002. Multitasking

002. Multitasking

Von der Mär vom Multitasking
5 Minuten
Podcast
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Der Podcast für einen kühlen Kopf im stressigen Alltag.

Beschreibung

vor 3 Jahren

In dieser Folge beschäftigen wir uns damit warum Multitasking uns
nicht gut tut und warum wir damit aufhören sollten, es für eine
tolle Fähigkeit zu halten.


Zum Nachlesen Englisch:

The Myth of Multitasking





The term multitasking is an Anglicism of the finest kind. It
refers to the (attempt at) performance of multiple processes
simultaneously, which can be summed up as 'multiple process
execution' and 'multiple task performance'.  When I hear the
terms 'multiple process execution' and 'multiple task
performance', I immediately feel much less like adding them to my
inventory of skills. I know many women who are incredibly proud
to declare that they can multitask, and even many men boast that
they possess this ability as well. As proud as we may be of this,
it is bad for our physical and mental health. A computer, with
the right operating system, can seemingly perform multiple tasks
simultaneously. But appearances are deceiving. The various
processes are always activated alternately at such short
intervals that only the impression of simultaneity is created.
Real concurrent execution of several tasks can only be achieved
if the computer has several CPU cores. But who of us has several
brains? So we use the lulls that occur when, for example, the
coffee that we have just put on slowly and leisurely flows
through the machine to quickly put away the dishwasher and at the
same time make the long overdue phone call to our parents, and at
the same time we are probably thinking about what has to be done
right afterwards.





We don't give our brains and bodies a chance to rest and properly
process what we've done. So we simply ignore the incredible
beauty of the moment when the coffee drips almost contemplatively
into the pot, a smell of freshly ground beans fills the room, and
the quiet gurgle as well as the roar of the machine can certainly
have a meditative effect. The call for mindfulness is great, but
the pride in multi-process execution / multi-task performance is
much greater. And again I have to smile inwardly when I think
about these words. Surely one could accomplish one or two
additional tasks during the day. You would need only the
appropriate book, a suitable guide, a faster cell phone and - if
you abstained from your beloved carbohydrates - you would still
look great. So why don't we just optimize everything? No, just
think about when you're on the road. Talking on the phone while
driving? An absolute no-go! Much too dangerous, because in order
to get multiple things done at the same time, we have to divide
up the resources of our brain. With a computer, that's when we
get totally impatient for the screen to stop displaying those
three bobbing dots. Yes, that's right, everything suddenly takes
much longer. It slows down, and so do we. Stopping in time at a
red light with a phone to your ear? That is most often a
challenging task at best.






Now many are probably wondering: "Then how do I accomplish all
these tasks?" And that's where we end up again with - that's
right - inner peace. We multitask to keep the outer peace, put
ourselves in a hamster wheel, make ourselves run incessantly so
that we don't run out of energy and are not willing to allow
ourselves even a small break. We disturb our inner peace
enormously. If my best friend did this to me, we would probably
not be friends anymore. So we should set priorities and allocate
a value to our tasks. In doing so, we should attach much greater
importance to our friendship with ourselves than we have in the
past, so that we will still be happy and healthy in life next
week, next month and next year. Because once our inner friend has
starved, become emaciated, collapsed and perished in the hamster
wheel, we too shall die!



                 
                 
                 
                 
                 
                 
   Übersetzung: David Allen Martin II

Zum Nachlesen Deutsch:

