Podcaster
Episoden
18.12.2025
44 Minuten
Ein Unternehmen, das rechtsextreme Funktionäre zu seinen
Empfängen einlädt, hat sich längst entschieden – nicht für
Dialog, sondern für Normalisierung. Franzi von Kempis bringt in
ihrer Klarheit auf den Punkt, was viele in diffuse Diskurse
verpacken: Haltung beginnt nicht mit der Entscheidung, ob man die
AfD „auch mal einladen“ sollte, sondern damit, sich eine rote
Linie zu setzen – und ihr treu zu bleiben.
Haltung ist kein Selbstgespräch. Sie zeigt sich dort, wo andere
zuschauen: im Team, im Unternehmen, auf der Weihnachtsfeier. Wer
sich über menschenfeindliche Positionen empört, aber keine
Konsequenz folgen lässt, macht Empörung zur Pose. Franzi fordert
eine Führungskultur, die sich nicht hinter Unsicherheit
versteckt, sondern klar macht: In dieser Organisation gelten
Werte – nicht nur in der Schublade, sondern im Alltag.
Ihr Blick auf die AfD ist dabei doppelt scharf: als Gefahr und
als Symptom. Wer ihre Funktionär*innen einlädt, stellt nicht nur
den Stuhl – er stellt auch eine Bühne. Und wer meint, das sei
Dialog, verkennt, dass die Gegenseite gar keinen Dialog will. Die
Einladung ist kein neutraler Akt, sie ist ein politischer.
Die eigentliche Aufgabe liegt bei denen, die sich sicher fühlen
dürfen: Haltung zu zeigen, wo andere sich das nicht leisten
können. Denn nicht die radikale Minderheit entscheidet über
unsere Zukunft, sondern die schweigende Mehrheit – wenn sie
endlich aufhört zu schweigen.
Zu Gast:
Franzi von Kempis, Politik- und Kommunikationsberaterin
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The Elephant Festival 2026 – Jetzt Ticket
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13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die
Verantwortung tragen – für Unternehmen, für Ideen, für
Entwicklung. “The Elephant” ist kein klassischer Kongress. Es ist
ein Festival. Für Haltung, Inspiration und echte Veränderung.
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11.12.2025
40 Minuten
Beton kann mehr als tragen – er kann Verantwortung übernehmen.
Ruth Beniermann von ecoLocked zeigt, wie sich die CO₂-Schleuder
in eine CO₂-Senke verwandeln lässt. Ihr Ansatz: Biokohle aus
Abfallstoffen, die durch Pyrolyse stabilisiert und dem Beton
beigemischt wird. Das Ergebnis: ein dunklerer Beton, der nicht
mehr nur Fundament ist, sondern Zukunftsspeicher. Drei Kilogramm
CO₂ pro Kilogramm Material – nicht als Kompensation irgendwo
verrechnet, sondern physisch eingebaut und sichtbar.
Ruth denkt diesen Wandel nicht als technologische Spielerei,
sondern als systemische Intervention. Denn die grauen Emissionen
des Bauens – jene, die entstehen, bevor ein Gebäude überhaupt
genutzt wird – sind längst zu den eigentlichen Klimakillern
geworden. Doch während der Wille zum Wandel wächst, fehlt oft die
Entscheidungsgewalt: Zwischen Projektentwicklern, Investoren,
Betonwerken und Architekturbüros verheddert sich die
Verantwortung.
ecoLocked begegnet dem mit einer Strategie der Allianzen.
Überzeugt wird nicht mit Pathos, sondern mit Pilotprojekten. Der
Treppenhaus-Test ersetzt die Großbaustellen-Utopie. Es geht um
greifbare Beweise, dass Nachhaltigkeit kein Kostenfaktor, sondern
ein Marktargument ist. Und um Haltung. „We are not slowing down“
steht auf ihrer Website – ein Satz, der keine Zukunft verspricht,
sondern baut. Schicht für Schicht, Kubikmeter für Kubikmeter.
