EGL040 Magnolia: das epische Werk von Paul Thomas Anderson als Beispiel für Hyperlink-Cinema

EGL040 Magnolia: das epische Werk von Paul Thomas Anderson als Beispiel für Hyperlink-Cinema

"Wir haben mit der Vergangenheit abgeschlossen, aber die Vergangenheit nicht mit uns."
1 Stunde 5 Minuten
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Reden beim Laufen und laufend Reden - über Film, Technik und Psychotherapie

Beschreibung

vor 6 Monaten
Bevor wir uns tiefer mit dem Film "Magnolia" von 1999 beschäftigen
stellt Flo als zweiten Teil der Reihe "Filmbewegungen der 90er, die
das Kino revolutionierten" das Genre des Hyperlink-Cinemas vor. Das
beschreibt die Art von Episodenfilmen, die die Kontinuität von
klassischen Erzählungen aufbrechen, indem multilineare Geschichten
von verschiedenen Figuren und Charaktergruppen präsentiert werden.
In solchen Filmen können Räume auftauchen oder sich Charaktere
treffen, die vorher in eigenen unabhängigen Erzählsträngen
entwickelt wurden. Aus der Vielzahl von Handlungssträngen wird ein
ganzes Handlungsnetz aufgebaut. Hierin finden sich auch
soziologische Betrachtungsweisen, die das Hyperlink-Cinema
auszeichnet. Wir spekulieren darüber, ob Serien dieses Kino-Genre
verdrängt haben oder ob durch die Gagen der hochrangigen
Schauspieler:innen diese Art von Filmen nicht mehr produziert
werden konnten. Im zweiten Teil der Episode stellt Flo den Film
Magnolia von Paul Thomas Anderson vor. Die Geschichte spielt
innerhalb eines Tages in Los Angelos. Im Zentrum stehen um die 10
Figuren, die sich zwei Ensemblesträngen zuordnen lassen, die
parallel und unabhängig voneinander im Film aufgebaut werden. In
beiden Strängen steht sterbender Patriarch im Mittelpunkt, der
sich, den Tod vor Augen, mit seiner Familie aussöhnen möchte. Darum
reihen sich mehrere miteinander verflochtene Geschichten und
Charaktere, deren Leben durch Zufall und Schicksal auf
überraschende Weise miteinander verbunden sind. Wir sind uns einig,
dass dies vor allen Dingen durch die großartigen Schauspielerinnen
und Schauspieler getragen wird. Viele Szenen von dem Film bleiben
im Kopf hängen. Auch das fulminante Ende des Films geht nicht mehr
aus dem Kopf: ein Regen aus Fröschen prasselt auf LA in den frühen
Morgenstunden nieder, ein unerklärliches Phänomen, das alle
Geschichten der einzelnen Figuren zu einem vorläufigen Ende führt.
Das Ende unserer Tour hat uns zur Warschauer Brücke geführt, wo wir
noch kurz über die Veränderung dieses Ortes und den neuen
Amazon-Tower resümieren.

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