Von der Mär vom Multitasking





Der Begriff Multitasking ist ein Anglizismus der
feinsten Sorte. Es bedeutet nämlich ins Deutsche übersetzt
Mehrprozessbetrieb oder
Mehrfachaufgabenperformanz.  Wenn ich
mir  diese Begriffe so anhöre ‘Mehrfachprozessbetrieb’ und
‘Mehrfachaufgabenperformanz’ habe ich gleich viel weniger Lust
darauf es in meinen Leistungskatalog von Fähigkeiten mit
aufzunehmen. Ich kenne viele Frauen, die unglaublich stolz
erklären, sie seien multitaskingfähig. Und sogar viele Männer
rühmen sich damit, sie besäßen diese Eigenschaft auch. So stolz
wie wir darauf sind, so schlecht ist es für unsere körperliche
und mentale Gesundheit. Ein Computer kann mit dem richtigen
Betriebssystem mehrere Aufgaben scheinbar gleichzeitig ausführen.
Aber der Schein trügt. Die verschiedenen Prozesse werden in so
kurzen Abständen immer abwechselnd aktiviert, dass nur der
Eindruck der Gleichzeitigkeit entsteht. Ein wirkliches
nebenläufiges Erledigen mehrerer Aufgaben, kann er nur dann, wenn
er mehrere CPU- Kerne besitzt. Aber wer von uns besitzt schon
mehrere Gehirne? Wir nutzen also die Pausen, die entstehen, wenn
zum Beispiel der Kaffee, den wir gerade aufgesetzt haben, langsam
und gemütlich durch die Maschine fließt, um schnell mal die
Spülmaschine einzuräumen und dabei das lang überfällige Telefonat
mit den Eltern zu führen und dabei denken wir vermutlich gerade
an das, was gleich im Anschluss erledigt werden muss. 





Wir geben unserem Gehirn und unserem Körper nicht Möglichkeit zu
pausieren um Getanes richtig zu verarbeiten. Wir ignorieren also
einfach die unglaubliche Schönheit des Momentes, in dem der
Kaffee schon fast besinnlich in die Kanne träufelt, ein Geruch
von frisch gemahlenen Bohnen den Raum erfüllt und das leise
Gluckern und Brausen der Maschine durchaus eine meditative
Wirkung entfalten kann. Der Ruf nach Achtsamkeit ist groß, doch
der Stolz auf den Mehrprozessbetrieb oder die
Mehrfachaufgabenperformanz ist um sehr viel größer. Und schon
wieder muss ich beim bemerken dieser Worte innerlich schmunzeln.
Mann bekäme doch sicherlich noch das eine oder andere am Tag
zusätzlich geschafft. Man bräuchte nur das richtige Buch, den
richtigen Ratgeber, ein schnelleres Handy und wenn man auf unsere
heißgeliebten Kohlenhydrate verzichtet, macht man dabei noch eine
enorm gute Figur. Also einfach alles optimieren? Nein, das weiß
sogar die Straßenverkehrsordnung. Telefonieren am Steuer? Ein
absolutes ‘No Go’! Viel zu gefährlich, denn damit wir die Dinge
gleichzeitig erledigen können, müssen wir die Ressourcen unseres
Gehirns aufteilen. Bei einem Computer ist das der Moment, bei dem
wir total ungeduldig darauf warten, dass der Bildschirm aufhört
diese drei wabernden Punkte anzuzeigen. Ja genau, es dauert
plötzlich alles viel länger. Er wird langsamer und das werden wir
auch. Mit Telefon am Ohr rechtzeitig an der roten Ampel zu
halten? Das wird mitunter zu einer wirklich anspruchsvollen
Aufgabe. 





Jetzt fragen sich wahrscheinlich viele: “Was tun, um alle
Aufgaben zu schaffen?”. Und da landen wir wieder beim, genau,
inneren Frieden. Wir betreiben Multitasking um den äußeren
Frieden zu wahren,  setzen uns selbst in ein Hamsterrad,
lassen uns unaufhörlich laufen, damit uns auch ja nicht der Strom
ausgeht und sind nicht bereit uns auch nur eine kleine Pause
zuzugestehen. Wir stören unseren inneren Frieden damit enorm.
Wenn mein bester Freund dies mit mir täte, wären wir wohl schon
lange keine Freunde mehr. Wir sollten also Prioritäten setzen und
unseren Aufgaben mal einen Stellenwert zuordnen. Dabei sollten
wir unserer Freundschaft mit uns selbst einen deutlich größeren
Wert zuteilen als bisher, damit wir auch noch in der nächsten
Woche, im nächsten Monat und im nächsten Jahr glücklich und
gesund im Leben stehen. Denn ist unser innerer Freund im
Hamsterrad erst einmal ausgehungert und abgemagert umgefallen und
gestorben, sterben auch wir!




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