Daniela Teichert – Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost,die ihre Vision von einem holistischen Gesundheitswesen umsetzt
Daniela Teichert ist seit einem Jahr der Vorstandsvorsitzende der
AOK Nordost und setzt ihre Vision von einem holistischen
Gesundheitswesen um. Im Podcast erzählt Daniela Teichert
Podcast-Host Inga Bergen, wie der Mangel an Einnahmen gegenüber den
stei...
47 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
Daniela Teichert ist seit einem Jahr der Vorstandsvorsitzende der
AOK Nordost und setzt ihre Vision von einem holistischen
Gesundheitswesen um. Im Podcast erzählt Daniela Teichert
Podcast-Host Inga Bergen, wie der Mangel an Einnahmen gegenüber den
steigenden Ausgaben, das rasant ansteigende Wissen, die
Digitalisierung und der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen eine
Transformation unumgänglich machen. Und wie wichtig dabei Lotsen
sind, um Effizienz und Qualität zu verbessern. Vom
Kundenservice zur Vorstandsvorsitzenden
Daniela Teichert hat ihre berufliche Laufbahn bei der AOK im
Kundenservice begonnen. Sie wollte Patienten versicherte beraten
und für eine gute Versorgung einstehen. Schon damals merkte sie,
dass sie gut Menschen motivieren kann und wurde mit 21 Jahren
Teamleitung und übernahm schnell weitere Führungsfunktionen in
der IT, im Vertrieb. Der Schritt, sich als Vorstandsvorsitzende
zu bewerben, lag dann nahe, und Daniela Teicherts Vorstandsmandat
begann zeitlich mit der Corona-Pandemie. Und die Corona-Pandemie
brachte einen Schub in der (Digitalen) Transformation der AOK
Nordost, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell ins
Home Office mussten. Schon seit 2016 arbeitet Daniela Teicherts
Team daran, die (digitale) Vernetzung des Gesundheitswesens voran
zu treiben.
Das Gesundheitswesen in Deutschland – dreifache
Knappheit
Heute steht das Gesundheitswesen in Deutschland vor der Situation
einer dreifachen Knappheit. Zum einen ist die Knappheit eine
Finanzielle: wenige Beitragspflichtige, geringe Einnahmen und
immer steigende Ausgaben. Dann gibt es eine Knappheit an
Gesundheit. Und die dritte Knappheit an Gesundheitsberufen, den
Mangel an medizinischem Personal. Es geht um das Austarieren, da
es für alle drei Knappheiten Lösungen geben muss.
Die AOK Nordost als Zukunftsgestalter
Hierzu möchte Daniela Teichert beitragen. Die AOK Nordost ist in
der Metropolregion in Berlin verantwortlich, genauso wie in
Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern. Da gibt es komplett
andere Versorgungsstrukturen und unterschiedliche Bedarfe. In
viele laufende Innovationsfonds Projekte, werden neue Ansätze
erprobt und evaluiert, ob diese in die Regelversorgung gelangen
sollten. Zudem verdoppelt sich medizinisches Wissen rasant
und die Frage ist auch, wie zukünftig individuelle,
individualisierte Medizin den Menschen im System zugutekommen
kann.
Was muss da jetzt passieren, um da überhaupt zukunftsfähig zu
werden? Aus Daniela Teicherts Sicht muss sich die
Perspektive ändern – Wir müssen aus einer Perspektive agieren,
die Versorgung vernetzt organisiert und nicht ein stationäres
Budget und ein ambulantes Budget nebeneinander planen, ohne
Verbindungen zu entwickeln. Auch beim Thema Pflege, wo der Bedarf
immer größer wird.
Das Geld geht aus – und das Gesundheitswesen muss sich
grundlegend verändern
In diesen Bereichen entsteht ein Finanzierungs-Delta.
Krankenkassen wurden schon gedrängt, Zusatz- Beitragssätze zur
Finanzierung der Ausgaben zu nutzen. Das war nie geplant, denn
diese sollten z.B. für innovative Produkte genutzt werden.
Daniela Teichert sagt, wenn sich das System nicht verändert, ist
es langfristig kaum finanzierbar. Die Veränderung muss holistisch
sein und sich an der Patient Journey ausrichten. Nur so können
die aktuellen Probleme gelöst werden. In der Zukunft werden
Versicherungen, so Daniela Teichert, die Versicherten-Journey
steuern und mit automatisierten Prozessen aufeinander abgestimmt
effizient managen müssen – die neue Rolle beschreibt sie als
„Gesundheitsmanager“.
