Der Ursprung des Totalitarismus | Von Anke Behrend

Der Ursprung des Totalitarismus | Von Anke Behrend

17 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Begünstigt der Monotheismus totalitäre Strukturen und Gewalt? Ein
kurzer Abriss ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


Ein Standpunkt von Anke Behrend.


Mit dem Zusammenhang von Religion und Totalitarismus haben sich
unter anderen bereits David Hume (1), Sigmund Freud (2) und der
kürzlich verstorbene deutsche Ägyptologe Jan Assmann (3)
auseinander gesetzt. Angesichts der aktuellen Entwicklungen
komplexer Krisen und Kriege, die gerade in Europa und dem nahen
Osten immer auch eine starke religiöse Komponente aufweisen, ist
die Frage aktueller denn je, ob der Monotheismus, der Glaube an
einen einzigen wahren Gott, diese Konflikte zumindest begünstigt,
wenn nicht gar als eine tiefer liegende Ursache gesehen werden
muss. Aber von vorn …


Polytheismus


Über die frühesten Anfänge der Religionen können wir heute nur
aus unserem Blickwinkel heraus spekulieren. Archäologische Funde
wie beispielsweise in Göbekli Tepe (4) lassen darauf schließen,
dass es schon vor vielen tausend Jahren ein reiches
kultisch-religiöses Leben gab und es sich mit großer
Wahrscheinlichkeit um polytheistische Ausformungen gehandelt
haben muss. Gesichert polytheistische Religionen finden sich
unter anderem im alten Ägypten, im alten Griechenland und dem
antiken Rom. Diese Götterwelten bevölkern heute zwar nicht mehr
den religiösen Glauben, sind jedoch in der westlichen Kultur,
Sagen- und Geschichtenwelt, in Computerspielen, Comics und Filmen
allgegenwärtig und faszinieren uns noch heute.


Bedeutende polytheistische Religionen der Gegenwart sind neben
vielen anderen der japanische Shintoismus, der Hinduismus und der
Buddhismus. In China ist der Taoismus die vorherrschende
Religion. Polytheistische Gottheiten und Glaubensvorstellungen
können verschiedenster Gestalt sein, diverse Eigenschaften und
Aufgaben haben. Oft sind sie auch als Weg oder Prinzip der
Lebensführung zu verstehen. (5)


Antike


Die Götterwelt der alten Griechen war mit der römischen
kompatibel. Man konnte die eine in die andere übersetzen. Lokale
und regionale Gottheiten aus anderen Kulturen wurden in die
Götterfamilie integriert. Diese Überführbarkeit und Akzeptanz der
regionalen Gottheiten und Kulte kann sicher als ein
stabilisierender Faktor für die Aufrechterhaltung des
gigantischen Staatsgebildes des Römischen Reiches gesehen werden.


Die griechische beziehungsweise römische Götterfamilie umfasst 12
Hauptgottheiten in menschlichen Familienstrukturen und mit
oftmals allzu menschlichen Eigenschaften. Keine dieser Gottheiten
war eine moralisch letztgültige Instanz, viel mehr war die
Götterwelt eine Art „Boulevard“ der Antike. Bei den Göttern der
ersten und zweiten Generation Gaia, Uranos, Kronos und ihren
Kindern, unter anderen Poseidon und Zeus, handelte es sich im
Wesentlichen um personifizierte Naturkräfte, die Erde, die Zeit,
das Meer und die Kräfte der Atmosphäre. In den folgenden
Generationen finden sich Götter, die mehr und mehr Elemente und
Konzepte der menschlichen Existenz und Gesellschaft
symbolisieren: Liebe, Weisheit, Schönheit, Hedonismus, Jagd,
Ackerbau, Krieg, Frieden und vieles andere mehr. (6)...


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Bildquelle: Billion Photos / shutterstock


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