Richtig gemachte Spontan-Bewerbungen sind effizient

Richtig gemachte Spontan-Bewerbungen sind effizient

«Versuchs doch mal mit einer Blindbewerbung.» Diesen Satz hören Jobsuchende immer wieder. Doch bringt eine Bewerbung auf einen Job, der gar nicht ausgeschrieben ist, wirklich Erfolg? Ja, wenn man es richtig macht! Im «Ratgeber» gibt's Tipps dazu.
6 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten
«Versuchs doch mal mit einer Blindbewerbung.» Diesen Satz hören
Jobsuchende immer wieder. Doch bringt eine Bewerbung auf einen Job,
der gar nicht ausgeschrieben ist, wirklich Erfolg? Ja, wenn man es
richtig macht! Im «Ratgeber» gibt's Tipps dazu. Über die Hälfte der
befragten Arbeitgeber berücksichtigen Blindbewerbungen bei der
Mitarbeiterauswahl. Das ist eine ganze Menge. Und solche Spontan-
oder Initiativbewerbungen, wie sie auch genannt werden, haben noch
weitere Vorteile: Eine Bewerbung, bei dem der Arbeitnehmer das Heft
selbst in die Hand nimmt, deutet auf grosse Motivation hin. Zudem
muss man sich nicht gegen hunderte Mitbewerber behaupten. Des
Weiteren hat man sich ins Gespräch gebracht. Ist aktuell keine
Stelle frei, legen viele Chefs besonders interessante Bewerbungen
in einen Pool, auf den sie bei Bedarf zurückgreifen können. Was
auch möglich ist: Der Bewerbungsempfänger kennt jemanden, der genau
einen solchen Mitarbeiter sucht und gibt das Schreiben weiter. Der
Nachteil: Spontanbewerbungen sind zeitaufwändig. Denn sie müssen
dem Empfänger auffallen und daher individuell und auf die Firma
zugeschnitten gestalten sein. So geht's Überlegen Sie sich, welchen
Job Sie genau wollen und warum gerade diese Firma ihn bieten kann.
Notieren Sie sich Ihre Stärken. Informieren Sie sich über die Firma
im Internet oder wenn möglich über Bekannte, die dort arbeiten.
Erstellen Sie aufgrund dieser Informationen ein (fiktives)
Jobprofil. Stellen Sie sich vor, wie ein Stelleninserat für diesen
Job aussehen würde. Das hilft für das Bewerbungsschreiben. Notieren
Sie sich ein paar Fragen und rufen Sie die Firma an. Finden Sie
heraus, an wen Sie Ihre Bewerbung richten sollen. Sprechen Sie mit
dieser Person und stellen Sie Ihre Fragen. Senden Sie Ihr
Bewerbungsschreiben inklusive Lebenslauf und Zeugnisse. Wenn Sie
nach circa zehn Tagen nichts gehört haben, rufen Sie an und haken
Sie nach. Die besondere Herausforderung: Der Bewerbungsbrief In
diesem Schreiben müssen Sie sich verkaufen. Der Empfänger muss Lust
bekommen, weiterzulesen und Sie kennenzulernen. Allgemeine Floskeln
wie «Hiermit bewerbe ich mich als» haben in einer Spontanbewerbung
nichts zu suchen. Am besten beantworten Sie folgende Fragen: 1.
Warum ich? Stellen Sie sich vor, schreiben Sie über Ihre
Erfahrungen und Qualifikationen, heben Sie Ihre Stärken hervor. 2.
Warum diese Firma? Erklären Sie, warum Sie in dieser Firma arbeiten
möchten. 3. Warum wir beide? Schreiben Sie, warum Sie und Ihre
Wunschfirma so gut zusammenpassen. Vergessen Sie dabei nicht,
Informationen, die Sie im Telefongespräch erhalten haben, in das
Schreiben einzubauen. Zum Beispiel: «Während unserem gestrigen
Telefongespräch haben Sie mir mitgeteilt, dass Sie gerade dabei
sind, eine neue Abteilung für Qualitätssicherung aufzubauen. Diese
Tatsache hat mich noch mehr motiviert, mich Ihnen vorzustellen.
Denn...» Seien Sie nicht schüchtern und verkaufen Sie Ihre Stärken.
Schlagen Sie ausserdem ein Treffen innerhalb von circa zehn Tagen
vor. Der richtige Zeitpunkt Günstig ist der Versand gegen Ende des
Monats. Denn vielleicht hat in der Firma ein Mitarbeiter gekündigt
und eine Stelle wird frei. Weniger geeignet sind die
Initiativbewerbungen während der Ferienzeit oder der Feiertage.
Hier ist die Gefahr gross, dass die zuständige Person abwesend ist
und nichts von der Bewerbung mitbekommt. PS: Der feine Unterschied
Der Begriff Blindbewerbung wird oft als Synonym für Spontan- oder
Initiativbewerbung verwendet. Das ist nicht ganz richtig.
Blindbewerbungen sind eigentlich Bewerbungen auf gut Glück, die
massenhaft und unpersönlich formuliert verschickt werden. Spontan-
oder Initiativbewerbungen hingegen werden gezielt an einen
Ansprechpartner geschickt und sind individuell auf ihn angepasst.
Letztere führen daher viel eher zum Erfolg.

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