Sensitivität und Spezifität von Serum-Ammoniak und Serum-Gallensäuren zur Diagnose portosystemischer Shunts bei Hunden und Katzen

Sensitivität und Spezifität von Serum-Ammoniak und Serum-Gallensäuren zur Diagnose portosystemischer Shunts bei Hunden und Katzen

Beschreibung

vor 14 Jahren
In vorliegender Arbeit wurden Daten von 373 Hunden und 85 Katzen
retrospektiv ausgewertet, bei denen im Zeitraum von 1996 bis 2006
an der Medizinischen Kleintierklinik der Ammoniak und/oder
Serum-Gallensäuren gemessen wurden. Ziel des ersten Teils war, die
Sensitivität und Spezifität von präprandialem Ammoniak und
präprandialen Serum-Gallensäuren in der Diagnostik des PSS bei
Hunden und Katzen zu berechnen, und ihren diagnostischen Wert
untereinander und zwischen Hunden und Katzen zu vergleichen. Die
Sensitivität und Spezifität von präprandialem Ammoniak betrug 85
und 86 % bei Hunden und 83 und 76 % bei Katzen. Bei den
präprandialen Serum-Gallensäuren betrugen Sensitivität und
Spezifität 93 und 67 % bei den Hunden und 100 und 71 % bei den
Katzen. Im Vergleich zwischen den Patienten mit und ohne PSS waren
die Konzentrationen sowohl von Ammoniak (Hunde: p ≤ 0,001; Katzen p
≤ 0,001) als auch der Serum-Gallensäuren (Hunde: p ≤ 0,001; Katzen:
p ≤ 0,001) bei den Hunden und Katzen mit PSS signifikant höher als
bei den Patienten ohne PSS (Gruppen Leberkrankheiten plus
extrahepatische Krankheiten). Im Vergleich zwischen Hunden und
Katzen war die Spezifität von Ammoniak bei den Hunden signifikant
höher als bei den Katzen (p ≤ 0,042), während sich die Sensitivität
von Ammoniak zwischen den beiden Spezies kaum unterschied. Bei den
Katzen waren Sensitivität und Spezifität der Serum-Gallensäuren im
Vergleich zu den Hunden höher, das Ergebnis war jedoch nicht
signifikant. Mittels Berechnung eines Cut-off-Werts wurden bei den
Hunden und Katzen für Ammoniak (Hunde: 57 µmol/l; Katzen: 94
µmol/l) eine Sensitivität von 91 und 83 % und eine Spezifität von
84 und 86 % in der Diagnostik des PSS erreicht. Für
Serum-Gallensäuren wurden mit dem berechneten Cut-off-Wert (Hunde:
58 µmol/l; Katzen: 34 µmol/l) eine Sensitivität von 78 und 100 %
und eine Spezifität von 87 und 84 % erzielt. Mit Errechnen des
optimalen Cut-off-Wertes von Ammoniak blieb bei den Hunden die
„overall diagnostic accuracy“ für Ammoniak gleich, während sich die
„overall diagnostic accuracy“ mit dem optimalen Cut-off-Wert für
Serum-Gallensäuren um 15 % verbesserte. Bei den Katzen wurde die
„overall diagnostic accuracy” für Ammoniak mittels Cut-off-Wert um
10 % und für Serum-Gallensäuren um 12 % erhöht. Ziel des zweiten
Teils der Studie war eine aktuelle klinische Auswertung von Katzen
mit PSS. Sechs Katzen mit PSS wurden in die Fallstudie aufgenommen.
Drei von ihnen hatten einen portoazygalen, zwei Katzen einen
linksseitigen intrahepatischen und eine Katze einen direkten
portocavalen Shunt. Drei der Patienten waren Europäische
Kurzhaarkatzen, drei waren reinrassige Katzen (je eine Perserkatze,
Maine Coon und Britisch Kurzhaar); vier Katzen waren männlich, zwei
weiblich. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Diagnosestellung
betrug zwölf Monate, das mediane Alter sechs Monate. Die Prävalenz
betrug 0,048 % im Vergleich zur Klinikpopulation. In der
Sonographie konnte das Shuntgefäß in vier von sechs Fällen
dargestellt werden, präprandialer Ammoniak war bei fünf von sechs,
präprandiale Serum-Gallensäuren bei sechs von sechs Katzen erhöht.
Alle Katzen zeigten Symptome eines hepatoenzphalen Syndroms. Die
häufigsten Befunde waren Mikrozytose (fünf von fünf),
Hypersalivation (sechs von sechs), generalisierte Krampfanfälle,
Visusverlust, Verschlimmerung der Symptome nach Mahlzeiten (je vier
von sechs), Ataxie, Tremor, Kümmern und Mikrohepathie (je drei von
sechs). Drei von vier Katzen mit chirurgisch attenuiertem Shunt
hatten einen guten bis exzellenten Verlauf.

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