Zu Gast:
Ruth Beniermann, Business Development bei ecoLocked
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Wir bringen Menschen zusammen, die Verantwortung tragen – für
Unternehmen, für Ideen, für Entwicklung. “The Elephant” ist kein
klassischer Kongress. Es ist ein Festival. Für Haltung,
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04.12.2025
46 Minuten
Der gefährlichste Irrtum über Datenschutz ist vielleicht der
Glaube, es handle sich um ein Verhinderungsrecht. Dabei ist es
ein Freiheitsrecht – oder genauer: eine infrastrukturelle
Voraussetzung für Freiheit in digitalen Gesellschaften. Marit
Hansen, Landesbeauftragte für Datenschutz in Schleswig-Holstein,
macht das deutlich, ohne in normativen Pathos zu verfallen. Sie
spricht präzise über Machtasymmetrien zwischen Individuen und
Behörden oder Konzernen – und über den Anspruch, diese
auszugleichen.
Im Zentrum ihrer Argumentation steht nicht die Empörung über
Überwachung, sondern die Forderung nach Selbstbestimmung. Das
klingt nüchtern, ist aber radikal. Denn wer Selbstbestimmung
will, muss die Systeme verstehen, die Entscheidungen über uns
treffen. Besonders dann, wenn diese Systeme auf Künstlicher
Intelligenz basieren, die ihrerseits vergangene Verzerrungen
perpetuieren und verstärken kann.
Marits Plädoyer: Machtkontrolle beginnt bei den Daten, die noch
gar nicht existieren – und bei der Architektur, mit der sie
erhoben und verarbeitet werden. Wer hier auf Sorgfalt setzt,
nicht auf blinden Fortschrittsglauben, betreibt keine
Technikfeindlichkeit, sondern schützt die Grundlage
demokratischer Souveränität. Dazu gehört auch, wie Michael Carl
zugespitzt formuliert, ein „Planspiel der Abhängigkeiten“: Was
passiert, wenn Cloud-Dienste ausfallen oder politische
Entscheidungen Zugriff auf unsere Systeme erzwingen?
Datenschutz wird in dieser Perspektive zur Verteidigungslinie der
Freiheit – nicht gegen Technik, sondern gegen ihre unreflektierte
Anwendung.
Informationen zur Open-Source-Strategie des Landes
Schleswig-Holstein:
https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/themen/digitalisierung/linux-plus1
Zu Gast:
Dr. h.c. Marit Hansen, Landesbeauftragte für Datenschutz und
Informationsfreiheit Schleswig-Holstein
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13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die
Verantwortung tragen – für Unternehmen, für Ideen, für
Entwicklung. “The Elephant” ist kein klassischer Kongress. Es ist
ein Festival. Für Haltung, Inspiration und echte Veränderung.
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27.11.2025
42 Minuten
In der Podcastreihe „Globale Zukünfte“ fragt Michael, ob es Orte
auf der Welt gibt, von denen aus sich die großen Krisen unserer
Zeit – Klima, Politik, Gesellschaft – neu denken lassen. Fünf
Länder auf fünf Kontinenten sollten dafür den Blick weiten. Die
letzte Station führt nach Botswana: ein Land, das viele kaum
verorten können – und das gerade deshalb überrascht.
Botswana wirkt wie ein afrikanisches Paradox. Gesprächspartner
Thilo Schöne, Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Gaborone,
beschreibt ein Land, das sich aus bitterer Armut heraus zu
Stabilität und relativer Wohlhabenheit manövriert hat – ohne den
typischen „Ressourcenfluch“ zu erliegen. Diamanten wurden hier
nicht zum Motor von Korruption und Oligarchie, sondern zur
Grundlage von Infrastruktur, Bildung und öffentlicher Versorgung.
Ein Staatsfonds nach norwegischem Vorbild, ein klug verhandeltes
50-50-Modell mit De Beers und eine politische Elite der ersten
Generation, die Entwicklung vor Selbstbereicherung stellte, haben
ein seltenes Fenster geöffnet: Rohstoffreichtum als
gesellschaftlicher Gewinn.
Dieser Erfolg ruht jedoch auf einer zweiten, tieferen Säule:
einer demokratischen Kultur, die älter ist als die koloniale
Moderne. Konsenssuche, lokale Versammlungen, Machtteilung
zwischen Chiefs und Räten – Botswanas politische Tradition hat
demokratische Elemente hervorgebracht, bevor Demokratie zum
Exportbegriff wurde. Streit wird hier nicht als Sieg der Mehrheit
über eine Minderheit gedacht, sondern als gemeinsames „talk it
out“ bis eine Lösung tragfähig ist. Das Ergebnis ist ein Land,
das nach außen ruhig wirkt: wenig Aggression im öffentlichen
Raum, hohe Toleranz im politischen Wettbewerb, eine fast
unaufgeregte Normalität des Zusammenlebens.
