Kulturelle Landpartie und Werkhof Kukate – Interview mit Michael Seelig

Kulturelle Landpartie und Werkhof Kukate – Interview mit Michael Seelig

Vor- und Querdenker Michael Seelig hat im Wendland vieles initiiert und bewegt. Er erzählt vom Werkhof Kukate, der Vielfalt bei der Kulturellen Landpartie und dem kreativen Eigensinn der Wendländer.
1 Stunde 19 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 4 Jahren
In den 70er Jahren gründete Michael Seelig auf einem Resthof in
Kukate, einem Ortsteil der Gemeinde Waddeweitz, den Werkhof Kukate.
Gemeinsam mit anderen Akteuren hat er die Kulturelle Landpartie auf
den Weg gebracht und sie von Beginn an mitgestaltet. Außerdem ist
Seelig Vorstand der Grünen Werkstatt Wendland, ein Kreativ- und
Ideenlabor, das soziale Innovationen in der Region vorantreibt.
Michael Seelig erzählt von den Anfängen seines Werkhofes Kukate,
einer fast 200 Jahre alten Hofstelle mit einem
Vierständer-Fachwerkhaus und mehreren Nebengebäuden. Zusammen mit
seiner Frau Inge hat er das Konzept für das gemeinsame
handwerkliche Schaffen über die Jahre weiterentwickelt. Schwerpunkt
in Kukate ist das Handweben. In einigen Ländern gehört dieses
besondere Handwerk bereits zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Seit 1990 organisiert Inge Seelig in Kukate die Weberklassen als
nebenberufliche Ausbildung. Nach 4 Jahren können die
TeilnehmerInnen sie mit der Gesellenprüfung abschließen. Auch die
Zeitschrift weben+ wird von Inge Seelig herausgegeben. Sie ist die
einzige deutschsprachige Fachzeitschrift für das Handweben. In
Kukate treffen sich Gleichgesinnte, die eine große Liebe und
Begeisterung für das Handwerk teilen. Abseits vom Alltagstreiben
können sie sich einer künstlerischen oder handwerklichen Tätigkeit
widmen und auch über Nacht bleiben. Kukate beherbergt neben der
Webwerkstatt auch eine Töpferei, eine Goldschmiede, eine
Tischlerwerkstatt sowie mehrere Räume, die nach Bedarf gestaltet
und genutzt werden können. Eine große Gemeinschaftsküche bietet die
Möglichkeit der Selbstverpflegung, auch das schmiedet die Gäste des
Werkhofes immer wieder aufs Neue zusammen. Nach getaner Arbeit
treffen sich die Kreativen zum Essen und Austausch in einem
Aufenthaltsraum im Werkstattgebäude oder in der großen Diele mit
offenem Kamin. Bei schönem Wetter tauschen sich die Gäste draußen
aus – auf einem mit Kopfstein gepflasterten Hof unter alten
Kastanienbäumen. Im zweiten Teil des Interviews erzählt Michael
Seelig darüber, wie 1989 die Kulturelle Landpartie (KLP) im
Wendland entstand und wie sich die Wunde.r.punkte über die Jahre
stetig weiterentwickelt haben. Jedes Jahr zwischen Himmelfahrt und
Pfingsten öffnen die BewohnerInnen im Wendland in über 90 Dörfern
ihre Höfe, Häuser und Gärten und laden zu Ausstellungen und
Veranstaltungen an – aus den Bereichen Kunst und Kunsthandwerk,
Musik, Klangkunst und Theater, Ökologie und Nachhaltigkeit, Politik
und Kabarett, Performance und Tanz, Vorträge, Lesungen und
Führungen. Über 800 KünstlerInnen sind daran beteiligt. Die Wurzeln
der Kulturellen Landpartie liegen im politischen Widerstand gegen
das Atommüll-Lager Gorleben. Das gelbe X, das Zeichen der
Kulturellen Landpartie, wurde weit über die Grenzen des Wendlands
hinaus zum Symbol des Widerstandes. Zur 30. Kulturellen Landpartie
vom 30. Mai bis 10. Juni 2019 lassen sich KünstlerInnen und
Kreative wieder in ihren Ateliers und Werkstätten über die Schulter
schauen. Autorin: Antje Hinz Link zum Beitrag:
https://www.elbe505.de/orte-kultur/kulturelle-landpartie-und-werkhof-kukate
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