#179 So schätze ich den Aktienmarkt für 2023 ein!

#179 So schätze ich den Aktienmarkt für 2023 ein!

Mit Aktienprofi Ulrich Müller
22 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Das war 2022 und so schätze ich den Börsenmarkt für 2023 ein! Meine
aktuelle Markteinschätzung!

Ich möchte in dieser Folge mit Dir einen Rundumblick wagen: Was
war im Dezember und Januar an der Börse los, was ist 2022
passiert - und welchen Ausblick können wir daraus für das Jahr
2023 gewinnen? Wir schauen uns an, wie die Börse weitergehen
könnte, was mit den Kursen geschehen könnte und welche Strategien
sich daraus als sinnvoll erweisen. Wie immer ist es ein bisschen
Glaskugel gepaart mit Erfahrung und Expertenprognosen. Ich gebe
Dir keine Kaufempfehlung, sondern nur einen Überblick.


Auf diese Fragen erhältst Du eine Antwort in dieser
Folge:
Was war 2022 an der Börse und auf der ganzen Welt los? Welche
Entwicklung gibt es in den Wintermonaten 22/23 und welchen Einfluss
hat der nachrichtengetriebene Markt? Wie schätze ich die Märkte
2023 ein? Was war 2022 an der Börse und auf der ganzen Welt los?

Die Welt ist 2022 aus den Fugen geraten. Das ging sogar so weit,
dass wir es geschafft haben, im ersten Halbjahr die schlechteste
S&P 500- und Nasdaq-Halbzeit hinzulegen, die es jemals gab.
Es gab zudem mehrere Rekorde in den Assetklassen: Anleihen,
Renten, Krypto, Aktien, Gold und bei Immobilien - es ist im
Prinzip alles nach unten gefallen. Zeitweise war die Phase so
schlimm wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Ganz wichtig
in solchen Momenten: Wenn der Weg am Markt strack nach unten
geht, ist das Wichtigste, dass Du so wenig Geld wie möglich
verlierst. Wenn man sich die geschichtlichen Entwicklungen
ansieht, gab es mehr Hochzeiten und auf jedes Markttief folgte
auch immer wieder eine deutliche Spur nach oben. Wenn Du also in
den Tiefzeiten möglichst wenig verlierst, hast Du gute Chancen,
mit dem Markt wieder aufzusteigen. 


Sehr wichtig war 2022 zudem das Thema der richtigen Assetlocation
und natürlich auch der richtigen Diversifizierung. 


Was ist sonst 2022 passiert: Wir hatten Unruhen zwischen China
und den USA, Russland ist in die Ukraine einmarschiert und hat
damit gefühlt einen halben Weltkrieg ausgelöst, Corona war immer
noch präsent, Lieferengpässe und eine Energiekrise folgten auf
die vorangegangenen Ereignisse. Zudem haben wir eine
Megainflation, die stärkste Inflation seit 80 Jahren. All das hat
natürlich dazu geführt, dass die Kurse alle ein Stück weit
zurückgegangen sind.


Schauen wir uns grob die wichtigsten Kursbewegungen 2022 an:


Dow Jones (“old economy”): ein Verlust von knapp 9 %


Nasdaq (Technologie): ein Verlust von mehr als 33 %


S & P 500: ein sattes Minus von fast 20 %


DAX: - 12,5 %


selbst Gold hat leicht verloren, obwohl es als Krisenwährung gilt


Wie kommt das zustande? Klar, das Kriegsgeschehen hat eine hohe
Inflation verursacht und durch Russland und Ukraine auch das
Rohstoffthema extrem gepusht. Entsprechend haben wir mit stark
erhöhten Preisen und erheblichen Lieferproblemen zu kämpfen. Eine
hohe Inflation bekämpft man zudem erfahrungsgemäß mit steigenden
Zinsen. Die Zinsen werden uns vermutlich auch in Q1 und Q2 2023
beeinflussen, die Bekämpfung der Inflation sollte aber auch
allerhöchsten Vorrang haben, denn eine Inflation von 10 % über
Jahre wäre der Super-GAU für jeden Privatmensch.
Welche Entwicklung gibt es in den Wintermonaten 22/23 und
welchen Einfluss hat der nachrichtengetriebene Markt?