Gleichzeitig steht Botswana heute an einer Schwelle. Die
Abhängigkeit von Diamanten wird zur gefährlichen Einseitigkeit,
seit der Weltmarkt schwächelt. Vor allem junge Menschen spüren
das als Zukunftskrise: „Jobs, Jobs, Jobs“ ist der Ruf einer
Generation, die auf Teilhabe wartet. Arbeitslosigkeit,
Perspektivlosigkeit und ein wachsender Frust, der sich nicht in
Straßenprotesten entlädt, sondern nach innen kippt – in
Depression, Alkoholismus, Gewalt. Hinter dem Bild des „Juwels“
liegen Wunden, die lange übersehen wurden. Gerade hier wird
Zukunft zur Frage, ob das Land seine eigene Erfolgsgeschichte
modernisieren kann.
Botswana ist damit kein idyllischer Ausnahmefall, sondern ein
Lernraum. Ein Land, das zeigt, dass demokratischer Fortschritt
möglich ist – und dass Stabilität immer wieder neu erfunden
werden muss. Die Bereitschaft zur Reform, die neue Regierung und
starke zivilgesellschaftliche Kräfte jetzt sichtbar machen, wirkt
wie ein Angebot an uns alle: Institutionen nicht nur zu
verteidigen, sondern mutig zu erneuern, bevor sie brüchig werden.
Zu Gast:
Thilo Schöne, Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung Botswana
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The Elephant Festival 2026 – Jetzt Ticket
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13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die
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20.11.2025
41 Minuten
In der neuen Podcastreihe „Globale Zukünfte“ fragt Michael, ob es
Orte auf der Welt gibt, von denen aus sich die großen Krisen
unserer Zeit – Klima, Politik, Gesellschaft – neu denken lassen.
Fünf Länder auf fünf Kontinenten sollen dafür den Blick weiten.
Die vierte Etappe führt nach Indien: groß im Maßstab, komplex in
seiner Wirklichkeit, und näher an unseren Zukunftsfragen, als man
auf den ersten Blick vermutet.
Ein Land, das sich nie als geschlossene Einheit verstand, ringt
heute mit seiner eigenen Vielschichtigkeit. Gesprächspartner
Manuel Vermeer zeichnet Indien als Subkontinent voller
Spannungen: ein Demokratieriese, der gleichzeitig in alten
sozialen Hierarchien gefangen bleibt; ein wirtschaftlicher
Aufsteiger, der Hunger und Bildungsnot noch immer nicht
überwunden hat. Moderne Apps erreichen hunderte Millionen
Menschen – doch nur wenige Schritte weiter ringt ein Kind um das
Nötigste. Zukunft und Vergangenheit liegen hier so dicht
beieinander wie nirgendwo sonst.
Gleichzeitig lebt Indien von einer tief verwurzelten Dynamik:
Vielfalt ist Alltag, nicht Ausnahme. Religionen, Sprachen,
Kulturen – sie stehen nicht nebeneinander, sondern ineinander.
Konflikte gibt es, doch bemerkenswert selten entladen sie sich in
jener Härte, die wir aus anderen Weltregionen kennen.
Unterschiedlichkeit wird nicht bekämpft, sondern ausgehalten –
und bildet damit ein Fundament für eine Gesellschaft, die
Veränderung nicht fürchtet.
Indien bleibt ein Ort der Möglichkeiten – nicht trotz, sondern
wegen seiner Widersprüche. Die junge Bevölkerung drängt nach
vorne, Gründergeist ist allgegenwärtig, und die Überzeugung, dass
Zukunft gestaltbar ist, trägt weiter als jede
wirtschaftspolitische Strategie. Doch wer genauer hinschaut,
erkennt: Auch in Indien liegen die globalen Konflikte offen – sie
zeigen sich nur in anderer Gestalt.
Zu Gast:
Dr. Manuel Vermeer, Asienstudien, Berater und Autor
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Über diesen Podcast
Wir bringen die Zukunft ins Gespräch. Inspirierend, überraschend,
anregend, belebend. Jede Woche hat Zukunftsforscher Michael Carl
bemerkenswerte Menschen zu Gast: Expert:innen, Innovator:innen,
Gründer:innen, die alle ein Stück unserer Zukunft prägen. So
entsteht Stück für Stück ein lebendiges Bild einer wahrscheinlichen
und attraktiven Zukunft. Mehr über Zukunft, Michael Carl und unser
Institut auf https://carls-zukunft.de
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