ZK027 - CRISPR/Cas, der Phage-Be-Gone Gen-Kasper

ZK027 - CRISPR/Cas, der Phage-Be-Gone Gen-Kasper

1 Stunde 32 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Nur 5 Jahre nachdem der Nobelpreis für Chemie an Wissenschaftler
ging, die DNA-Reparatur erforschen, wurde er dieses Jahr an zwei
Wissenschaftlerinnen verliehen, deren Entdeckung genau das
Gegenteil macht: DNA zerschneiden. Im CRISPR/Cas-System ist die
sogenannte “Gen-Schere” Cas9 das Enzym, welches in Kombination mit
einer sehr genauen Positionsangabe zielgerichtet DNA an einer
bestimmten Stelle schneidet. Damit schützen sich Bakterien vor
einer Infektion mit bakterienspezifischen Viren (Bakteriophagen).
Die “Positionsangabe” wird in der Bakterien DNA im sogenannten
CRISPR-Locus gespeichert. CRISPR steht für “Clustered Regularly
Interspaced Short Palindromic Repeats” und bezeichnet kurze
DNA-Basenpalindrome, zwischen denen nichtfunktionale Abschnitte der
Phagen-DNA gespeichert werden. Diese Abschnitte sind im Endeffekt
dafür verantwortlich, dass Cas9 Phagen-DNA als solche erkennt und
spezifisch zerschneidet. Die Entdeckung dieses Systems war nicht
weniger als eine Revolution für die Gentechnik, denn diese
bakterielle Immunabwehr lässt sich leicht mit schon vorhandenen
gentechnischen Methoden aus Bakterien extrahieren und auf Pflanzen
und Tiere (inklusive der Menschen) übertragen. Es ist damit nicht
nur möglich bestimmte Gene auszuschalten, sondern kleinste
Veränderungen einzubringen. Damit ergeben sich neue Chancen für
Patienten mit bisher unheilbaren genetische Erkrankungen, Pflanzen
und Tiere an veränderte Umweltbedingungen anzupassen oder andere
Eigenschaften zu verändern. Bis 2018 wurde die Methode auch
hauptsächlich dafür verwendet. Dann machte ein chinesischer
Wissenschaftler Schlagzeilen damit, 2 Babys ohne Wissen und
Einwilligung der Eltern genetisch verändert zu haben. Mittlerweile
soll wohl noch ein weiteres Kind dazugekommen sein. Genauere
Informationen sind nicht zugänglich was diese Kinder angeht.
Empfohlen wird die Anwendung der Methode beim Menschen (noch)
nicht, da nicht abschließend geklärt ist, welche Begleitfolgen sie
haben kann. Abschließend lässt sich sagen, dass der einzige Grund
für die “späte” Verleihung des Nobelpreises war, dass seitdem es
die Methode gibt ein Patentstreit den Großteil der Zeit dominiert.
Neben der genauen Folgeabschätzung bei der technischen Anwendung,
sind auch ethische Implikationen bisher nur ansatzweise in
Abklärung. Feststeht, dass die Methode aus der molekularen Genetik
nicht mehr wegzudenken ist. In der Bio-Frage geht es darum, ob die
durch das Crispr/Cas-System verursachten Veränderungen auch
gentechnisch nachweisbar sind. Den Blogbeitrag zur Folge findet ihr
hier: http://zellmedien.de/?post_type=podcast&p=541 Unseren
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