Wer Du bist und wir sind Joh 10,11-18

Wer Du bist und wir sind Joh 10,11-18

2 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Bis Mittwoch war ich in Quarantäne für Reiserückkehrer. Das ist
noch mühsamer als eh schon. Und mehr als eh schon fällt mir auf,
wie sehr ich mich von dem her definiere, was ich tun oder nicht
tun kann.


Vielleicht beschäftigt mich ja deshalb auch die Frage an Jesus
vom Dienstag so: „Was tust du, damit wir es sehen und Dir
glauben?“ (Joh 6,30) Denn auf die Frage der Leute nach dem, was
er tut, antwortet Jesus mit dem, was er ist: „das Brot des
Lebens“ (Joh 6,35), „das vom Himmel gekommen ist“ (Joh 6,41).


Für den Menschen, der seine Lebensmittel zur Lebensmitte macht,
macht Gott, der die Lebensmitte ist, sich zum Lebensmittel. Wir
dürfen schon hier von dem leben, durch den unser Leben lebendig
wird.


Vor dem Tun kommt das Sein. Am deutlichsten ist das am Anfang und
am Ende des Lebens. Auch im Glauben geht es nicht zuerst darum,
was wir tun, sondern darum, wer wir sind: Wer ist Jesus Christus
für mich? Wer bin ich für Ihn? Wer sind wir mit Ihm füreinander?


Was, wenn wir einander danach mehr fragten und einander davon
mehr erzählten? Die Lesungen von diesem Sonntag sind voll davon,
wer wir füreinander sind:


Du bist mir
- als entbehrlich verworfen -
zum Fundament geworden.
Du bist die Ansprechbarkeit Gottes.
Du bist die Adresse der Rettung.
Du bist der Hüter und Führer.
Du bist der
unverdient Gesandte
und der unbezahlt Gegebene
– bis an meine Stelle
und in mein Los.


Ich heiße Kind
und bin Kind,
von Dir her,
und zu Dir hin.
Unerkannt von den Anderen,
ganz erkannt von Dir.
Dir vertraut
und anvertraut.
Und mit Dir Gabe
für die anderen Begabten.

Ich bin
aus Deiner Unähnlichkeit
in Deine Ähnlichkeit
geliebt.
Du angesichts meiner
– wie ich bin.
Und ich angesichts Deiner
– wie Du bist.


Amen.
Fra’ Georg Lengerke

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