Beschreibung

vor 14 Jahren
Im Rahmen der hier vorliegenden Arbeit wurde die aktuelle
wissenschaftliche Literatur zur Pyometra der Hündin dargestellt. In
zweiten Teil der Arbeit wurden zwei interaktive Lernfälle über die
Pyometra erstellt und anschließend von Studenten der
Tiermedizinischen Fakultät der Ludwig Maximilian Universität
München bearbeitet und evaluiert. Zur Pathogenese der Pyometra gibt
es nach wie vor keine einheitliche, in allen Einzelheiten
übereinstimmende, wissenschaftliche Meinung. Einigkeit besteht
darin, dass neben einer bakteriellen Infektion des Uterus auch
hormonelle Einflussfaktoren für das Krankheitsgeschehen ursächlich
sind. Ob im Vorfeld einer Pyometra zwingend eine
glandulär-zystische Hyperplasie des Endometriums vorliegen muss,
wird unterschiedlich diskutiert. Als gesichert wird dagegen
angesehen, dass es durch den wiederholten Hormoneinfluss zu
Veränderungen des Endometriums kommt, die wiederum die
Manifestation der bakteriellen Infektion und somit die Entstehung
einer Pyometra begünstigen. Die chirurgische Therapie der Pyometra
ist nicht mehr die einzige Therapiemethode. Durch die Verabreichung
von Progesteronrezeptorblockern ist eine erfolgreiche konservative
Therapie sowohl der offenen als auch der geschlossenen Form der
Pyometra möglich. Voraussetzung für den Therapieerfolg ist, dass
die Patientinnen zum Zeitpunkt der Behandlung noch unter dem
Einfluss der körpereigenen Progesterons stehen und die ovarielle
Funktion ungestört ist. Der Einsatz der Progesteronrezeptorblocker
in der Behandlung der Pyometra hat im Vergleich zu den bisher
eingesetzten Prostaglandinen kaum Nebenwirkungen. Im zweiten Teil
der hier vorliegenden Arbeit wurden zwei Lernfälle zum Thema
Pyometra der Hündin mit dem Casus und Lern- und Autorensystem
erstellt. Der inhaltliche Schwerpunkt des ersten Lernfalles ist die
diagnostische Vorgehensweise im Falle der geschlossenen Form der
Pyometra. Der zweite im Rahmen dieser Arbeit erstellte Lernfall
beschäftigt sich in erster Linie mit der konservativen Therapie der
offenen Pyometra. Nach der Bearbeitung wurden die beiden Lernfälle
mittels eines Fragebogens von Studenten der Tiermedizinischen
Fakultät der Ludwig Maximilian Universität München bewertet. Die
Evaluierung ergab, dass die grosse Mehrheit der Studenten Freude an
der Bearbeitung der Lernfälle hatte, diese als eine sinnvolle
Ergänzung zur Vorlesung ansieht und Interesse daran hat, weitere
derartige Lernfälle zur Verfügung gestellt zu bekommen. Die
überwiegend positive Bewertung der Lernfälle durch die Studenten
zeigt, dass solche E-Learning Programme in Zukunft eine sinnvolle
Ergänzung zu den traditionellen Lehr- und Lernmethoden darstellen
könnten. Die Frage nach dem tatsächlichen Lernerfolg, der mit der
Bearbeitung der Fälle verbunden ist, muss durch weitere
Untersuchungen geklärt werden.

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