#225 Durch den Nebel des Grauens: Eine klare Sicht auf 2024 mit Robert Halver!

#225 Durch den Nebel des Grauens: Eine klare Sicht auf 2024 mit Robert Halver!

Mit Aktienprofi Ulrich Müller
25 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten
Rückblick und Ausblick: Robert Halver analysiert das Börsenjahr
2023 und wirft einen Blick in die Zukunft!

Heute gibt es wieder ein spannendes Interview für Dich! Robert
Halver ist zwar kein neuer Gast, sein Know-how macht ihn aber zu
einem sehr beliebten. Der ehemalige Börsenkommentator ist immer
wieder zu Fachthemen präsent - und deswegen für mich DAS Gesicht
der Börse. Bis heute ist er zudem als Leiter für die
Kapitalmarktanalysen bei der Bader Bank tätig. Vollumfängliches
Fachwissen gepaart mit rheinischem Humor. Viel Spaß beim heutigen
Interview!


Auf diese Fragen bekommst Du in der Folge eine
Antwort:
Was ist Dein Fazit für 2023 — haben sich Deine
Vorhersagen bewahrheitet? Welche positiven Dinge
sind Dir aufgefallen? Healthcare und Pharma haben
in den letzten Jahren kräftig gewonnen — wie schätzt Du die Lage
für 2024 ein? Was erwartet uns 2024 in
Wirtschaft/Rezession, Inflation und Zinsen?
Wirtschaft & Rezession Inflation &
Zinsen Welche Branchen siehst Du für 2024 im
Fokus? Roberts Abschlusstipp für Anleger
Was ist Dein Fazit für 2023 — haben sich Deine Vorhersagen
bewahrheitet?

Wir haben fast das Ende von 2023 erreicht und damit ist für mich
natürlich wichtig zu wissen, wie der Experte das Jahr einschätzt?
Haben sich die bisher von ihm getroffenen Vorhersagen
bewahrheiten können oder lag er doch das ein oder andere Mal
etwas daneben? 


Im Großen und Ganzen ist Robert zufrieden; sehr vieles lief so
wie erwartet:


“Meine Vorhersagen haben zum Großteil getroffen. Man darf nie
vergessen, wo Risiken sind, da sind auch Chancen. Wir Deutschen
sind ja eher so, dass für uns das Glas immer halb leer ist. (...)
Ich will ja keine Konflikte leugnen - ob Nahost oder Ukraine -
aber offensichtlich ist die Börse immer wieder bereit, durch den
Nebel des Grauens durchzuschauen und die positiven Dinge auch zu
sehen. Man muss auch die positiven Dinge sehen, ich glaube das
ist die große Kunst.”
Welche positiven Dinge sind Dir aufgefallen?

Mein Podcast ist eher für die Optimisten gedacht, und die
negativen Dinge werden zur Genüge durch die Presse getrieben. Ich
wollte daher unbedingt von Robert wissen, welche positiven
Aspekte ihm 2023 aufgefallen sind. Er konnte uns einige nennen:


Nahostkonflikt eskaliert bisher nicht - und damit
logischerweise auch nicht die Ölpreise. 

Die Börse bezahlt Zukunft: Ja, wir haben Rezession, und die
deutsche Wirtschaft ist etwas angeschlagen. Man darf aber nicht
vergessen, dass sich die Weltkultur nicht nur aus Deutschland
zusammensetzt. Wir haben ein enormes Wirtschaftswachstum in China.
In Amerika scheint das Soft Landing bisher zu funktionieren.
Deutschland profitiert als Industrie- und Exportland durch die
positiven Werte der Weltwirtschaft. Es gibt Chancen, dass der
Ukrainekrieg einfriert: Angenommen, der nächste US-Präsident wird
ein Republikaner, dann könnte die finanzielle Unterstützung für den
Krieg einbrechen. Damit würde der Konflikt einfrieren und
hoffentlich abnehmen. Der Haken: Es könnte sein, dass dann
Deutschland wieder mit Russland Energiegeschäfte macht.

Auch was die Unternehmenszahlen angeht, sieht Robert die typisch
deutsche Vorgehensweise: Die Unternehmen haben lieber tief
gestapelt, damit die Unternehmenszahlen umso schöner aussehen.
Sein Fazit dazu:


“Klar, wir hatten in einem schwierigen Jahr auch keine guten
Unternehmenszahlen. Doch die Aussichten sind bei weitem nicht so
verheerend. Und man kann deutlich erkennen, dass der Gewinntrend
in den USA, Europa und Schwellenländern langsam nach oben will.”


