Beziehungen zwischen verschiedenen Parametern des Energiestoffwechsels und Störungen der Fertilität beim Milchrind unter Berücksichtigung der individuellen Futteraufnahme

Beziehungen zwischen verschiedenen Parametern des Energiestoffwechsels und Störungen der Fertilität beim Milchrind unter Berücksichtigung der individuellen Futteraufnahme

Beschreibung

vor 18 Jahren
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, Beziehungen zwischen
verschiedenen Stoffwechselparametern und verschiedenen Störungen
der Fertilität (verzögerter Zyklusbeginn, Brunsteinleitung aufgrund
von nicht einsetzendem Zyklus, Ovarialzysten, verzögerte
Uterusrückbildung, Erkrankungen des Uterus, positiver
Zervixtupferbefund und verlängerte Therapiedauer) bei Milchkühen
festzustellen sowie Grenzwerte für Erkrankungsvorhersagen und damit
für die Erkennung eines erhöhten „Krankheitsrisikos“ der einzelnen
Fertilitätsstörungen zu ermitteln. 51 Tiere eines
Milcherzeugerbetriebes wurden über einen Untersuchungszeitraum von
zwei Wochen a.p. bis 14 Wochen p.p. parameterabhängig im Abstand
von einer bis zwei Wochen untersucht. Dabei wurden Parameter der
gynäkologischen Untersuchung (Uterusdurchmesser, Zervixdurchmesser
und deren Veränderungen), des Energiestoffwechsels (Energiebilanz,
Energiebedarf und Energieaufnahme), der individuellen
Futteraufnahme (Trockenmasseaufnahme), der Konditionsbeurteilung
(Body-Condition-Score [BCS], Rückenfettdicke [RFD], Muskeldicke
[MD] und deren Veränderung), klinisch-chemische Parameter
(β-Carotin, Bilirubin, Aspartat-Amino-Transferase [AST],
Creatinkinase [CK], Glutamat-Dehydrogenase [GLDH],
γ-Glutamyl-Transferase [GGT], Alkalische Phosphatase [AP],
β-Hydroxy-Buttersäure [BHB], Freie Fettsäuren [FFS] und
Insulin-like-growth-factor-I [IGF-I]), Parameter der Milch
(Milchleistung und Milchinhaltsstoffe Laktose, Harnstoff, Fett und
Eiweiß) sowie die Häufigkeit von Erkrankungen ermittelt. Für die
Auswertung der Daten wurden die Versuchtiere in folgende Gruppen
eingeteilt: Zyklusbeginn (≤2 Wochen / >2 Wochen),
Brunsteinleitung aufgrund von nicht einsetzendem Zyklus (ja /
nein), Ovarialzysten (ja / nein), Uterusrückbildung (≤3 Wochen /
>3 Wochen), Uteruserkrankung (o.b.B+GKI+GKII / GKIII+GKIV),
BU-Zervixtupferbefund (negativ / positiv) und Dauer der
Endometritistherapie (1 Woche / 2 Wochen / ≥ 3 Wochen). Für die
Prognoseverfahren der verschiedenen Fertilitätsstörungen wurden für
die einzelnen Parameter zu den Zeitpunkten mit signifikanten
Unterschieden Grenzwerte gebildet. Mittels Sensitivität und
Spezifität wurden die Grenzwerte der jeweiligen Prognosen
miteinander verglichen. Kühe mit einem Zyklusbeginn >2 Wochen
wiesen höhere Bilirubin- (Wochen -2 bis 6), höhere GLDH- (Wochen -2
bis 8), höhere Milchharnstoff-Konzentrationen (Wochen -2 bis 5),
niedrigere AP-Konzentrationen (bei Tieren älter als drei Jahren;
Wochen -2 bis 12), geringere Milchleistung (alle Wochen),
geringeren Energiebedarf sowie geringere Energie- und
Trockenmasseaufnahme (alle Wochen) als Kühe mit einem Zyklusbeginn
≤2 Wochen auf. Kühe mit Brunsteinleitung wiesen höhere
AP-Konzentrationen (bei Tieren älter als drei Jahren; alle Wochen),
niedrigere AST-Konzentrationen sowie kleinere Zervixdurchmesser
(Wochen 0 und 1) als Kühe ohne Brunsteinleitung auf. Kühe mit
Ovarialzysten wiesen höhere AST-Konzentrationen (Wochen -2 bis 7),
höhere FLQ- (Wochen 0 bis 5) und niedrigere FEQ-Werte (Wochen 1 bis
8), größere Durchmesser im rechten Uterushorn (Wochen 2 bis 6) und
in der Zervix (Wochen 0 bis 5) sowie niedrigere Milchlaktosegehalte
(alle Wochen) als Kühe ohne Ovarialzysten auf. Eine Retentio
secundinarum war bei Kühen mit Ovarialzysten 2,6-mal häufiger
festgestellt worden als bei deren Gruppenpartnern. Kühe mit
Uterusrückbildung >3 Wochen wiesen höhere BHB-Konzentrationen
(Wochen 2 bis 14), niedrigere Milchlaktosegehalte (alle Wochen),
höhere FFS-Konzentrationen (alle Wochen) sowie weniger ausgeprägte
negative Energiebilanzen (Wochen 2 bis 12) als Kühe mit
Uterusrückbildung ≤3 Wochen auf. Kühe mit purulenter Endometritis
wiesen höhere Bilirubin-Konzentrationen (Wochen -1 bis 6), höhere
FLQ-Werte (Wochen 0 bis 6), größere Veränderungen des BCS (3.
Messung) und der RFD (3. Messung) sowie niedrigere
Milchlaktosegehalte (alle Wochen) als Kühe ohne purulente
Endometritis auf. Kühe mit positivem BU-Zervixtupferbefund wiesen
höhere Bilirubin-Konzentrationen (Wochen -2 bis 1), höhere
FLQ-Werte, größere Durchmesser im linken Uterushorn (Wochen 2 bis
7) und in der Zervix (Wochen 1 bis 8), niedrigere Milchlaktosewerte
(alle Wochen) sowie niedrigere IGF-I-Konzentrationen (alle Wochen)
als Kühe mit negativem BU-Zervixtupferbefund auf. Die Kühe mit
Endometritistherapie über 3 oder mehr Wochen wiesen niedrigere
BHB-Konzentrationen (alle Wochen) sowie geringere Energie- und
Trockenmasseaufnahmen (alle Wochen) als Tiere mit
Endometritistherapie 2 Wochen“ wurden folgende Ergebnisse festgestellt: Der
Grenzwert für den Energiebedarf betrug in Woche 1

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