Autonews vom 22. November 2023

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vor 5 Monaten

Die aktuellen Automobilkurznachrichten mit Michael
Weyland 


Thema heute: Auch mit Notbremsassistent voll in die
Eisen  


 


Foto: DEKRA


Auch in einem Auto, das einen elektronischen
Notbremsassistenten an Bord hat, müssen Fahrerin oder Fahrer im
Notfall selbst voll bremsen, um die Geschwindigkeit möglichst
stark zu verringern. „Bei unseren Fahrtrainings hören wir immer
wieder die Ansicht, der Notbremsassistent werde im Notfall das
Abbremsen komplett übernehmen. Das ist ein Irrtum, der unter
Umständen verheerende Folgen haben kann“, warnt man bei der
Expertenorganisation DEKRA.


Foto: DEKRA


„Die heute verbauten Notbremsassistenten machen eine Vollbremsung
durch den Fahrer keineswegs überflüssig“, heißt es. „Sie sind so
ausgelegt, dass sie den Fahrer in bestimmten Situationen vor
einem drohenden Unfall warnen und eine Notbremsung einleiten,
wenn der Fahrer auf die Warnung nicht reagiert.“ Allerdings wird
das Fahrzeug vom Bremsassistenten nicht immer bis zum Stillstand
abgebremst. So können viele dieser ab 2024 in der EU für alle
Neuwagen vorgeschriebenen Systeme, optimale Bedingungen
vorausgesetzt, nur bei innerorts üblichen Fahrgeschwindigkeiten
bis zum Stillstand abbremsen. Auch können nicht alle kritischen
Situationen zuverlässig erkannt werden. So tun sich zahlreiche
aktuell verfügbare Systeme mit der Erkennung von Fußgängern und
Radfahrern noch schwer, auch bei Dunkelheit oder schlechtem
Wetter sind die Systemgrenzen schnell erreicht. Es seien eben nur
Assistenten, die den Fahrer im Notfall unterstützen sollen, und
keine Autopiloten. Ständige Aufmerksamkeit und bei Bedarf eine
richtig ausgeführte Notbremsung durch die Person am Steuer seien
immer noch der sicherste Weg.


Druck bis zum Schluss durchhalten


„In Notfällen gilt deshalb bei allen Fahrzeugen, ob mit oder ohne
Notbremsassistent: Droht ein Unfall, sofort mit voller Kraft auf
die Bremse treten und diesen Druck bis zum Schluss durchhalten“,
betont man. „Und dabei das Lenkrad gut mit beiden Händen
festhalten und gegebenenfalls ausweichen. Alles Weitere kann man
dem eingebauten ABS überlassen.“ Das Vibrieren des Pedals ist
normal und sollte nicht irritieren. Wenn sich die Situation
entspannt, kann der Bremsdruck reduziert werden.   Der
größte Fehler, der bei der Notbremsung oft gemacht wird, ist das
dynamische Bremsen: das heißt, zuerst schwach und danach immer
stärker auf die Bremse treten. „Dies macht den Bremsweg unnötig
lang und führt zu unnötig hohen Aufprallkräften“, warnt man bei
der DEKRA. Hinzu kommt, dass viele Notbremsassistenten mit Beginn
einer Reaktion – wie etwa Lenken, Beschleunigen, Bremsen und
teilweise auch Blinken – abschalten.


Alle Fotos: DEKRA


 


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https://www.was-audio.de/aanews/autonews20231122_kvp.mp3

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