Aerosole

Aerosole

Welche Gefahr geht von Aerosolen für den Menschen aus?
18 Minuten
Podcast
Podcaster
Erkenntnisse und Erfahrungen aus Forschungsprojekten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Im Gespräch: Prof. Uwe Franzke | Frau Dipl.-Marketingwirt(BAW)
Daniela Koch | Herr Dipl.-Ing. Ralf Heidenreich

Herzlich Willkommen zur zweiten Folge „Wissenschaft
praktisch erklärt“


Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe möchten wir neueste
Erkenntnisse und Erfahrungen aus Forschungsprojekten des ILK
Dresden vorstellen. 


Heute sprechen wir über Aerosole und die Frage, wie lange diese
in der Luft verbleiben.



Die vergangenen Monate haben uns schmerzhaft vor Augen
geführt, wie stark Aerosole mit Viren unser Leben in Räumen
beeinträchtigen können. Dabei gehören Aerosole in Form der
Feinstaubbelastung seit langer Zeit zum Alltag moderner
Gesellschaften. Die öffentliche Diskussion darüber war nur nicht
so ausgeprägt wie heute.



Das ILK Dresden hat an verschiedenen Themen geforscht, um sowohl
das Verhalten von Aerosolen besser zu verstehen als auch die
Möglichkeiten der Reduzierung der Aerosole so effektiv wie
möglich zu realisieren.



Mein Name ist Uwe Franzke. Ich bin der Geschäftsführer des ILK
Dresden. 



Gemeinsam mit Frau  Daniela Koch (Diplom-Marketingwirt BAW)
begrüße ich unseren heutigen Gast ganz herzlich – Herrn
Dipl.-Ing. Ralf Heidenreich.



Nach einer Lehre Klempner/ Installateur hat er an der TU Dresden
Verfahrenstechnik/ Umweltverfahrenstechnik studiert.



Er ist seit 1997 im ILK Dresden. Zunächst als Diplomand, dann als
wiss. Mitarbeiter und seit 2004 Leiter des Bereiches
Luftreinhaltung.



Seine Themengebiete sind u.a.:



·       Aerosole


·       Partikelabscheidung


·       Rauchgasreinigung


·       Hygiene in raumlufttechnischen
Anlagen



Herr Heidenreich, wir werden heute über Ihre Forschungsarbeiten
zu den Aerosolen sprechen und wollen den Podcast unter die
Überschrift „Wie gefährlich sind Aerosole? 
stellen.



Was genau sind Aerosole?



Aerosole sind Tropfen oder Staubkörnchen, die in der Luft
schweben. Das Wort ist eine Zusammensetzung von aer [Luft] und
solution [Lösung], auch könnten wird sagen Luft und Sole, also
Salztropfen in Luft



Wie lange bleiben diese in der Luft?



Ein Wassertropfen mit 5 mm Durchmesser fällt mit 2 Meter je
Sekunde, ein Nanopartikel mit 100 Nanometer hat eine
Sinkgeschwindigkeit von 0,003 mm/s und bleibt für Tage in der
Luft.



Welche Gefahr geht von Aerosolen für den Menschen
aus?



Das kommt ganz auf die Art des Aerosols an. Bei Seeluft, oder in
Sole- Heilbädern – auch hier sind Aerosole, hat das Aerosol eine
gesundheitsfördernde Wirkung. Bei Anderen Stoffen – wie z.B.
Nano- Sprays wurden Vergiftungsfälle beobachtet, welche noch
nicht ganz aufgeklärt werden können. Letztendlich aber auch
Krankheitserreger in der Luft enthalten sein, welche durch die
Atmung von Mensch zu Mensch übertragen werden können – das
Erleben wir gerade durch die COVID19 – Pandemie sehr
eindrücklich. 



Was war Ihre Motivation, sich mit diesem Thema zu
beschäftigen?



Ich finde schon immer das unsichtbare interessant. Auch die
Messtechnik spielt da eine Rolle, aber auch die Phänomene die
damit verbunden sind.



Sind Aerosole vermeidbar?



Auch hier ist wieder entscheidend, welche Aerosole wir meinen –
das Meer kann nicht abgestellt werden, der Wind auch nicht- Er
brachte uns im Winter wieder mal Sahara- Sand nach Europa. Der
Mensch kann auch nur kurze Zeit ohne Atmen existieren. Für den
technischen Sektor ist es etwas anderes – hier können wir z.B.
auf Sprays verzichten. 



Wie kann man Aerosole abscheiden?



Da Aerosole eine sehr unterschiedliche Größe haben können, sind
auch die technischen Möglichkeiten vielfältig. Sehr feine
Aerosole im Nano- Bereich können oft nur durch Filter
abgeschieden werden. Andere Möglichkeiten sind z.B.
Temperaturunterschiede.



Wer braucht diese Erkenntnisse?



Die Erkenntnisse benötigen alle Hersteller von Filtern, aber auch
die Betreiber von Anlagen und Gebäuden.



Wie wir nun auch wissen, sind diese Erkenntnisse auch für die
Nutzer von Gebäuden und Innenräumen von Interesse um
Einzuschätzen, welcher Gefährdung sie möglicherweise ausgesetzt
sind.



Wo liegen die Herausforderungen?



Herausforderungen liegen in der Messtechnik, der Knappheit von
Forschungsmitteln und der knappen Zeit, in der die Ergebnisse zur
Verfügung gestellt werden müssen. 



Was bereitet Ihnen Probleme?



Das kommt ganz darauf an. Manchmal ist des MS Windows.



Gibt es besondere wissenschaftliche
Herausforderungen?
Eine besondere Herausforderung ist der Zusammenhang von
Aerosolen, deren Konzentration und der Geruchswahrnehmung.




Zusammenfassung


Lüftungstechnische Komponenten und Anlagen können einen großen
Beitrag für die Gesunderhaltung und unser Wohlbefinden in Räumen
leisten. Mit dem richtigen Verständnis zum Aerosolverhalten
lassen sich die Komponenten und Systeme besser auslegen und
entwerfen.



 Herzlichen Dank für die Vorstellung Ihrer
Forschungsarbeiten und weiterhin viel Erfolg!

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