Zielbild vernetzte Versorgung
Wie ändern wir das System? Indem wir immer bessere, auch
praxisnahe Beweise liefern, dass wir Versorgung anders
organisiert bekommen, nämlich in Netzwerken. Wie komme ich
dahin? Diese Vernetzung mit den Partnern, die vor Ort dort
agieren, dann auch zu gut so, also zu optimieren, erst mal auch
ein Zielbild zu entwickeln. Was wollen wir eigentlich hier anders
organisieren? Wo wollen wir Patienten gerade durchgängiger
gestalten?
Die AOK Nordorst erhält als einzige gesetzliche
Krankenversicherung ein eigenes medizinisches Versorgungszentrum,
das Zentrum für Gesundheit in der Müllerstraße in Berlin.
Die AOK Nordost will zeigen, dass Versorgung gut gemanagt werden
kann, auch ohne Gewinnerzielungsabsicht. Der Anspruch ist,
die komplette Versorgungskette inklusive der Prävention
abzubilden.
Dem Versicherer kann eine Lotsen-Rolle zukommen, auch im
Koalitionsvertrag ist angekommen, dass eine solche Funktion
benötigt wird, erzählt Daniela Teichert. Auf Basis der
existierenden Daten hat Daniela Teichert mit ihrem Team eine
Prognose für die Versorgungsszenarien im Jahr 2030
entwickelt.
Ein Ziel muss sein, die Versorgung effizienter zu organisieren,
um auch in Zukunft noch gute Gesundheitsversorgung leisten zu
können. Daniela Teichert ist überzeugt davon, dass die
Effizienz-Reserven im System vorhanden sind und dass man diese
mit einer vernetzten Planung heben kann.
Daniela Teichert spricht sich für eine gesteuerte
Versorgungsplanung aus.
Um neue Ansätze in der Regelversorgung dann auch umzusetzen
braucht es deutlich mehr Freiraum, auch regulatorisch. Und es
braucht neue Finanzierungsformen, neue Finanzierungsmodelle und
ein gemeinsames Verständnis, dass es mit weniger finanziellen
Mitteln trotzdem eine qualitative Versorgung geben kann.
Der Beitrag Daniela Teichert – Vorstandsvorsitzende der AOK
Nordost,die ihre Vision von einem holistischen Gesundheitswesen
umsetzt erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
AOK Nordost und setzt ihre Vision von einem holistischen
Gesundheitswesen um. Im Podcast erzählt Daniela Teichert
Podcast-Host Inga Bergen, wie der Mangel an Einnahmen gegenüber den
steigenden Ausgaben, das rasant ansteigende Wissen, die
Digitalisierung und der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen eine
Transformation unumgänglich machen. Und wie wichtig dabei Lotsen
sind, um Effizienz und Qualität zu verbessern. Vom
Kundenservice zur Vorstandsvorsitzenden
Daniela Teichert hat ihre berufliche Laufbahn bei der AOK im
Kundenservice begonnen. Sie wollte Patienten versicherte beraten
und für eine gute Versorgung einstehen. Schon damals merkte sie,
dass sie gut Menschen motivieren kann und wurde mit 21 Jahren
Teamleitung und übernahm schnell weitere Führungsfunktionen in
der IT, im Vertrieb. Der Schritt, sich als Vorstandsvorsitzende
zu bewerben, lag dann nahe, und Daniela Teicherts Vorstandsmandat
begann zeitlich mit der Corona-Pandemie. Und die Corona-Pandemie
brachte einen Schub in der (Digitalen) Transformation der AOK
Nordost, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell ins
Home Office mussten. Schon seit 2016 arbeitet Daniela Teicherts
Team daran, die (digitale) Vernetzung des Gesundheitswesens voran
zu treiben.
Das Gesundheitswesen in Deutschland – dreifache
Knappheit
Heute steht das Gesundheitswesen in Deutschland vor der Situation
einer dreifachen Knappheit. Zum einen ist die Knappheit eine
Finanzielle: wenige Beitragspflichtige, geringe Einnahmen und
immer steigende Ausgaben. Dann gibt es eine Knappheit an
Gesundheit. Und die dritte Knappheit an Gesundheitsberufen, den
Mangel an medizinischem Personal. Es geht um das Austarieren, da
es für alle drei Knappheiten Lösungen geben muss.
