Beschreibung

vor 3 Monaten

Kein anderes Gedicht hat nach 1945 solche Berühmtheit erlangt wie
Paul Celans »Todesfuge«. Entstanden unter dem unmittelbaren
Eindruck der Ermordung seiner Eltern durch die
Nationalsozialisten, gilt es als eines der frühesten
literarischen Zeugnisse im Angesicht der Shoah.


Thomas Sparr zeichnet die Geschichte dieses Gedichts nach, das
wie kein zweites deutschsprachiges Werk in der Nachkriegszeit
eine ganze Epoche ins Bild setzt und eine enorme, bis heute
andauernde internationale Wirkungsgeschichte entfaltet. Er spannt
den Bogen von seiner Entstehung über seine zunächst kontroverse
Aufnahme in den 1950er-Jahren bis hin zu den Literaten und
Künstlern, die sich bis in unsere Tage davon inspirieren lassen.
Seine Erzählung zeigt auch, dass das Gedicht auf besondere Weise
die Biographie Celans birgt.


Martine Benoit ergänzt dies durch eine Erkundung der Rezeption
Paul Celans in Frankreich. Im Fokus steht dabei die Figur des
großen Hellenisten und Celan-Lesers Jean Bollack. Durch die
Vermittlung Peter Szondis lernten sich Celan und Bollack im Jahre
1959 in Paris kennen. Ab 1989 leitete Jean Bollack ein
einflussreiches Seminar, das der Lektüre der »Niemandsrose«
gewidmet war.

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