Sven und Tobias Klimpel – die Brüder & medicalmotion-Gründer wollen 20 Millionen Deutschen helfen, die von chronischem Schmerz betroffen sind

Sven und Tobias Klimpel – die Brüder & medicalmotion-Gründer wollen 20 Millionen Deutschen helfen, die von chronischem Schmerz betroffen sind

In dieser Folge spricht Inga Bergen mit Sven Klimpel, der zusammen mit seinem Bruder Tobias Klimpel medicalmotion gegründet hat. Mittlerweile haben die zwei Ingenieure erfolgreich ein CE-zertifiziertes Medizinprodukt auf den Markt gebracht und konnten ...
34 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
In dieser Folge spricht Inga Bergen mit Sven Klimpel, der zusammen
mit seinem Bruder Tobias Klimpel medicalmotion gegründet hat.
Mittlerweile haben die zwei Ingenieure erfolgreich ein
CE-zertifiziertes Medizinprodukt auf den Markt gebracht und konnten
Krankenversicherungen und Physiotherapeutenverbände für ihre Lösung
begeistern.

Tobias und Sven Klimpel haben im Jahr 2017 das Unternehmen
gegründet, weil sie selbst 10 Jahre chronische Schmerzpatienten
waren. Damals wurde ihnen keine Lösung angeboten, um die Ursachen
des Schmerzes zu erkennen und zu beheben. Kopfschmerzen,
Rückenschmerzen, Knieschmerzen – Sven Klimpel hatte über 15
Diagnosen, aber keine Antworten auf ihre Fragen. Sven Klimpel und
sein Bruder wollten verstehen, wo der Schmerz herkommt, warum er
entsteht und wie man ihn beheben kann – die Idee zu medicalmotion
war geboren. 


medicalmotion bietet eine auf Künstlicher Intelligenz basierende
App an, mit der chronische Schmerzpatientinnen und -Patienten
Übungen zur Schmerzlinderung machen. Und so gemeinsam mit den
behandelnden Therapeuten die Therapie verbessern können. 
Die Schmerz-Epedemie 

15-25 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen
Schmerzen. Der GSK-Pain-Index geht von 25% der Weltbevölkerung
aus, die an chronischen Schmerzen leiden. Gerade bei multiplen
Schmerzen wird es komplex, da alle Schmerzen miteinander
zusammenhängen.


Die klassische Physiotherapie gibt Patientinnen und Patienten
Empfehlungen für Bewegungen und Übungen für den IST-Zustand –
medicalmotion geht einen Schritt weiter und erhebt täglich die
Schmerzsituation und den „Erfolg“ bzw. das „Ergebnis“ dieser
Übungen und Bewegungen und empfiehlt auf dieser Basis neue
Bewegung. Die Daten werden dokumentiert und dem behandelnden
medizinischen Fachpersonal zur Verfügung gestellt. Sicherheit ist
hier das Wichtigste, der Qualitätsgedanke war zentral – die erste
Grundregel der Physiotherapie ist es, keinen Schaden
anzurichten. 
Die Ingenieursperspektive sucht nach den Ursachen eines
Problems – das passt gut in die Medizin 

Die medicalmotion App wurde gemeinsam mit Ärzten und Therapeuten
entwickelt. Grundlage war eine wissenschaftliche Arbeit von
Tobias Klimpel über die Individualisierung von Bewegungstherapie
bei chronischen Schmerzpatienten geschrieben. Schon damals
arbeitete er gemeinsam mit Therapeuten und Medizinern an einem
Konzept. Gerade die Einbeziehung mehrerer Perspektiven und der
Prozess, das Problem strukturiert gemeinsam anzugehen, hilft
dabei eine gute Medizin-App zu entwickeln. Ein Ingenieur schaut
auf ein Problem anders als ein Arzt – beides zu verbinden ist das
Erfolgsgeheimnis von medicalmotion. Als Ingenieur wird man dazu
ausgebildet, das Gesamtsystem zu verstehen und die Ursache zu
beheben. Im ärztlichen Alltag kommen diese Ursachenanalysen oft
zu kurz – der Fokus liegt auf Symptomlinderung. Die Idee von
medicalmotion ist eine ursachenorientierte Therapie. 
Der Pain-Companion

Medicalmotion funktioniert wie ein digital unterstütze Companion.
Der Patientinnen und Patienten im Alltag begleitet und dann Daten
zurück fließen lässt zum behandelnden Therapeuten oder zur
behandelnden Therapeutin. Die medicalmotion App wird heute nur
bei einer Diagnose eingesetzt – und wenn eine Therapie
durchgeführt wird. Sven Klimpel spricht hier von
Prozesstransparenz und Rückkopplungseffekten, bis hin zu der
Sicherheit im Alltag, dass die Therapie fortgeführt werden kann,
auch wenn sich Schmerz verändert. 
Medicalmotion verbindet Therapeutinnen und Therapeuten
mit Patientinnen und Patienten 

Ein Pilotprojekt des Bundesministeriums für Gesundheit ermöglicht
Physiotherapeutinnen und -Therapeuten in Berlin und Brandenburg,
die App bei ihren Patientinnen und Patienten einzusetzen. Sven
Klimpel sagt, dass dieses Angebot sehr gut angenommen wird. Auch
weil es den Therapeuten ermöglicht, Feedback zu bekommen, wie
eine Therapie anschlägt. Zudem funktioniert die App auch wie ein
„Standartisierungstool“, weil sie Übergaben von einem Therapeuten
zum nächsten einfach macht. Die Grundidee ist, alle Beteiligten
der Patient Journey mit Mehrwert zu versorgen. Heute kann
medicalmotion schon messen, dass Nutzerinnen und Nutzer aus dem
chronischen Schmerzgeschehen rauskommen, und dass sich
Krankheitstage reduzieren. 
Digitale Gesundheitsassistenten müssen so einfach
anzuwenden sein, wie das Schlucken einer Tablette

Heute nutzen 80% der Patientinnen und Patienten die medicalmotion
App mehrere Monate lang mehrmals in der Woche, wenn sie einmal
angefangen haben. Die Adhärenz ist der kritische Faktor. Im
Alltag muss die Anwendung einer Companion App ganz einfach sein.
Das Ziel von medicalmotion ist es, einen direkten positiven
Effekt auf das Schmerzempfinden der Nutzerinnen und Nutzer zu
haben. Die Vision von medicalmotion ist es, der Schmerzbegleiter
für Patientinnen und Patienten zu werden und Therapeuten zu
helfen, eine bessere, individualisierte Therapie anzubieten. Auch
die Daten, die medicalmotion erhebt, sind wichtig für die
Verbesserung der Therapie. Sven Klimpel sagt, dass es in der
Zukunft viel mehr Möglichkeiten geben wird, Schmerzen auch zu
vermeiden – Präventivmedizin einzusetzen. Dieser Weg ist auch für
medicalmotion interessant. 
Das medicalmotion Dashbord: wie vielen Menschen haben
wir diesen Monat geholfen? 

Heute nutzt das Team von medicalmotion bereits die anonymisierten
Daten der Nutzerinnen und Nutzer, um sich zu motivieren. Denn zu
verstehen, wie vielen Menschen man helfen konnte, ist der
stärkste Motivator. 


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medicalmotion-Gründer wollen 20 Millionen Deutschen helfen, die
von chronischem Schmerz betroffen sind erschien zuerst auf
Visionäre der Gesundheit.

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