Untersuchungen ausgewählter Nierenkrankheiten beim Frettchen (Mustela putorius f. furo L. 1758)

Untersuchungen ausgewählter Nierenkrankheiten beim Frettchen (Mustela putorius f. furo L. 1758)

Beschreibung

vor 18 Jahren
Um Häufigkeit, Bedeutung und diätetische Ursachen veränderter
Nieren beim Frettchen zu erarbeiten, wurden die Nieren von 63
Heimtieren und 120 Labortieren sonographisch untersucht und
Fütterungsanalysen durchgeführt. Anatomische Studien an gesunden
Nieren wurden für den Vergleich mit den veränderten Nieren
angefertigt. Die Untersuchungen zur Anatomie ergaben für das
Frettchen Nieren vom einfachen glatten und einwarzigen Typ. Des
Weiteren konnten mithilfe von anatomischen Präparationen, der
Korrosionstechnik und sonographischen Untersuchungen 5 – 7 dorsale
und ventrale Recessus pelvis in den Nieren der Frettchen
dargestellt werden. Die Niere der Frettchen gehört somit zu den
Recessusnieren. Bei 22 der 63 Heimtiere und bei 58 der 120
Labortiere wurden sonographisch zystische Veränderungen der Nieren
gefunden. Die Häufigkeit des Auftretens der Zysten ist hier weitaus
höher als in bisher beschriebenen Untersuchungen. Es konnte
anatomisch und histologisch eine Assoziation der Zysten mit den
Recessus pelvis gezeigt werden. Die Zysten waren in Anzahl,
Lokalisation und Größe nicht mit der PKD der Katze oder des
Menschen vergleichbar. Die Befunde weisen auf eine kongenitale
Nierenkrankheit der Frettchen hin. Bei 37 der 63 Heimtiere stellte
sich das Nierenmark, ähnlich renalen Verkalkungen, hyperechogen,
dar. Dieser Befund konnte bei keinem der Labortiere im
sonographischen Bild nachgewiesen werden. 4 Heimtiere und 1
Labortier hatten eine beginnende Hydronephrose, 2 der Tiere wiesen
zusätzlich einen Hydroureter auf. Eine Urolithiasis konnte bei
keinem der untersuchten Frettchen sonographisch dargestellt werden.
Nebenbefunde in der Histologie der Nieren der Labortiere waren
Kalkablagerungen in den Tubuli und kristalline Strukturen im
Nierenparenchym, die sich sonographisch nicht darstellten. Die
Kalkablagerungen könnten ein Hinweis auf eine beginnende renale
Verkalkung sein. Die kristallinen Strukturen sind vermutlich
Harnsäureablagerungen. Die Untersuchungen zur Fütterung der
Heimtiere und Labortiere zeigten, dass die Tiere generell eine
Nährstoffüberversorgung aufwiesen. Dies galt vor allem für die
Energie-, Rohprotein- und Rohfettversorgung der Heimtiere. Die im
sonographischen Bild gefundenen vermuteten Verkalkungen des
Nierenmarks der Heimtiere hängen möglicherweise mit einer Kalzium-
und Phosphorüberversorgung zusammen.

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