Beschreibung

vor 17 Jahren
Im Rahmen dieser Arbeit wurden alle von 1997 bis 2002
durchgeführten brochoalveolären Lavagen (BAL) im Dr. von
Haunerschen Kinderspital ausgewertet. Es wurde ein Überblick über
die Patienten gewonnen, die eine BAL bekommen hatten und
Unterschiede in der Zytologie bei verschiedenen Krankheitsgruppen
herausgearbeitet. Hierbei zeigte sich, dass anhand der Anzahl der
Makrophagen keine Unterscheidung zwischen den Unterkategorien
möglich ist. Unterschiede im relativen Anteils der eosinophilen,
neutrophilen Granulozyten und der Lymphozyten fanden sich zwischen
verschiedenen Unterkategorien. Die Neutrophilen und Eosinophilen
weisen eine positive Korrelation zueinander auf. Unabhängig hiervon
sind die Lymphozyten. Die neutrophilen Granulozyten sind sowohl
absolut als auch relativ bei einem Teil der Patienten im Vergleich
zur Kontrollgruppe deutlich erhöht. Die Unterkategorie Pneumonie
weist die höchsten Werte an Granulozyten auf. Obwohl dieser Befund
primär plausibel ist, gibt es keine Vergleichswerte in der
Literatur, da die Zellprofile von Kindern mit Pneumonie bisher noch
nicht beschrieben wurden. Die Prozentzahl der Lymphozyten ist in
der Unterkategorie chronische Bronchitis gegenüber der
Kontrollgruppe erhöht. Aufgrund des marginalen Unterschieds
erscheint dies aber klinisch wenig relevant. In den Unterkategorien
Asthma und chronische Bronchitis sind in der 1. Fraktion
tendenziell höhere Werte für Neutrophile als im Pool der Lavage
vorhanden. Inwieweit Eosinophile bei Asthmatikern erhöht sind, ist
nicht unumstritten. In dieser Untersuchung sind die Eosinophilen in
den Unterkategorien Asthma und chronische Bronchitis nur gering,
aber statistisch signifikant erhöht. Die Unterkategorien Asthma und
chronische Bronchitis unterscheiden sich hinsichtlich ihrer
Zellprofile in der BAL nicht signifikant voneinander. In dieser
Gruppe ist ein Anstieg der Eosinophilen mit dem Alter auffällig.
Die Weiterverarbeitung der BALF kann einen erheblichen Einfluss auf
die Ergebnisse der Zytologie haben. Daher sollte die BAL und auch
die Aufarbeitung und Auswertung standardisiert nach den Richtlinien
der ERS Task force durchgeführt werden, um vergleichbare Werte zu
erhalten. Obwohl mit der BAL selektiv Erreger aus der Lunge
isoliert werden können, ist in der Pädiatrie der Stellenwert bei
Infiltraten nicht klar. Eine frühzeitigere Indikationsstellung
könnte mehr Informationen liefern, eine quantitative
mikrobiologische Analyse ist essentiell. Bei interstitiellen
Lungenerkrankungen stellt die BAL ein wichtiges diagnostisches
Werkzeug dar. Die Bedeutung ist im Einzelfall unterschiedlich. Dies
wurde an einigen ausgewählten Patienten mit selteneren
pulmonologischen Erkrankungen exemplarisch gezeigt.

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