Bei der Auto-, Chemie- und Pharmabranche weist Robert aber
deutlich auf  die Konkurrenz aus z. B. China hin, die weiter
ernst zu nehmen ist; es war mehrfach ersichtlich in der letzten
Zeit, dass heimische Unternehmen schwer zu kämpfen haben. 


“Wir müssen ganz klar vom Industriestandort besser werden. Wir
waren schon damals immer relativ teuer - aber innovativ ganz weit
vorne. Da müssen wir wieder hinkommen.”


Im Gesamten geht es nicht nur darum, dass es den Unternehmen gut
geht und die Börse dies honoriert, sondern auch die
Wirtschaftsstandorte müssen eine Zukunft haben.
Healthcare und Pharma haben in den letzten Jahren kräftig
gewonnen - wie schätzt Du die Lage für 2024 ein?

Die letzten Jahre waren gute Jahre für die Healthcare- und
Pharmabranche. Gerade in den USA ging es gut bergauf. 2023 war
der Trend etwas rückläufig. Wird sich dieser Trend auch 2024 noch
fortsetzen? 


Laut Robert waren Healthcare und Pharma in 2023 einfach nicht
mehr “en vogue”. Corona hat beiden einen großen Boom beschert,
durch die Rückbildung der Pandemie gab es in diesem Jahr aber
einen größeren Fokus auf Tech beispielsweise. Dennoch könnte es
im neuen Jahr wieder bergauf gehen - je nachdem, was die
Pharma-Pipeline zu bieten hat:


“Wenn man jetzt natürlich hört, dass auch Krebserkrankungen mit
mRNA-Technologie behandelbar gemacht werden sollen, dann wäre das
ein riesen Ding. Natürlich sind wir da noch nicht, aber wenn es
wirklich dazu kommt, dann wird die Börse das natürlich frühzeitig
im großen Stil einfangen. Diesen Spirit braucht es eben aber, die
Pharma muss wieder rauskommen aus “nur” Kostensenkungen.”


Ganz persönlich wäre Robert ein zyklischer, kulturabhängiger Wert
im nächsten Jahr aber lieber.
Was erwartet uns 2024 in Wirtschaft/Rezession, Inflation und
Zinsen? Wirtschaft & Rezession

Natürlich habe ich Robert auch nach den Top 4 Topics für 2024
gefragt: Was erwartet uns seiner Meinung nach in den Themen
Wirtschaft/Rezession, Inflation und Zinsen im neuen Jahr?


Ein Wirtschaftswunder erwartet Robert für 2024 auf gar keinen
Fall, trotzdem geht er davon aus, dass wir endlich “den Karren
aus dem Dreck ziehen” und es weiter vorangeht. China und USA
werden die deutsche Wirtschaft stützen, es wird mehr Schulden
geben (auch von Deutschland). Zum Thema Schulden hat Robert eine
ganz klare Meinung:


“Ich habe immer gesagt: Lasst gute Schulden zu! Gute Schulden
sind Schulden, die der Infrastruktur zugutekommen: Brücken,
Straßen, Netzinfrastruktur, Energieversorgung zu vernünftigen
Preisen - das gehört eben auch dazu, um bei der Konkurrenz
mitstinken zu können. Gerade Amerika macht uns gerade eine lange
Nase.”


Kaputtsparen bringe nichts, man müsse das Wirtschaftsgefüge
wieder heben. Schlechte Schulden hingegen, wie noch mehr
steigende Sozialleistungen, wären keine Hilfe. Robert wünscht
sich ganz klar, “dass die Politiker mehr in Ludwig
Erhard-Bettwäsche schlafen, als in Karl Marx-Bettwäsche”.
Inflation & Zinsen

Aktuell sind wir bei ca. 4 % Inflation angekommen, daher möchte
ich von Robert auch wissen, wie er die Inflations-Situation für
2024 einschätzt. 


Die USA ist inzwischen so hoch verschuldet, das kann man mit
steigenden Zinsen alleine nicht mehr bewältigen. Der US-Notenbank
hilft hier die weiterhin fallende Inflation. Robert geht daher
von einer Kerninflationsrate mit einer 2 vor dem Komma aus, die
man im Frühjahr erreichen wird. 


