Untersuchungen zum Nachweis des Virus der Bovinen Virusdiarrhoe in Hautgewebeproben von transient infizierten Rindern mittels real time RT-PCR und Antigen-ELISA

Untersuchungen zum Nachweis des Virus der Bovinen Virusdiarrhoe in Hautgewebeproben von transient infizierten Rindern mittels real time RT-PCR und Antigen-ELISA

Beschreibung

vor 15 Jahren
Persistent infizierte (PI) Tiere stellen die wichtigste
Transmissionsquelle für BVDV-Infektionen dar. Neuere Studien
konnten zeigen, dass sich der Virusnachweis aus Ohrgewebeproben für
die sichere und frühzeitige Detektion von neugeborenen PI-Kälbern
eignet. Inwieweit transiente Infektionen mit dieser Methode erkannt
werden, ist bisher nicht bekannt. Ziel dieser Arbeit war es, die
transiente BVDV-Infektion mit Hautgewebeproben zu untersuchen. Im
Rahmen eines Tierversuches wurden sechs Kälber intranasal mit BVDV
inokuliert. Bei fünf Tieren konnte in der Folge eine transiente
Infektion beobachtet werden, deren Verlauf mit verschiedenen
Diagnostikmethoden untersucht wurde. Der BVDV-Nachweis gelang
mittels Virusisolierung, Erns-Antigen-ELISA und real time RT-PCR in
Blutleukozyten, Plasma sowie Nasen- und Speichelsekreten. Die
höchste Sensitivität zeigte dabei der RNA-Nachweis mittels PCR.
Eine Serokonversion konnte zwischen Tag 17 und 21 nach der
Virusinokulation durch Antikörper-ELISA nachgewiesen werden. Bei
der Untersuchung von Hautgewebeproben (Tag 2, 4, 7, 10, 14, 17, 21
p. inf.) konnten nur bei einem Kalb zwischen 2. und 17. Tag p. inf.
geringe Mengen Virus-RNA (maximal 4000 RNA-Kopien/Probe an Tag 14
p. inf.) detektiert werden. Aus lysierten Hautproben konnte bei
keinem Tier Erns-Antigen nachgewiesen werden. Des Weiteren wurden
Daten von transient infizierten Rindern aus dem Bayerischen
Feldprojekt „Studie zur Eignung der Ohrstanzmethode bei
neugeborenen Kälbern zur Bekämpfung der BVD/MD“ näher betrachtet.
Bei 22 Tieren ließ sich BVDV mittels PCR sowohl im Ohrgewebe
(Ct-Werte zwischen 28 und 39) als auch im Blut nachweisen. Die
Ohrstanze von drei dieser Tiere war mit dem Erns-ELISA schwach
positiv (OD 0,4 bis 0,5), bei vier Tieren konnten deutlich positive
(OD >1,1) Ergebnisse beobachtet werden. Darunter waren auch
Kälber, deren Muttertiere in der Spätgravidität mit einer
Lebendvakzine geimpft wurden. Auffallend waren weiterhin sechs
Tiere, die eine sehr lange Virämie (bis zu 99 Tage p. p.) zeigten.
Bei einer weiteren Gruppe (elf Tiere) konnte das Virus nur im
Ohrgewebe mit PCR (Ct-Werte zwischen 31 und 35) nachgewiesen
werden. Diese Kälber wurden in Herden geboren, in denen später
mehrere PI-Tiere geboren wurden. Ein Tier aus der Feldstudie zeigte
über ein Jahr hinweg abfallende Virusmengen mittels
Virusisolierung, real time PCR und Erns-ELISA in Hautbiopsien,
Blutproben und Sekreten. Im Alter von zehn Lebensmonaten konnten
mittels PCR im Hodengewebe große Mengen an Virus-RNA (Ct-Wert 21)
detektiert werden. Das Virus war aus nur 20 Hodenzellen isolierbar,
gleichzeitig erwiesen sich Sekrete und Blut als nicht infektiös in
der Zellkultur. Im 14. Lebensmonat gelang nur noch der Nachweis der
Virus-RNA in der Haut. Weiterhin konnte ein starker Anstieg
homologer neutralisierender Antikörper gegen das persistierende
Virus bis zum Titer von 25600 gemessen werden. Insgesamt ist
festzustellen, dass transiente fetale und postnatale BVDV
Infektionen mittels Hautbiopsien bei jungen Kälbern vereinzelt
nachweisbar sind. Die PCR war hierbei deutlich sensitiver als der
BVDV-Erns-Antigennachweis. Bei Neuinfektionen in Herden werden
transient infizierte Kälber bereits vor den persistent infizierten
geboren. Auch nach der Vakzination mit BVDV-Lebendimpfstoff sind
transiente Infektionen mittels Untersuchung von Hautbioptaten
nachweisbar. Erstmals konnte die fetale Infektion eines männlichen
Rindes im Feld mit folgender partieller Immuntoleranz
charakterisiert werden, bei dem eine Viruselimination im Blut und
auf den Schleimhäuten erfolgte, nicht jedoch im Hodengewebe.

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