Die Schätze des Wendenkönigs Wanzka – Bergbau am Wanzeberg – Interview mit Johannes Adler

Die Schätze des Wendenkönigs Wanzka – Bergbau am Wanzeberg – Interview mit Johannes Adler

Wer mit dem Hobby-Geologen Johannes Adler am Wanzeberg unterwegs ist, sollte am besten eine Maurerkelle und kleine Picke dabei haben. Damit lässt sich der eiszeitliche Tropfenboden freilegen.
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Beschreibung

vor 4 Jahren
Als Tourist entdeckte der Hamburger Johannes Adler den Wanzeberg –
es öffnete sich buchstäblich der Boden unter seinen Füßen! Im
„Mineraldistrikt Südwestmecklenburg“ – so der offizielle Name –
quollen über Jahrmillionen die Bodenschätze hervor. Der
Ortschronist Hans Joachim Bötefür nahm Johannes Adler 1992 mit auf
Erkundungstour. Und die Faszination für die Bergbauregion im
Flachland ließ den Hobby-Geologen nicht mehr los. „Wenn das
Anhydrid im Boden sich mit Wasser verbindet, quillt es auf wie ein
Hefeteig“, erklärt Johannes Adler. Und so sind verschiedene
Erdschichten „aufgefahren“, wie es unter Geologen heißt.
Braunkohle, Kalisalz, Alaun, Kalkmergel und Rupelton kamen zum
Vorschein. „Die ersten Bergbauaktivitäten sind um 1307 urkundlich
erwähnt. Im Bereich Conow gab es eine Salzquelle, aus der Sole
gefördert, gradiert (eingedickt) und gesiedet wurde. Das Kloster
Eldena bei Ludwigslust war für die Vermarktung zuständig.“ Wie die
Schätze in den Boden kamen, wird vom Volksmund allerdings anders
erzählt: „Die Geschichte besagt, dass um 800 hier der Wendenkönig
Wanzka gelebt hat. Er soll am höchsten Punkt, am Steinberg, mit all
seinen Schätzen beerdigt sein.“ Das weckte natürlich über die
Jahrhunderte Begehrlichkeiten am Wanzeberg. Herzog Friedrich Franz
I ließ Probebohrungen vornehmen und stieß auf Kohleflöze. Ab 1817
wurde Braunkohle gefördert. Johannes Adler will gemeinsam mit den
Chronikern des Gewerbeverein Malliß e.V. sowie dem Jugend- und
Kulturverein Malliß e.V. die Sehenswürdigkeiten wie das
restaurierte Mundloch Conow-Stollen-I und den rekonstruierten
Eingang des Marien Stollens für kommende Generationen erhalten.
Seine geführten Wanderungen zu den „geologischen Fenstern“ der
Region sind wahre Entdeckungstouren: „Als Laie kann man das nicht
mehr sehen, die Natur hat sich alles zurückgeholt. Man geht also
mit den alten Karten los und kann mit geschulten Augen sehen, was
man vorher gar nicht wahrgenommen hat. Und dann fängt man an,
gezielt zu suchen.“ Corinna Hesse hat mit Johannes Adler über eine
Leidenschaft gesprochen, die süchtig macht. Autorin: Corinna Hesse
Link zum Beitrag:
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