Retrospektive Untersuchungen zum Auftreten von Erkrankungen des Rindes unter dem Einfluss des Wetterphänomens Föhn

Retrospektive Untersuchungen zum Auftreten von Erkrankungen des Rindes unter dem Einfluss des Wetterphänomens Föhn

Beschreibung

vor 18 Jahren
Es war das Ziel dieser retrospektiven Studie, mögliche
Zusammenhänge zwischen dem Auftreten verschiedener Erkrankungen des
Rindes und der Wetterlage Föhn zu erfassen. Hierfür wurden
Aufzeichnungen und meteorologische Daten der Wetter-stationen des
Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Voralpengebiet Hohen-peißenberg
und Oberstdorf aus den Jahren 2001 und 2002 mit den Dokumentationen
von Tierarztpraxen in einem für diese Daten repräsentativen Gebiet
in Beziehung gesetzt. Im Rahmen der Untersuchungen wurden
Erkrankungen, welche mit Festliegen einhergehen, Retentio
secundinarum, Enzootische Bronchopneumonie, Akute Mastitis,
Indigestion und Kolik sowie Erkrankungen, die mit Diarrhoe
einhergehen, berücksichtigt. Um die möglichen Auswirkungen des
Föhns auf diese Erkrankungen zu erfassen, wurden neben den Daten am
Föhntag selbst (X=0), auch jene der Tage davor (X-1) und danach
(X+1) berücksichtigt. Die Auswertung der Daten erfolgte mittels des
Chi-Quadrat-Verfahrens. Als Referenz dienten per automatisierten
Zufallsgenerator ermittelte Kontrolltage, mit einem zeitlichen
Mindestabstand zum Föhntag (X=0) von fünf Tagen. Die Auswertung
ergab an Tagen mit dokumentiertem Föhn in der Region Oberstdorf ein
signifikant gehäuftes Auftreten der Enzootischen Bronchopneumonie.
In der Region Hohenpeißenberg konnte im betrachteten Zeitraum
dagegen keine signifikante Häufung für diese Erkrankung beobachtet
werden. Die Akkumulierung der Daten aus beiden Gebieten ergab
jedoch ebenfalls eine statistisch signifikante Häufung der
Enzootischen Bronchopneumonie bei Föhn. Durch entsprechende
Korrekturen in der statistischen Datenprozessierung konnte ein
jahreszeitlich bedingter Effekt ausgeschlossen werden. Die Analyse
der Daten für die anderen Erkrankungen mittels des Chi-Quadrat-
Verfahrens ergab keine statistische Signifikanz für die
entsprechenden Häufigkeitsverteilungen.

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