Die AOK Nordost als Zukunftsgestalter
Hierzu möchte Daniela Teichert beitragen. Die AOK Nordost ist in
der Metropolregion in Berlin verantwortlich, genauso wie in
Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern. Da gibt es komplett
andere Versorgungsstrukturen und unterschiedliche Bedarfe. In
viele laufende Innovationsfonds Projekte, werden neue Ansätze
erprobt und evaluiert, ob diese in die Regelversorgung gelangen
sollten. Zudem verdoppelt sich medizinisches Wissen rasant
und die Frage ist auch, wie zukünftig individuelle,
individualisierte Medizin den Menschen im System zugutekommen
kann.
Was muss da jetzt passieren, um da überhaupt zukunftsfähig zu
werden? Aus Daniela Teicherts Sicht muss sich die
Perspektive ändern – Wir müssen aus einer Perspektive agieren,
die Versorgung vernetzt organisiert und nicht ein stationäres
Budget und ein ambulantes Budget nebeneinander planen, ohne
Verbindungen zu entwickeln. Auch beim Thema Pflege, wo der Bedarf
immer größer wird.
Das Geld geht aus – und das Gesundheitswesen muss sich
grundlegend verändern
In diesen Bereichen entsteht ein Finanzierungs-Delta.
Krankenkassen wurden schon gedrängt, Zusatz- Beitragssätze zur
Finanzierung der Ausgaben zu nutzen. Das war nie geplant, denn
diese sollten z.B. für innovative Produkte genutzt werden.
Daniela Teichert sagt, wenn sich das System nicht verändert, ist
es langfristig kaum finanzierbar. Die Veränderung muss holistisch
sein und sich an der Patient Journey ausrichten. Nur so können
die aktuellen Probleme gelöst werden. In der Zukunft werden
Versicherungen, so Daniela Teichert, die Versicherten-Journey
steuern und mit automatisierten Prozessen aufeinander abgestimmt
effizient managen müssen – die neue Rolle beschreibt sie als
„Gesundheitsmanager“.
Zielbild vernetzte Versorgung
Wie ändern wir das System? Indem wir immer bessere, auch
praxisnahe Beweise liefern, dass wir Versorgung anders
organisiert bekommen, nämlich in Netzwerken. Wie komme ich
dahin? Diese Vernetzung mit den Partnern, die vor Ort dort
agieren, dann auch zu gut so, also zu optimieren, erst mal auch
ein Zielbild zu entwickeln. Was wollen wir eigentlich hier anders
organisieren? Wo wollen wir Patienten gerade durchgängiger
gestalten?
Die AOK Nordorst erhält als einzige gesetzliche
Krankenversicherung ein eigenes medizinisches Versorgungszentrum,
das Zentrum für Gesundheit in der Müllerstraße in Berlin.
Die AOK Nordost will zeigen, dass Versorgung gut gemanagt werden
kann, auch ohne Gewinnerzielungsabsicht. Der Anspruch ist,
die komplette Versorgungskette inklusive der Prävention
abzubilden.
Dem Versicherer kann eine Lotsen-Rolle zukommen, auch im
Koalitionsvertrag ist angekommen, dass eine solche Funktion
benötigt wird, erzählt Daniela Teichert. Auf Basis der
existierenden Daten hat Daniela Teichert mit ihrem Team eine
Prognose für die Versorgungsszenarien im Jahr 2030
entwickelt.
Ein Ziel muss sein, die Versorgung effizienter zu organisieren,
um auch in Zukunft noch gute Gesundheitsversorgung leisten zu
können. Daniela Teichert ist überzeugt davon, dass die
Effizienz-Reserven im System vorhanden sind und dass man diese
mit einer vernetzten Planung heben kann.
Daniela Teichert spricht sich für eine gesteuerte
Versorgungsplanung aus.
Um neue Ansätze in der Regelversorgung dann auch umzusetzen
braucht es deutlich mehr Freiraum, auch regulatorisch. Und es
braucht neue Finanzierungsformen, neue Finanzierungsmodelle und
ein gemeinsames Verständnis, dass es mit weniger finanziellen
Mitteln trotzdem eine qualitative Versorgung geben kann.
Der Beitrag Daniela Teichert – Vorstandsvorsitzende der AOK
Nordost,die ihre Vision von einem holistischen Gesundheitswesen
umsetzt erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
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