Podcaster
Episoden
18.12.2025
59 Minuten
Gäste: Poligonal (Christian Haid und
Lukas Staudinger)
Wer welche Geschichte(n) wem erzählt, ist eine Frage von
(politischer) Macht und Hegemonie. Welche Geschichten werden
tradiert, welche gelöscht? Wie wird alternatives Wissen über
Stadt produziert und politisch wirksam? Wie formen hegemoniale
Narrative unser Verständnis von Raum, und wie lassen sich queere,
feministische und nicht-normative Perspektiven als gestaltende
Raumpraktiken sichtbar machen? Wie kann das lustvolle und
emotionale Potential von Räumen bestehende Stadtentwicklungs- und
Erinnerungspraktiken irritieren, öffnen und transformieren und
welches Demokratisierungspotenzial tragen Gegen-Erzählungen in
sich?
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11.12.2025
1 Stunde 4 Minuten
Gäst*innen:
Folke Köbberling
Jakob Margit Wirth
Der französische Philosoph Michel Serres nannte die Störung als
künstlerische und politische Strategie den Parasiten: ein
Drittes, ein produktives Rauschen im System, als Unterbrechung,
die unsere Aufmerksamkeit umlenkt und Ordnungen sichtbar macht,
die wir im Alltag kaum mehr wahrnehmen. Der Parasit ist nicht
destruktiv, er verlangsamt, irritiert, decodiert und schafft
damit etwas Neues. Aber wie lassen sich Ordnungen irritieren,
ohne sie zu zerstören? Wie lässt sich das Vorhandene umleiten,
transformieren und befragen? Und wie kann daraus
gesellschaftliche Bewegung entstehen – vielleicht sogar
demokratische Energie?
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03.12.2025
1 Stunde 18 Minuten
Gast: Alexander Koch (Neue Auftraggeber)
Sollte in einer lebendigen Demokratie nicht jede Bürgerin und
jeder Bürger von herausgehobener Bedeutung sein? Müsste gerade in
Sachen Kultur nicht mehr gesellschaftliche Kommunikation, mehr
Dialogfähigkeit, mehr Aushandlung zwischen verschiedenen Stimmen
und Interessen möglich sein? Sollten Bürgerinnen und Bürger nicht
proaktiver mitentscheiden können – besser noch: miteinander
entscheiden können, welche Kunst ihr Lebensumfeld prägt? Aber wie
werden Bürger:innen zu Auftraggeber:innen? Die Antwort liegt in
der Methode der Neuen Auftraggeber, dem ersten Programm für
zeitgenössische Kunst im Bürgerauftrag, das 1992 in Frankreich
begründet wurde. Heute, über 30 Jahre später, hat diese Idee
zehntausende von Menschen zusammengebracht.
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26.10.2025
1 Stunde 17 Minuten
Demokratie braucht agonistische Räume, in denen Konflikte
sichtbar und produktiv werden – nicht ausgeblendet. Haben sich
die Kunst (im öffentlichen Raum) und die Urbane Praxis von einem
Ort der möglichen Störung zu einem Ort des Konsenses gewandelt
– instrumentalisiert von Stadtverwaltungen,
Immobilienentwicklern oder Marketingabteilungen, um Konflikte zu
kaschieren? Sind sie zu sozialen Pflastern mutiert und wirken nur
noch integrierend, ohne Konfliktlinien zu benennen? Verlieren sie
gerade das, was sie leisten können: Irritation und echte
Auseinandersetzung?
GÄSTE:
Ellen Blumenstein arbeitet international im
Bereich der zeitgenössischen Kunst als Kuratorin und Autorin. Mit
Florian Wüst gründete sie 2010 in Berlin die kulturpolitische
Initiative Haben und Brauchen. Als Gründungsdirektorin leitete
sie bis 2022 das Programm IMAGINE THE CITY in Hamburg, das an der
Schnittstelle von Kultur und Stadtentwicklung Projekte im urbanen
Kontext realisiert. Zuvor war sie fünf Jahre lang Chefkuratorin
des KW Institute for Contemporary Art in Berlin. Seit 2018
begleitet sie das kuratierte Werkstattverfahren „Kunst und
Planung“ im Spreepark Berlin, in dem fünf künstlerische Konzepte
durch einen Fachbeirat für die dauerhafte Umsetzung im Park
ausgewählt wurden.
Florian Malzacher ist Kurator, Autor, Professor
für Dramaturgie und kuratorische Praxis an der HfG Karlsruhe,
sowie Gastgeber der Reihe The Art of Assembly. Von 2013 bis 2017
leitete er das Theaterfestival Impulse, davor war er von 2006 bis
2012 Leitender Dramaturg und Kurator des interdisziplinären
Festivals Steirischer Herbst. Seine zahlreichen Publikationen zum
postdramatischen Theater, zum Verhältnis von Kunst, Aktivismus
und Politik sowie zur kuratorischen Praxis wurden in über 15
Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien unter anderem das Buch
Gesellschaftsspiele. Politisches Theater heute.
https://art-of-assembly.net/
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29.12.2024
1 Stunde 12 Minuten
Seit Wochen hat es massive Proteste gegen die angekündigten
Sparpläne der berliner schwarz-roten Landesregierung gegeben,
genützt haben sie nichts. Die massiven Kürzungen, die der
neue Landeshaushalt vorsieht, werden Realität: Heute
wurden Einsparungen in Höhe von 3 Mrd. Euro beschlossen. Nun ist
es auch eine bittere Wahrheit: mit einem Minus von 130 Millionen
Euro stürzt die Kultur in Berlin in eine existentielle Krise.
Zu einem Gespräch über die Hintergründe und die Konsequenzen
begrüßen wir:
Sabine Kroner (sie ist Politikwissenschafterin und strategische
Leiterin der Berlin Mondiale. Eine Gesellschaft für
transkulturelle Kunst und partizipative Räume) Detailliert
nachzuhören in der 5-ten Ausgabe
Prriko Husemann (Sie ist Theaterwissenschaftlerin und arbeitete
über 20 Jahre lang bundesweit in Institutionen der Freien Szene
mit Schwerpunkt in den Darstellenden Künsten. Aktuell ist sie
Referentin für Kultur & Standortentwicklung bei der Berliner
Kulturraum GmbH.
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Über diesen Podcast
Der Rat für die Künste hat mit seiner Arbeitsgruppe Urbane Praxis
eine Initiative gestartet, die 2021 mit Berliner Akteur*innen in
einem Verbund von stadtweiten Campusprojekten das Kooperations- und
Aktionsfeld »Urbane Praxis« aufzeigt.An Beispielen diverser
Praktiken, auch über Berlin hinaus, erörtern dieser Podcast
Perspektiven und Potentiale der Urbanen Praxis und warum jetzt ein
guter Zeitpunkt ist, darüber zu reden. // "Fuß in der Tür“ ist eine
Produktion der Initiative Urbane Praxis und wird von der
Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert. // Recherche und
Moderation: Heimo Lattner und Rebecca Wall / Produktion: Ayosha
Kortlang (THF Radio) // Weitere Informationen zur Initiative findet
ihr auf http://www.urbanepraxis.berlin/
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