Das würde den USA helfen, die Zinsen nicht weiter erhöhen zu
müssen und das bereits erreichte Zins-Plateau im Frühjahr langsam
nach unten fallen zu lassen. 


Robert erwartet aus diesem Grund zur Verhinderung der Rezession
3-4 Zinssenkungen. Das würde entsprechend das gesamte Zinsgefüge
entspannen - inklusive Themen wie Anleiherenditen. Die EZB wird
laut Roberts Meinung nachziehen und als “Abziehbild der
US-Notenbank” fungieren: 


Auch sie weiß, dass die Inflation im Trend weiter runterkommen
wird, auch wenn die Konjunktur das so nicht hergibt. Die Roberts
Meinung nach völlig überzogenen Gehaltsforderungen machen den
Wirtschaftsstandort nur noch unattraktiver. Italien wird
wahrscheinlich deutlich mehr Schulden aufnehmen (müssen), und die
müssen bezahlbar bleiben. Die Zinsen werden also auch bei uns
wieder fallen. 


Roberts Bonustipp: Dividende nicht vergessen! Gerade bei den
amerikanischen Aktien wie Coca-Cola, Software/Tech und…
Windeln! 
Welche Branchen siehst Du für 2024 im Fokus?

Um noch etwas tiefer in 2024 einzutauchen, habe ich Robert noch
gefragt, welche Branchen er für 2024 als wichtig erachtet, und
was man ins Depot aufnehmen sollte. Wie immer sind das reine
Informationen und keine Kaufempfehlungen.


Nach wie vor sieht Robert in Amerika die High Tech - Branche ganz
vorne:


“Wie kommt man denn dazu zu sagen, dass KI nur eine weitere Sau
ist, die übers Parkett gejagt wird? Nein - es ist ein
nachhaltiges, wichtiges Geschäftsmodell. Alleine wegen der
Tatsache, dass China und die USA um die Pool Position in der Welt
konkurrieren. Digitalisierung und Ersetzung des Menschen durch
die Maschine - das läuft weiter.”


Doch auch die zweite Reihe behält laut Robert weiter ihre
Relevanz: Die Microsofts, die Alphabets, die Apples von morgen.
Wenn die amerikanische Wirtschaft Aufschwung erlebt, wird auch
ein Russell 2000, der die kleineren Werte umfasst, einen
Aufschwung erleben. 


“Wir haben nicht die High Tech - Branche wie in Amerika, das
haben wir politisch verschlafen. Was wir aber können, sind die
Zykliker - und da sind wir auch in der zweiten Reihe sehr gut
aufgestellt.”


Robert selbst ist ein sehr großer Fan des MDAX, also von allem,
was Fahrzeugzulieferer, Maschinenbau, Elektrotechnik, Chemie etc.
umfasst. Da sieht er direkt den Hebel, sobald die Weltkonjunktur
zunimmt: “Eine Renaissance Europas mit zyklischen Branchen.”
Roberts Abschlusstipp

Zum Ende der Folge möchte ich natürlich auch von Robert noch
einen Abschlusstipp für meine treuen Hörerinnen und Hörer und
alle Anleger da draußen bekommen. Wie sieht Robert den
Jahresendspurt und was ist jetzt noch zu tun?


“Ich würde weniger spekulieren, sondern es geht mir mehr darum,
positioniert zu sein. Man muss ein wenig von schlechten
Nachrichten abstrahieren, die sich grundsätzlich immer besser
verkaufen als gute Nachrichten. Klicks sind immer dann möglich,
wenn es Blut, Schweiß und Tränen gibt. Man muss sich mehr eine
amerikanische Sichtweise, was Börsen und Kapitalmärkte angeht, zu
eigen machen: Nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen
sehen. Das Glas ist mindestens halb voll. Ich würde mich in den
genannten Branchen positionieren und auch die Schwellenländer
nicht vergessen.”


Beispiele für wichtige Schwellenländer seien Brasilien und
Mexiko. Außerdem wichtig: Langfristige Anleihen beachten! 


Danke Robert, für das mega spannende Interview!


—-


Wie immer gilt: Alle im Podcast genannten Aktien sind
keine Kaufempfehlung! Wir geben lediglich Vermutungen und
Meinungen nach bestem Wissen und Gewissen, wie es kommen
könnte. 


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