Viel Lärm um Bias – Wie Noise Entscheidungen und Statistiken verzerrt (Folge 20)

Viel Lärm um Bias – Wie Noise Entscheidungen und Statistiken verzerrt (Folge 20)

29 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Wie viel verdient man in der Rockmusik? Ob eure Antwort »mehrere
Millionen« oder »Das ist brotlose Kunst« lauten wird, hat oft
weniger mit der Frage an sich zu tun, sondern mit den eigenen,
individuellen Verzerrungen und Denkfehlern – dem statistischen
Rauschen oder »Noise«. 


 


Es wurde und wird viel über diese Denkfehler – Englisch Bias –
geschrieben. Im Alltag ist es sehr schwer, ihnen nicht zu
erliegen, weil sie sich völlig unbemerkt in unsere
Entscheidungsprozesse einschmuggeln. In der Statistik kennt man
den Begriff Bias ebenfalls. Dort ist es die systematische
Abweichung eines Schätzverfahrens, welches im Mittel nicht den
wahren Wert liefert. Gleichzeitig erfährt der Begriff hier
weniger Aufmerksamkeit, weil das Problem zum einen gut verstanden
ist und zum anderen mit wachsendem Stichprobenumfang immer
geringer wird. 


 


Symbolisiert wird der Bias immer gerne durch die eine
Zielscheibe, bei der die Punktewolke der Einschusslöcher
systematisch von der schwarzen Mitte abweicht. Siehe dazu auch
der Blogpost »Von zitternden Schützen« von uns:
www.itwm.fraunhofer.de/standardabweichung 


 


Buch zu Noise sammelt Beispiele zu verzerrten
Entscheidungen 


Der Wirtschaftsnobelpreisträger Kahnemann widmet in seinem Buch
»Noise: Was unsere Entscheidungen verzerrt – und wie wir sie
verbessern können« die Aufmerksamkeit der Rückseite der
Zielscheibe. In der Statistik würde man sagen: Er will die
Standardabweichung bzw. Streuung genauer verstehen. 


Unsere bloggenden Statistik-Experten Dr. Sascha Feth und Dr.
Jochen Fiedler besprechen in der neuen Episode mit Esther
Packullat, was man gewinnen kann, wenn man Streuungen zerlegt,
und wieso das in der Medizin, bei Krediten oder vor Gericht viel
öfter getan werden sollte. 


Ganz nebenbei erfahren wir, warum die Datengrundlage des »Healy«
derart stark von einem Bias befallen ist, dass man solche Studien
ohne Chance auf Korrektur direkt in die Tonne treten kann. All
das und noch viel mehr in der neuen »Streuspanne«-Folge! 


Wir erwähnen folgende Links, Blogbeiträge und Bücher in der
aktuellen Folge: 




Buchtipp: »Noise. Was unsere Entscheidungen verzerrt – und
wie wir sie verbessern können« von Daniel Kahneman, Olivier
Sibony, Cass R. Sunstein 




»Streuspanne« Blogpost »Von zitternden Schützen«:
www.itwm.fraunhofer.de/standardabweichung 




»Streuspanne«-Podcast-Folge »Statistik beweist –
Parapsychologie ist (kein) Humbug. Über parapsychologische
Studien und ihre kuriosen Entdeckungen«:
www.itwm.fraunhofer.de/parapsychologie 




ZEIT-Artikel zur neuen Resolution des UN-Menschenrechtsrats
»Künstliche Intelligenz kann diskriminieren«:
https://s.fhg.de/zeit-un-resolution 




Spiegel-Titel-Story »Das Ende der Macho-Medizin«:
https://s.fhg.de/spiegel-medizin 




Buchtipp: »Unsichtbare Frauen –  Wie eine von Daten
beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert« von
Caroline Criado-Perez 




 


Ihr habt ein Zahlenphänomen oder eine Kuriosität entdeckt, die
wir besprechen sollen oder eine Statistik in den Medien gelesen
und wollt, dass wir sie in der »Streuspanne« zum Thema machen?
Dann meldet Euch gerne über presse(at)itwm.fraunhofer.de bei
uns. 

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