Wer soll der künstlichen Intelligenz auf die Finger schauen?

Wer soll der künstlichen Intelligenz auf die Finger schauen?

Seit Anfang April moderiert Jade in einem privaten Westschweizer Fernsehen das Wetter. Sympathisch und fehlerfrei. Drei Wochen lang realisierte niemand, dass Jade kein Mensch ist, sondern auf künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Fotos, Musik, Artikel ...
57 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Seit Anfang April moderiert Jade in einem privaten Westschweizer
Fernsehen das Wetter. Sympathisch und fehlerfrei. Drei Wochen lang
realisierte niemand, dass Jade kein Mensch ist, sondern auf
künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Fotos, Musik, Artikel – KI
macht's. Führt das zu Vertrauensverlust? ChatGPT macht KI sichtbar
Das Programm ChatGPT, lanciert vor einem halben Jahr, hat rasend
schnell viele User und Userinnen gefunden. Man formuliert eine
Frage, neuerdings auch auf Mundart, und erhält sehr schnell eine
Antwort, die so klingt, als käme sie von einem Menschen. Doch lange
nicht alle Informationen stimmen. Das Interagieren mit einer
Maschine, die aus Antworten lernt, macht künstliche Intelligenz für
viele sichtbar. Und wirft Fragen auf. Falsche Entscheidungen Was,
wenn die Medizin statt auf Erfahrung, auf ein Programm setzt, das
mittels KI eine Risikoanalyse eines Eingriffes durchrechnet
aufgrund gesammelter Patientendaten, die von jungen Männern
stammen, der Eingriff aber bei einer älteren Frau durchgeführt
werden soll? Was wenn, wie in den USA passiert, aufgrund von
Gesichtserkennungs-Programmen schwarze unbescholtene Bürger
verhaftet werden, weil das KI generierte Programm schwarze
Gesichter schlecht lesen kann? Wer schaut der künstlichen
Intelligenz auf die Finger? Es braucht ein KI-Gesetz, sagt die EU
und tüftelt seit Jahren an einem komplexen Regelwerk herum. Es
braucht eine KI-Konvention, sagt der Europarat und erarbeitet,
unter Schweizer Vorsitz, globale Grundprinzipien für den Umgang mit
künstlicher Intelligenz. Auch in der Schweiz ist die Diskussion um
die Regulierung von künstlicher Intelligenz auf politischer Ebene
angekommen. Reichen unsere Gesetze oder braucht es neue? Und: Ist
KI eine Gefahr oder eine Chance? Darüber diskutieren Gäste mit der
Hörerschaft. Gäste * Judith Bellaiche, Geschäftsführerin SWICO,
Wirtschaftsverband für die Digitale Schweiz, Juristin, GLP
Nationalrätin Zürich:«Es braucht Transparenz. Aber die Forderung
nach Verboten zeugt von Überforderung». * Samuel Bendahan,
Ökonomiedozent, Uni Lausanne, SP Nationalrat, Waadt: «Es braucht
Transparenz und eine gesetzliche Regulierung. Auch werden wir um
Verbote nicht drumherum kommen». * Guido Berger, Leiter
SRF-Digitalredaktion
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