Beschreibung

vor 6 Jahren

Diesen Artikel habe ich dank Tallur von meiner alten Seite
herübergeholt. Er hat ihn eingesprochen! (Danke! Du bist
toll!)


Gesprochen
von Tallur
(mp3)



Dies ist eine einfache Einführung ins Rollenspiel... klar doch :)


Um zu vermitteln, was ein Rollenspiel ist muss ich etwas weiter
ausholen.


Wohl jeder hat schon vor einem Buch oder Film gesessen und sich
gedacht "Warum macht der das jetzt?" oder "Warum sind Filmhelden
immer so dumm?". Im Rollenspiel kann man nun genau die Rolle des
Filmhelden einnehmen und eben diese Fehler nicht machen (obwohl
die Erfahrung zeigt, dass auch man selbst nicht viel besser ist
als der Filmheld, denn normalerweise hängen Spieler an den
einfachsten Problemen, lösen aber die schwersten Rätsel durch
puren Zufall, (Jedenfalls behaupte ich steif und fest, dass es
Zufall ist, was denn auch sonst? :-) ) Weil alleine da sitzen und
mit der Luft reden doch etwas langweilig ist (jedenfalls für die
meisten von uns) trifft man sich mit Freunden zum Spielen, wobei
eine Spielrunde normalerweise aus etwa fünf Teilnehmern besteht.
Ob das Wort "normal" auf Rollenspieler passt, besprechen wir
später noch.


Vier davon sind Spieler, einer Spielleiter.


Die Spieler übernehmen jeweils die Rolle eines Helden/Charakters.
Dazu haben sie in den meisten Spielen ein Blatt auf dem die
Physischen Daten des Charakters stehen. Wenn Probleme auftreten
(wie: könne den Stein heben?) kann auf diese Daten gewürfelt
werden, muss aber nicht (Das fügt ein Element des Zufalls und der
Spannung hinzu). Wenn das Spiel beginnt, verhalten die Spieler
sich wie ihre Charaktere, sprechen wie sie, reagieren wie sie,
etc. Hierbei gibt es zwei verschiedene Arten des Spiels:


Life RPG und (LARP)

PenAndPaper RPG (PnP).



Life bedeutet, dass die Spieler sich wie ihre Charaktere anziehen
und so etwas wie ein improvisiertes Theaterstück spielen (und
viel Spaß dabei haben, endlich mal bewusst aus der idiotischen
"Realität" auszusteigen, statt wie alle anderen zu glauben, dass
Fußball real sei...).


Pen-And-Paper bedeutet dagegen, dass man in einer Runde (meist um
einen Tisch, aber nicht immer) sitzt und nur erzählt, was der
eigene Charakter macht (und spricht wie er oder sie oder es, oder
gtst). Ich will mich hier nur mit dem Pen-And-Paper befassen.


Die Rolle der Spieler habe ich so halbwegs beschrieben, aber was
macht dieser Spielleiter (SL)? Für die meisten Runden ist er
notwendig, manchmal wechselt er von Spielabend zu Spielabend,
manchmal ist er immer der selbe. Aber immer nur zu leiten kann
das Spiel grau, fahl und fade werden lassen, daher sollte jeder
Spielleiter auch dann und wann spielen, und wenn er einen seiner
Spieler mit Gewalt zum Leiten zwingen muss (was vielleicht nicht
der beste Weg ist, einen wirklich "guten" Spielabend zu
bekommen... )


Seine Aufgabe besteht darin die gesamte Umgebung, das Setting, zu
beschreiben. Er beschreibt die Reaktionen von NSCs
(Nichtspielercharakteren, zum Beispiel dem Antiquitätenhändler in
der Oase), erzählt wo die Spieler sich befinden, Beschreibt die
brütende Hitze, die brennende Sonne, den schwarzen Skorpion, der
gerade auf dem Schuh eines der gefesselten Helden hochklettert
und natürlich auch den Holzpflock und die Seile an dem die
Charaktere von Nomaden festgebunden wurden um in der Sonne zu
verdursten, wenn sie nicht vorher von den Skorpionen getötet
werden sollten (hatte ich da am Anfang etwas vergessen zu
erwähnen? >-] )


Dabei bleibt er immer fair und behandelt alle Spieler
gleichberechtigt. Auch tragen die Spieler keinerlei Streitereien
aus dem Spiel ins echte Leben und behandeln sich gegenseitig fair
und freundschaftlich. Der Spielleiter bevorteilt keinen der
Helden aus Sympathiegründen und gibt es auch zu, wenn die Spieler
sein Höllenrätsel schon nach 15 Sekunden nachdenken und einem
schnellen Druck auf den grünen Kristall mit der goldenen
Harnischfeder gelöst haben. Zumindest Theoretisch.


Warum Rollenspiele gespielt werden hängt vom Spieler ab. Es gibt
nach verschiedenen Theorien vier bis sieben verscheidene
Spielerarten, die auch kombiniert werden können und jeweils
eigene Begründungen fürs Spielen und selbstverständlich
unterschiedliche Erwartungen haben.


Der Spielleiter muss versuchen den Erwartungen aller (auch seinen
eigenen) gerecht zu werden und für alle eine unterhaltsame Runde
zu schaffen.


Niemand will Spielleiter sein. Sagte zumindest mal jemand. Warum
mir das dann Spass macht, kann ich nicht sagen. Warscheinlich
sind alle begeisterten Spielleiter Anomal, oder Weltenbastler,
oder Herrschsüchtig, oder Sadistisch, oder Masochistisch, oder
Dämonenanbeter (das sind schließlich eh alle Rollenspieler ;) )
oder Schwul oder Wahnsinnig, oder von Dämonen Besessen, oder
ANDERS!


(In meiner aktuellen Gruppe haben wir 2 Spielleiter und jeder der
Anderen hat schon geleitet... sollte uns das was sagen?
unschuldig.schau :) )


Nun zumindest gibt es Leute, die, so verrückt das klingen mag,
sich gerne hinsetzen und vier Stunden lang planen, um sich und
Anderen das Rollenspiel zu ermöglichen. Manchmal auch fünf bis
acht Stunden lang, oder länger, wenn eine neue Kampagne ansteht,
also eine neue Geschichte begonnen wird.


Ich bin meistens Spielleiter. Der obige Text ist vollkommen
objektiv und von keinerlei persönlichen Gefühlen überlagert.


Wirklich nicht, da bin ich ganz sicher. Der Geldwechsler an der
Ecke neben dem alten Gebrauchtwarenhandel würde das sogar
beschwören... Ein Euro ist bei ihm übrigens fünfzehn Dollar wert,
falls ihr Euro kaufen wollt, aber die Kurse fluktuieren
schrecklich, die Aktienspekulanten, ihr versteht? Zumindest ist
ein Euro 15 Cent wert, wenn ihr Dollar kaufen wollt. Aber der
Händler ist ehrlich. Er beschwört es sogar. Regelmäßig ;)


Ich glaube ich bin etwas abgeglitten, aber was solls?


Falls ihr noch nicht völlig verwirrt seid könnt ihr ja nochmal
von vorne anfangen *;)
AnhangGröße
Was_bedeutet_Rollenspielen--text_Arne_Babenhauserheide--gesprochen-Tallur--lizenz-cc_by_sa.mp37.54
MB

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: