Hämodynamische Untersuchung zur vollständig antagonisierbaren Anästhesie mit Medetomidin, Midazolam und Fentanyl im Vergleich zur Ketamin/Xylazin-Kombinationsanästhesie bei der Maus.

Hämodynamische Untersuchung zur vollständig antagonisierbaren Anästhesie mit Medetomidin, Midazolam und Fentanyl im Vergleich zur Ketamin/Xylazin-Kombinationsanästhesie bei der Maus.

Beschreibung

vor 18 Jahren
In der vorliegenden Studie wird die vollständig antagonisierbare
Injektionsnarkose mit Medetomidin, Midazolam und Fentanyl
hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Hämodynamik bei der Maus
untersucht und mit der klinisch vielfach eingesetzten
Ketamin/Xylazin-Narkose verglichen. Für die Gewährleistung einer
ausreichenden Schmerzausschaltung für einen im Hauptversuch
durchgeführten invasiven Eingriff, wird in Vorversuchen die
Narkosetiefe der MMF-Narkose und drei verschiedener
Ketamin/Xylazin-Kombinationen (100 mg/kg K + 5 mg/kg X, 80 mg/kg K
+ 10 mg/kg X, 100 mg/kg K + 20 mg/kg X) überprüft. Dazu wird eine
Laparotomie durchgeführt, verschiedene Körperreflexe und begleitend
die Herzfrequenz ermittelt. Auch die Einschlafdauer, die
Atemfrequenz, die Aufwachdauer und das Verhalten des Tieres bis zur
Erholung werden erfasst. In den Hauptversuchen werden 30 männliche
Mäuse mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 27 g im Alter
von 6 bis 9 Wochen eingesetzt. Es erfolgt einerseits die Ermittlung
der Herz-Kreislauf-Parameter anhand einer echokardiographischen
Untersuchung des linken Ventrikels. Andererseits wird eine invasive
Tip-Katheter-Messung in der Aorta und im linken Ventrikel
durchgeführt. Die Auswertung erfolgt anhand von
Kreislauf-Parametern (Herzfrequenz, arterieller Blutdruck) und
Funktionsparametern des linken Ventrikels (Druckanstiegs- und
–abfallsgeschwindigkeit, linksventrikuläre Verkürzungs-Fraktion).
Außerdem werden die Atemfrequenz, die arteriellen Blutgase und der
arterielle Säure-Basen-Haushalt erfasst. Alle Mäuse werden vor der
Anästhesie präoxygeniert und während der Anästhesie mit Sauerstoff
substituiert. Eine ausreichende Analgesie für die Durchführung
eines invasiven Eingriffes und eine geforderte Schlafdauer von 60
Minuten ist außer unter der Kombination Ketamin (100 mg/kg) +
Xylazin (5 mg/kg) bei allen anderen Narkosekombinationen gegeben.
Nach der Injektion der Anästhetika-Kombinationen kommt es zu einer
mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Bradykardie. Im weiteren
Verlauf steigt unter der MMF-Narkose die Herzfrequenz stark an,
wohingegen sie unter der KX-Narkose weniger stark ansteigt bzw. bei
Ketamin (100 mg/kg) + Xylazin (20 mg/kg) sogar ein wenig sinkt. Der
aortale Blutdruck ist bei MMF geringgradig herabgesetzt. Dagegen
erzeugen die Ketamin/Xylazin-Kombinationen einen stabilen, im
physiologischen Bereich liegenden Blutdruck. Eine ähnliche Abnahme
in der Kontraktilität des linken Ventrikels ist bei den drei
Kombinationen festzustellen. Die Anästhesien wirken alle
atemdepressiv, am stärksten in der MMF-Gruppe. Hinsichtlich der
Beeinflussung der Blutgase und Säure-Basen-Parameter schneiden die
KX-Kombinationen besser ab, vor allem die niedriger dosierte
K80+X10. Die Untersuchungen zeigen, dass die Kombination
Medetomidin/Midazolam/Fentanyl hinsichtlich ihrer Wirkung auf den
Herz-Kreislauf-Apparat bei Mäusen der Anästhesie mit Ketamin und
Xylazin unterlegen ist. Trotz des großen Vorteils der gezielten
vollständigen Antagonisierung liefert die MMF-Anästhesie keine
ausreichend stabilen Parameter, um der herkömmlichen KX-Narkose
überlegen zu sein und somit eine ausreichend schonende Narkose und
Aufwachphase zu gewährleisten.

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