Zwangsarbeit in Malliß in der Griesen Gegend – Peter Saß
Ortschronist Peter Saß zeichnet ein wichtiges historisches Kapitel
der Griesen Gegend nach. Er berichtet über eigene Erlebnisse und
Nachforschungen zu osteuropäischen Zwangsarbeitern in und um
Malliß.
27 Minuten
Beschreibung
vor 4 Jahren
Peter Saß ist Ortschronist von Malliß. Nach dem Ende seiner
beruflichen Tätigkeit suchte er nach einer neuen Herausforderung.
Er wollte mehr über die Geschichte seines Ortes wissen, über die
Industriekultur, das Spanplattenwerk, die Ziegelei und den Bergbau
in der Region. An Geschichte interessiert war Peter Saß schon
immer. Daher scharte er historisch interessierte Mitbürger in
Malliß um sich und gründete den Verein DIE CHRONIKER-Gruppe. Die
Bürgerforscher wälzten alte Karten, Pläne, Fotoalben, Brigadebücher
und Betriebszeitungen und trugen nach und nach alte und neue
Informationen zusammen. Ortschronist zu sein sei eine vielseitige
und spannende Aufgabe, erzählt Peter Saß. Es gehe darum, das
bereits vorhandene Material zu sortieren, einzuordnen, sich einen
Überblick verschaffen, was andere in früheren Zeiten schon
zusammengetragen und erforscht hätten und mit neuen Erkenntnissen
zu verbinden. Als Kind kam Saß mit dem Thema Zwangsarbeit in
Berührung, auch über Erzählungen seiner Eltern. Sie berichteten
ihm, dass vor allem Menschen aus Osteuropa bei der Reichsbahn, der
Post, der Ziegelei, der Eisenbahn und bei Bauern zu Zwangsarbeit
gezwungen wurden. Peter Saß liegt es sehr am Herzen, dass ihre
Schicksale nicht in Vergessenheit geraten. Gemeinsam mit Schülern
der Regionalen Schule in Malliß und Lehrerin Uta Bertlef hat sich
Saß ausführlich mit diesem Kapitel der deutschen und regionalen
Geschichte beschäftigt. Saß beobachtete bei den Schülern eine große
Ernsthaftigkeit und viel Elan, wie er im Interview berichtet. Am
Ende des Projektes wurden die Ergebnisse bei einem Themenabend
öffentlich vorgestellt. In Erinnerung an die ehemaligen
Zwangsarbeiter haben Peter Saß, Uta Bertlef, Schülerinnen und
Schüler sowie weitere engagierte Bürger aus Malliß einen neuen
Gedenkfriedhof angelegt. Auch das Vorhaben „Mallisser Schulwald“
ist dem Engagement von Peter Saß zu verdanken. Seine Initiative
„Seniorenunion“ hat gemeinsam mit der Schule, dem Gewerbeverein und
dem Forstamt Malliß Ideen für einen Lehrpfad mit
Informationstafeln, Sitzgruppen, Treppenelementen und einem kleinen
Feuchtgebiet entwickelt. Der Aussichtspunkt im Schulwald trägt ihm
zu Ehren den Namen „Peters Turm“. Autorin: Antje Hinz Link zum
Beitrag:
https://www.elbe505.de/orte-kultur/zwangsarbeit-in-malliss-in-der-griesen-gegend
Entdecke mehr: https://www.elbe505.de
beruflichen Tätigkeit suchte er nach einer neuen Herausforderung.
Er wollte mehr über die Geschichte seines Ortes wissen, über die
Industriekultur, das Spanplattenwerk, die Ziegelei und den Bergbau
in der Region. An Geschichte interessiert war Peter Saß schon
immer. Daher scharte er historisch interessierte Mitbürger in
Malliß um sich und gründete den Verein DIE CHRONIKER-Gruppe. Die
Bürgerforscher wälzten alte Karten, Pläne, Fotoalben, Brigadebücher
und Betriebszeitungen und trugen nach und nach alte und neue
Informationen zusammen. Ortschronist zu sein sei eine vielseitige
und spannende Aufgabe, erzählt Peter Saß. Es gehe darum, das
bereits vorhandene Material zu sortieren, einzuordnen, sich einen
Überblick verschaffen, was andere in früheren Zeiten schon
zusammengetragen und erforscht hätten und mit neuen Erkenntnissen
zu verbinden. Als Kind kam Saß mit dem Thema Zwangsarbeit in
Berührung, auch über Erzählungen seiner Eltern. Sie berichteten
ihm, dass vor allem Menschen aus Osteuropa bei der Reichsbahn, der
Post, der Ziegelei, der Eisenbahn und bei Bauern zu Zwangsarbeit
gezwungen wurden. Peter Saß liegt es sehr am Herzen, dass ihre
Schicksale nicht in Vergessenheit geraten. Gemeinsam mit Schülern
der Regionalen Schule in Malliß und Lehrerin Uta Bertlef hat sich
Saß ausführlich mit diesem Kapitel der deutschen und regionalen
Geschichte beschäftigt. Saß beobachtete bei den Schülern eine große
Ernsthaftigkeit und viel Elan, wie er im Interview berichtet. Am
Ende des Projektes wurden die Ergebnisse bei einem Themenabend
öffentlich vorgestellt. In Erinnerung an die ehemaligen
Zwangsarbeiter haben Peter Saß, Uta Bertlef, Schülerinnen und
Schüler sowie weitere engagierte Bürger aus Malliß einen neuen
Gedenkfriedhof angelegt. Auch das Vorhaben „Mallisser Schulwald“
ist dem Engagement von Peter Saß zu verdanken. Seine Initiative
„Seniorenunion“ hat gemeinsam mit der Schule, dem Gewerbeverein und
dem Forstamt Malliß Ideen für einen Lehrpfad mit
Informationstafeln, Sitzgruppen, Treppenelementen und einem kleinen
Feuchtgebiet entwickelt. Der Aussichtspunkt im Schulwald trägt ihm
zu Ehren den Namen „Peters Turm“. Autorin: Antje Hinz Link zum
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