Artenvielfalt für die Zukunft der Landwirtschaft – Interview mit Holger Hogelücht

Artenvielfalt für die Zukunft der Landwirtschaft – Interview mit Holger Hogelücht

„Wenn ich am Apfeltag 80 Apfelsorten aufgereiht sehe, die alle anders riechen und schmecken, löst das bei mir Begeisterung aus“, schwärmt Holger Hogelücht von der Arche-Region Flusslandschaft Elbe.
32 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast zum regionalen Wissensportal Elbe505.de

Beschreibung

vor 4 Jahren
Vielfalt ist Trumpf in der Arche-Region Flusslandschaft Elbe. Auf
mehr als 3.000 Quadratkilometern in Teilen der Landkreise Lüneburg,
Ludwigslust-Parchim und Lüchow-Dannenberg finden sich bereits 150
Halter alter Nutztierrassen und 36 Arche-Betriebe, die die strengen
Kriterien der „Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter
Haustierrassen“ (GEH) erfüllen. Tendenz steigend: „Immer mehr
Menschen schätzen die hohe Qualität alter Nutztierrassen und deren
Produkte“, stellt Holger Hogelücht fest, Vorsitzender der
Arche-Region Flusslandschaft Elbe samt Fördervereins und Leiter der
Touristeninformation in Amt Neuhaus. Während alte Nutzpflanzen auch
über Samenbanken erhalten bleiben können, geht das bei Nutztieren
nur, indem Tiere lebend weitergezüchtet werden. Etwa 100 Rassen
stehen auf der roten Liste der gefährdeten Nutztierarten: „In der
Massentierhaltung werden nur noch wenige Hochleistungsrassen
gehalten. Bei Hühnern sind das Rassen, die entweder sehr viele Eier
legen oder sehr viel Fleisch ansetzen. Die alten Rassen können oft
beides“, erläutert Holger Hogelücht. „Aber sie eignen sich nicht
für die Massentierhaltung.“ Vielfalt ist gerade angesichts des
Klimawandels wichtig: „Viele Arten können sich besser und schneller
anpassen. Wenn die genetische Artenvielfalt verlorengeht, ist sie
nicht mehr zurückzuholen.“ Da die alten Nutztierrassen auch
regionale Unterschiede aufweisen, beispielsweise an trockene oder
feuchte Standorte angepasst sind, lassen sich Klimaschwankungen
durch Artenvielfalt besser ausgleichen: „Die Arche-Region ist auch
ein Versuchslabor für die Zukunft der Landwirtschaft.“ Das Haus des
Gastes in Amt Neuhaus ist Anlaufstelle für Touristen und
Einheimische, die sich in der Ausstellung über alten Nutztierrassen
und Pflanzensorten informieren möchten. „Wer die Tiere direkt
erleben möchte, kann ganz in der Nähe die Höfe besuchen“, empfiehlt
Holger Hogelücht. Und natürlich kann man auch direkt Produkte aus
artgerechter Haltung einkaufen, bei denen man garantiert weiß, wo
sie herkommen. Autorin: Corinna Hesse Link zum Beitrag:
https://www.elbe505.de/landschaft-natur/artenvielfalt-fuer-die-zukunft-der-landwirtschaft
Entdecke mehr: https://www.elbe505.de

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: