Wendische Kultur und dravänopolabische Sprache – Interview mit Martin Fricke

Wendische Kultur und dravänopolabische Sprache – Interview mit Martin Fricke

Martin Fricke, Journalist und Buchautor, führt uns in die Welt der Wenden. Er beschreibt ihre Arbeits- und Lebenswelt und klärt über die ausgestorbene dravänopolabische Sprache auf.
25 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 4 Jahren
Martin Fricke hat lange in Schleswig-Holstein gelebt, bevor er nach
seiner Pensionierung ins Wendland kam. Er hatte zuvor viele Jahre
bei den Lübecker Nachrichten als Lokalredakteur gearbeitet, u. a.
in Oldenburg. Dort gibt es eine mittelalterliche Slawenburg, den
Oldenburger Burgwall, der für den Ort Namensgeber war: Starigard –
alte Burg. So kam Fricke mit der slawischen Kultur und Geschichte
in Berührung. Seit vielen Jahren schon ziehen die Slawen Martin
Fricke in Bann, insbesondere die Wenden, die im deutsch-slawischen
Grenzbereich heimisch waren. Fricke hat sich intensiv mit ihrer
Sprache und Kultur beschäftigt und ein informatives und
kurzweiliges Buch geschrieben: „Die Wenden! Eine kleine Einführung
in die Geschichte unserer anderen Ahnen.“ Im Interview klärt Fricke
sachkundig über die verschiedenen slawischen Stämme auf: die
Wenden, Sorben und Obotriten, Drawehnen, Dravänopolaben und
Kaschuben. Er bringt Ordnung in die Begrifflichkeiten und erläutert
spannende Details der dravänopolabischen Sprache. Sie wurde von
slawischen Siedlern im Wendland gesprochen und ist bereits Mitte
des 18. Jahrhunderts ausgestorben. Die Sprachbezeichnung stammt
nicht von den damaligen „native speakers“, sondern wird heute vor
allem in der Wissenschaft verwendet. Der Begriff „dravänopolabisch“
verweist auf die Kulturlandschaft: auf den Höhenzug Drawehn, der
das Wendland im Westen begrenzt, und die Elbe im Nordosten („po“ =
slawisch für „bei, längs“, „Labo“ = Elbe). Wendland Martin Fricke
erklärt, woher der Name „Wendland“ stammt und wer ihn geprägt hat.
Fricke zeichnet die Wanderung der Wenden in das heutige Wendland
nach. Er schildert, wie sie gelebt, gearbeitet und woran sie
geglaubt haben. Denn erst spät wurden die frühen slawischen Siedler
zu Christen. In seinem Buch „Die Wenden“ schreibt Martin Fricke
über erfolgreiche wendische Händler, deren Silber bis nach Persien
und Zentralasien gelangt sein soll. Im Interview erzählt er, dass
neben den vier Hanse-Kontoren in London, Bergen, Brügge und
Nowgorod speziell in Lübeck, dem Haupt der Hanse, auch ein
wendisches Handelsquartier gegeben haben soll. Autorin: Antje Hinz
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