Bonus: «Gombessa tabou» von Michèle Rusconi und Glen Retief

Bonus: «Gombessa tabou» von Michèle Rusconi und Glen Retief

Michèle Rusconi erzählt im Interview mit Hörspielredakteurin Susanne Janson über ihre Expedition nach Südafrika, warum in ihrem Hörstück über den Quastenflosser auch der Bodensee und Christoph Marthaler mitspielen und wie das musikalische Archiv zum e ...
32 Minuten

Beschreibung

vor 11 Monaten
Michèle Rusconi erzählt im Interview mit Hörspielredakteurin
Susanne Janson über ihre Expedition nach Südafrika, warum in ihrem
Hörstück über den Quastenflosser auch der Bodensee und Christoph
Marthaler mitspielen und wie das musikalische Archiv zum
erträglichen Steinbruch wird. Ausstrahlung des Hörstücks "Gombessa
tabou" am Samstag, 10. Juni 2023, 20 Uhr, Radio SRF 2 Kultur. 
Dies ist ein Klangstück über den Coelacanth, den Quastenflosser,
über Latimeria Chalumnae, den Urfisch, der 1938 zum globalen
Megahit wurde, zum Symbol von Ausdauer und Widerstand, und dessen
unerwartetes Auftauchen in einem Fischnetz an der Südküste Afrikas
man erst für einen Witz hielt, nur um es dann als grösste
wissenschaftliche Entdeckung des angehenden zwanzigsten
Jahrhunderts zu feiern. Ein Hörstück an der Schnittstelle
zeitgenössischer Musik und Wissenschaft mit einem lyrischen Essay
und Narrativ, eine aufregende Geschichte über ein lebendes Relikt,
Gedanken über das Anthropozän und die Widerstandsfähigkeit eines
Fisches in einer sich verändernden Welt. „Und während ich im
indischen Ozean an der Südküste Afrikas schwimme, denke ich an die
Geschichte und Poesie dieses erstaunlich alten, widerstandsfähigen
und ruhigen Fisches, und ich stelle mir vor, wie Hunderte Meter
unter mir, unbeirrt und beharrlich, mein entfernter Verwandter und
indirekter Vorfahre im Kreuzschritt über den Boden gleitet. Michèle
Rusconi Die Schweizer Komponistin Michèle Rusconi hat sich mit
unterschiedlichster Musik auseinandergesetzt und in mehreren
Ländern und Kontinenten gelebt. 1979 war sie Mitglied des Basler
Gamelan Orchesters. Sie reiste für mehrere Monate nach Bali und
lernte dort Grantang und Joged Bumbung (Bambusinstrumente). Es
folgte ein Studium am Berklee College of Music in Boston, (Piano
Jazz), ein Bachelor of Performing Arts an der City University in
New York, und eine dreizehn jährige Tätigkeit als Jazzpianistin. Im
Jahr 2000 kehrte Michèle Rusconi zurück in die Schweiz und
studierte Komposition bei Mathias Spahlinger an der Musikhochschule
in Freiburg im Breisgau. Seit ihrem Master in Komposition in 2003
ist sie freischaffend, und ihre Musik wird von verschiedenen
Ensembles in Europa und Amerika gespielt (Ensemble Phoenix Basel,
Ensemble Meitar, Ensemble Aventure, Pellegrini Quartett, Amar
Quartett, Ensemble Antipoden, New Juilliard Ensemble,
Bugallo/Williams Duo und viele andere. In den letzten Jahren holte
sich Michèle Rusconi vermehrt Inspiration für ihre Werke aus der
Literatur wie aus wissenschaftlichen und nicht fiktionalen Texten.
Dies führte zu ihrer ersten Taschenoper nach einem Theaterstück von
Hanoch Levin für Sopran, Schauspieler und Ensemble, welche 2019 in
Tel Aviv mit dem Meitar Ensemble uraufgeführt wurde. Es folgte eine
zweite Taschenoper über Charles Darwin und dessen Reise auf der
Beagle, angelehnt an Kurt Vonneguts Roman Galapagos und Jack
Londons Before Adam. Italo Calvinos Cosmicomics, Kurzgeschichten
über den Kosmos, dienten als Vorlage zu einem multimedialen Projekt
für Schauspieler (Graham Valentine), Anna Clementi (Gesang),
Projektionen und Trio qfwfq. Eine Zusammenarbeit mit Abril Padilla,
wurde KOSMISONICS im Februar 2022 im Naturhistorischen Museum Basel
uraufgeführt. Das Jahr 2022 stand ganz im Zeichen des
Quastenflossers. Ein neues Hörstück, «from nutmeg to dodo», ein
erneut von Pro Helvetia unterstütztes work in progress, befasst
sich mit dem Aussterben des Dodo als direkte Konsequenz des
holländischen Kolonialismus. Ein Stück über den Duft einer Nuss und
eines flugunfähigen Vogel, über Macht und Gier, über die Zerstörung
von Fauna und Flora und über ein verlorenes Paradies. Michèle
Rusconi lebt in Basel und Berlin und reist wann immer irgendwie
möglich. Die Produktion wurde unterstützt von srks/fsrc , Stiftung
für Radio und Kultur Schweiz, Swissperform und Pro Helvetia. Die
Route der Quastenflosser-Expedition Pretoria: Abfahrtsort und
Ausgangsort – Clarence: Erste Station auf indirekten Weg in den
Süden an die Küste – Ein verregnetes Golden Gate in benebelten
Bergen – Bloemfontain: Hauptstadt der Provinz Free State. Besuch
des Anglo-Boer Kriegsmuseums – Grahamstown/Makhanda: Besuch des JLB
Smith Instituts oder SAIAB (South African Institute of Biodevrsity.
Erste Besichtigung des zweiten, auf den Komoren gefundenen
Quastenflossers – East London: Besuch des Museums mit
Quastenflosser von 1938. Tour mit Kurator Kevin Cole – Kleine Munde
und entlang der Wild Coast, wo Quastenflosser gesichtet wurden –
Nach Port St Johns und Port Edward zu einem Treffen mit Rina Vato,
Sangoma, spiritual leader – Durban: zum grössten Hafen Afrikas und
Besuch des Aquariums – Sodwana Bay: der Ort, wo aktuelle
Quastenflosser-Forschung stattfindet. Für «Gombessa tabou» wurden
interviewt: - Mike Bruton, Ichthyologe, Wissenschaftler und Autor.
- Kerry Sink, die treibende Kraft, Ichthyologin, Wissenschaftlerin
und verantwortlich für die jetzige Expeditionen in der Region
Sodwana Bay, an der Südküste Afrikas sowie Mitglieder ihrer Crew -
Kevin Cole, Kurator des Museums in East London, wo der erst
gefundene Quastenflosser ausgestellt ist - Mitarbeiter von SAIAB:
South African Institute for Aquatic Biodiversity, JLB Smith
Institute in Grahamstown, wo der komorische Quastenflosser liegt -
Rina Vato, «Sangoma», eine spirituelle Figur - Gaël Clément, Leiter
der Paläontologe in Paris im Jardin des Plantes Weiterführende
Literatur zum Quastenflosser Mike Bruton: «When I was a Fish: Tales
of an Ichthyologist»; Jacana Media, Illustrated Edition, 2016 Hans
Fricke: «Der Fisch, der aus der Urzeit kam: Die Jagd nach dem
Quastenflosser»; dtv, 2007 Keith Stewart Thomson: «Living Fossil:
The Story of the Coelacanth»; W. W. Norton & Company, 1991
J.L.B. Smith: «Old Fourlegs»; Longmans Green & Co, 1956

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