Tiergerechte Wasserversorgung von Pekingenten unter Berücksichtigung hygienischer Aspekte

Tiergerechte Wasserversorgung von Pekingenten unter Berücksichtigung hygienischer Aspekte

Beschreibung

vor 18 Jahren
Es wurde eine tiergerechte Wasserversorgung von Pekingenten unter
hygienischen Aspekten untersucht. Insgesamt fanden fünf
Versuchsdurchgänge statt, wobei nur die Ver¬suchsdurchgänge (VG)
III bis V in dieser Studie berücksichtigt wurden. In jedem
Versuchs¬durchgang, mit einer Mastdauer von 47 bis 49 Tagen, wurden
je 1.152 Cherry-Valley-Pekingenten gehalten, die auf sechs
Stallabteile aufgeteilt waren. In diesen drei Versuchsdurchgängen
(III bis V) stand die Erprobung verschiedener Tränkevarianten
(Nippel-, Rinnen-, und modifizierte Rundtränke) im Vordergrund.
Diese Tränkevarianten wurden in Versuchsdurchgang III als
Kombinationen – Nippel/Nippel, Nippel/Rinne, Nippel/Rund 24h – rund
um die Uhr den Enten angeboten. In den Versuchsdurchgängen IV und V
kam nur noch die modifizierte Rundtränke als offene Tränkevariante
mit teilweise zeitlich begrenztem Zugang zum Einsatz. So wurde in
Versuchsdurchgang IV die modifizierte Rundtränke mit 24h-,8h- und
4h Zugang zusätzlich zu Nippeltränken angeboten, in
Versuchsdurchgang V erneut mit 4h- und 2h Zugang sowie einer
Kontrollgruppe, denen nur Nippeltränken zur Verfügung standen. Es
wurden, jeweils zu Mastbeginn (21.-28. Tag) und zu Mastende
(46.-47. Tag) in den Versuchsdurchgängen III-V Wasserproben aus
jeder Tränkevariante ge¬zogen und mikrobiologisch auf
Enterobacteriaceae-Gehalt, Ge¬samtkeimzahl, sowie qualitativ auf
Salmonella-Serovare untersucht. Des Weiteren erfolgten
Blut¬entnahmen zur Bestimmung des IgY-Gehaltes im Plasma (mittels
neu entwickeltem Sandwich-ELISA) sowie die Bestimmung der
Ammoniakkonzentration in der Stallluft. Bei der qualitativen
Untersuchung des Tränkewassers auf Salmonella-Serovare konnte aus
jeder Tränkevariante Salmonellen isoliert werden. Alle isolierten
Serovare konnten als humanpathogene Keime identifiziert werden. S.
Saintpaul stellte das häufigste gefundene Serovar dar. Dage¬gen
wurde das für den Menschen bedeutsa¬mere Serovar S. Typhimurium nur
einmal isoliert. Es wurden bei der quantitativen Bestimmung auf
Enterobacteriaceae-Gehalt und Ge¬samtkeimzahl immer zu Mastbeginn
höhere Werte gemessen als zu Mastende. Die Messungen in
Versuchsdurchgang III (VG III) zu Mastbeginn ergaben
durchschnittlich 0 KbE/ml an Enterobacteriaceae in Nippeltränken
(vgl. VG IV: 100.000 KbE/ml; bzw. VG V: 0 KbE/ml), bei
Rinnentränken lag der Enterobacteriaceae-Gehalt in VG III bei
20.400.000 KbE/ml; an den 24h Rundtränken konnte zu Mastbeginn ein
Enterobacteriaceae-Gehalt (VG III) von 4.350.000 KbE/ml (vgl. VG
IV: 5.425.000 KbE/ml) festgestellt werden. Des Weiteren konnte zu
Mastbeginn an der 8h zugänglichen Rundtränke ein
Enterobacteriaceae-Gehalt von 1.335.000 KbE/ml gemessen werden (VG
IV), wogegen an der 4h zugänglichen Rundtränke in VG IV 8.875.000
KbE/ml (vgl VG V: 125.000 KbE/ml) festgestellt wurden. An den 2h
zugänglichen, modifizierten Rundtränken lag der durchschnittliche
Enterobacteriaceae-Gehalt bei 600.000 KbE/ml (VG V). An allen
Tränkevarianten konnte über alle drei Versuchsdurchgängen hinweg
zum Mastende hin eine Abnahme an Enterobacteriaceae festgestellt
werden. Bei Mastbeginn wurde als durchschnittliche Gesamtkeimzahl
in VG III 0 KbE/ml (vgl. VG IV: 5.510.000 KbE/ml bzw. VG V: 605.000
KbE/ml) an Nippeltränken ermittelt, an Rinnentränken 83.075.000
KbE/ml (VG III) und an den 24h Rundtränken in VG III 74.500.000
KbE/ml (vgl. VG IV: 73.500.000 KbE/ml). Die Gesamtkeimzahlen
konnten in Rundtränken mit einer zeitlichen Zugangsbegrenzung von
8h, 4h und 2h nicht reduziert werden. Die Gesamtkeimzahlen sanken
in den Tränken, wie schon bei den Enterobacteriaceae, zu Mastende
ab. Die gemessenen Schadgaskonzentrationen, bewegten sich zu
Mastbeginn zwischen minimal 3,00 ppm an einer Nippeltränke und
maximal 14,00 ppm jeweils an einer Rinnen- und einer 24h
Rundtränke. Diese Werte stiegen zu Mastende deutlich an. So ergaben
sich zu Mastende Ammoniakwerte von minimal 8,00 ppm an einer
Nip¬peltränke und maxi¬mal 32,00 ppm an einer Rinnentränke. Die
mittleren IgY-Gehalte im Blutplasma betrugen zu Mastbeginn minimal
3,66 mg/ml an der Tränkekombination Nippel/Rinne in
Versuchsdurchgang III und maximal 9,72 mg/ml an der Kombination
Nippel/Rund 2h in Versuchsdurchgang V. Die mittleren
IgY-Konzentrationen beliefen sich zu Mastende auf minimal 15,26
mg/ml an der Tränkekombination Nip¬pel/Nippel in Versuchsdurchgang
III und maximal 26,05 mg/ml an der Kombination Nippel/24h
Rundtränke in Versuchsdurchgang IV. Zu Mastbeginn und zu Mastende
war keine Korrelation zwischen dem IgY-Gehalt im Plasma der Tiere
und dem Gehalt an Enterobacteriaceae sowie dem Gesamtkeimgehalt in
offenen Tränken, festzustellen. Es bestand eine signifikante
Korrelation zwischen den IgY–Gehalten und den gemes¬senen
Ammoniakwerten zu Mastbeginn. Zu Mastende korrelier¬ten diese
Parameter nicht signifikant miteinander. Aus hygienischer Sicht
kann festgestellt werden, dass sich keine erheblichen Differenzen
zwischen den einzelnen offenen Tränken in Bezug auf die
Gesamtkeimzahl oder An¬zahl an Enterobacteriaceae ergab. Alle Werte
lagen weit über den Richtwerten der Trinkwasserverordnung. Doch
diese hohen gemessenen Keimzah¬len in den Tränkevarian¬ten nehmen
scheinbar keinen Einfluss auf die IgY–Gehalte im Plasma der Enten.

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