Mit den steigenden Zinsen in den Wintermonaten müssen die
Wachstumsunternehmen teureres Geld bezahlen und das Wachstum wird
ein Stück weit gedämpft. Außerdem lauert auch noch die Rezession
auf uns. Das bedeutet, dass das Bruttoinlandsprodukt, das
Wachstum, negativ wird. Der Ölpreis ist wieder ein Stück weit
zurückgekommen, ohne Russland als Handelspartner für Öl und Gas
sind diese beiden natürlich entsprechend ins Unermessliche
gestiegen. Mittlerweile haben sich die Preise wieder etwas
beruhigt. Auch liegen der Dow, Nasdaq & Co. zwar weiterhin im
Minus, aber bei weitem nicht mehr so stark wie noch letztes Jahr.
Der Euro, Gold und Silber hingegen haben ihre Verluste wieder
wettgemacht und können ein wenig Plus verzeichnen. Die kürzesten
Laufzeiten bei den Staatsanleihen haben aktuell mehr Rendite als
die längeren Laufzeiten. 


Abgesehen davon haben wir aktuell eine Art Flipperbörse, denn der
Markt ist stark nachrichtengetrieben: Wenn die FED berichtet, die
Zinsen sollen nicht viel steigen, kommt der Markt wieder ein
wenig hoch, ohne auf die eigentlichen Zahlen zu achten. Ich
könnte mir auch vorstellen, dass die FED auf lange Sicht ein
höheres Zinsniveau zulässt, als die bisherigen 2 %.
Wie schätze ich die Märkte 2023 ein?

Rein statistisch können wir sagen, die ersten paar Börsentage in
diesem Jahr waren positiv. Bisher zeigt die Erfahrung, dass sich
eine positive Bilanz zum Jahresbeginn in 60-75 % der Fälle über
das Jahr fortsetzt. Zum Thema Zinsen bin ich wie gesagt der
Ansicht, dass diese spätestens in Q2 wieder gesenkt werden.
Sinkende Zinsen machen das Geld wieder günstiger und im Grunde
schieben wir die Wirtschaft dadurch an. Als dritten wichtigen
Punkt haben wir gerade einen nachrichtengetriebenen Markt. Wenn
die Menschen hingegen wieder auf die Zahlen und Umsätze der
Unternehmen schauen, auf die Wachstumsmöglichkeiten, dann wird
sich der Markt vermutlich auch wieder ein wenig anders bewerten
und bewegen. Der Markt ist nicht ganz günstig, das ist klar, aber
wie sieht die Fallhöhe überhaupt aus? Bei den Tech-Werten ist sie
beispielsweise schon ein ganzes Stück runtergegangen. Und wenn
Unternehmen wie Apple oder Amazon schon so gesunken sind, dann
ist da meiner Meinung nach nicht mehr viel Spiel.


Grundsätzlich steht natürlich immer noch die Rezession im Raum.
Diese ist immer sehr schlecht, das Wirtschaftswachstum schläft
ein oder die Wirtschaft schrumpft sogar. Das hat zur Folge, dass
viele auf fallende Aktienkurse setzen. Andererseits ist die
Rezession auch der absolute Tiefpunkt, der Ausblick also
eigentlich positiv, was meist dafür sorgt, dass die Menschen
bereit sind, in dieser Tieflage zu kaufen - womit die Kurse
wieder steigen. Nach wie vor halte ich die Dog of the
Dow-Strategie für sinnvoll, ich könnte mir auch vorstellen, dass
Energiewerte und “Old Economy” es dieses Jahr etwas schwerer
haben. Ich persönlich setze eher auf das Thema Tech. Allerdings
ist nach wie vor Deine Strategie das Allerwichtigste - denn ohne
glasklare Strategie wird es für Dich an der Börse schwierig.


---


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