Die Konvertiten-Angst Apg 9,26–31

Die Konvertiten-Angst Apg 9,26–31

2 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Am Anfang hatten die Christen vor Paulus vor allem eines: Angst.
Konnte der für seine Brutalität gefürchtete Christenverfolger
wirklich ein Jünger Jesu geworden sein?


Die Angst vor Konvertiten ist nicht neu. Es gibt sie als Angst
vor Konvertiten, die keine sind, und als Angst vor Konvertiten,
die wirklich welche sind.


Die Angst vor Scheinkonvertiten trat zuletzt vor allem gegenüber
Flüchtlingen muslimischen Glaubens auf, die sich hier taufen
ließen und nunmehr in ihrer Heimat bedroht waren. Die christliche
Gemeinde muss Sorge tragen, dass der Glaube nicht zum Schein
angenommen wird. Aber sie kann sich dem Risiko, betrogen zu
werden, genauso wenig entziehen wie der Herr.


Wo eine Gemeinde lebendig und eines Sinnes ist, wird sich ein
Scheinkonvertit leichter entlarven lassen. Wo sie sich in
Auflösung befindet nur schwer. Wo „Konfession“ nicht mehr
„Bekenntnis“, sondern nur noch ein Vermerk auf dem Taufschein
ist, dort ist die Sorge der Schein-Christen um die
Schein-Konvertiten bloße Scheinheiligkeit.


Die Angst vor Konvertiten, deren Leben durch eine Begegnung mit
Christus erschüttert und neu ausgerichtet wurde, ist etwas
anderes.


Sie ist verständlich, wo der Eifer der Neubekehrten eine
Verzerrung, Verengung oder Einseitigkeit in die Gemeinde trägt,
die bis zur Spaltung gehen kann. Zugleich ist sie eine heilsame
Verunsicherung der Gleichgültigen und Gelangweilten, der
Gewöhnten und Verhärteten.


Jede echte Bekehrung zu Christus ist eine Chance für die Anderen.
Sie stellt uns vor die Frage, wie es um unser Leben mit Ihm
bestellt ist.


Auch die Kirche heute muss sich das von Paulus wie von den
Konvertiten unserer Tage fragen lassen. Es ist das beste Mittel
gegen unsere Scheinheiligkeit.


Fra’ Georg Lengerke

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