Talk | Oliver Wünsch, Mission Chief des IWF während der Eurokrise
«Wir mussten in einer Nacht- und Nebelaktion mehrere Milliarden
Euro-Banknoten mit einem Flugzeug nach Zypern schaffen.» Was nach
einem Finanzthriller tönt, war für Oliver Wünsch, heute
Zentralbank-Berater bei der Beratungsfirma «Oliver Wyman»,...
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vor 2 Jahren
«Wir mussten in einer Nacht- und Nebelaktion mehrere Milliarden
Euro-Banknoten mit einem Flugzeug nach Zypern schaffen.» Was nach
einem Finanzthriller tönt, war für Oliver Wünsch, heute
Zentralbank-Berater bei der Beratungsfirma «Oliver Wyman»,
beinharte Realität: Als einer der Missions Chiefs des
Internationalen Währungsfonds (IWF) verhinderte er 2013 den
Kollaps des zypriotischen Finanzsystems und leitete während der
Griechenland-Krise für den IWF die Verhandlungen mit der
griechischen Regierung. Heute sagt er: «Wir haben Griechenland
Reformen aufoktroyiert, die teilweise den Wahlprogrammen der
gewählten Regierungen deutlich widersprochen haben.». Trotzdem
habe er aus dieser Zeit auch Positives mitgenommen: Mit einigen
Vertretern der damaligen griechischen Regierung sei er noch heute
befreundet.
Im Zusammenhang mit der Diskussion um einen möglichen Austritt
Italiens aus der Eurozone sagt Wünsch: «Die Europäische
Zentralbank ist politischer als sie sein sollte.» Dennoch
beurteilt er das neuste Instrument der EZB – das Transmission
Protection Instrument (TPI) – positiv: «Dank TPI kann die EZB
entschlossen gegen die hohe Inflation vorgehen.» Gleichzeitig sei
klar, dass die Geldpolitik der EZB als monetäre
Staatsfinanzierung interpretiert werden könne und mittelfristig
in eine Fiskalunion führe.
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