#107 Katharina Reuter – Nachhaltigkeit radikaler denken

#107 Katharina Reuter – Nachhaltigkeit radikaler denken

33 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Diese Woche in der Zukunft:


Was wissen wir alle noch nicht über Nachhaltigkeit? Katharina
Reuter sagt: Wir sind uns immer noch nicht der Dramatik unserer
Situation bewusst. Dass Nachhaltigkeit ein Thema ist, haben
inzwischen viele verstanden. Unternehmer:innen ohnehin, aber auch
Verbände. Aber mit welcher Drastik wir an die Kerngeschäfte
unserer Unternehmen, an die Regularien unserer Gesellschaft und
unser Konsumverhalten ranmüssen, ist doch noch nicht überall
präsent. Hinter der Fassade begegnet Katharina immer noch und
immer wieder die Annahme, im Kern könne doch noch eine Weile
alles im Wesentlichen so bleiben wie es ist und immer schon war.
Überraschung: Kann es nicht. Katharina sagt: Das dürfen wir schon
aus purem Selbstschutz nicht tun. 


Wie können wir jetzt also ein Gespür für diese Dringlichkeit
herstellen? Ganz offensichtlich eine der Kernfragen. Ein
Tankrabatt hilft jedenfalls nicht …. Spannend ist auf jeden Fall
unsere Sprache. Warum nennen wir das eine Banane und das andere
Biobanane – anstatt von Banane und Pestizidbanane zu sprechen?
Unser Bild von Normalität steht in Frage. Das neue Normal braucht
auch neue Begriffe. Was wäre denn ein attraktiver Begriff, den
wir statt „Ressourceneffizienz“ verwenden könnten? Wer einen
Vorschlag hat, immer her damit. 


Schauen wir in die Zukunft: Wenn wir es in zehn Jahren geschafft
haben werden, uns schnell genug in Richtung Nachhaltigkeit zu
verändern – wo stehen wir dann? Katharina sagt: Hoffentlich haben
wir dann endlich unsere Prioritäten sortiert, haben in unseren
Strategien und Zielsystemen verankert, dass Nachhaltigkeit
gleichberechtigt neben unternehmerischem Erfolg steht. Ökologie,
Soziales und der Profit eines Unternehmens können nicht mehr über
oder untereinander vorkommen. Katharina betont: Wir haben nicht
mehr die Wahl, einfach so weiterzumachen wie bisher, also sollten
wir alle radikaler denken und nicht darauf warten, dass es jemand
vor uns tut. 


Eine offene Frage: Warum lassen wir uns immer noch Diskussionen
von gestern aufnötigen? Ein Erklärungsansatz: Während die weit
überwiegende Mehrheit von Unternehmen längst verstanden hat, dass
die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit zwar radikal, aber der
Weg zum Erfolg ist, hängen die klassischen Verbände vielfach
hinterher und warten noch auf den letzten, der noch in seiner
alten Welt hängt. Vielleicht brauchen wir neue Verbände?


Zu Gast in dieser Woche:  


Katharina Reuter, CEO
des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft (BNW)

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