Pferde sind einseitig. Beidseitiges Training für mehr Balance.

Pferde sind einseitig. Beidseitiges Training für mehr Balance.

31 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen

Einige AUF TRAB-Podcastfolgen haben sich bereits mit der
angeborenen körperlichen Schiefe unserer Pferde beschäftigt, eine
Folge der einseitigen Lage des Fohlens im Mutterleib. Diese ist
aber nur eine Lateralität von drei, betont Konstanze Krüger,
Professorin für Pferdehaltung im Studiengang Pferdewirtschaft in
Nürtingen. Sie forscht mit zwei Kolleginnen auch an zwei weiteren
Lateralitäten: die motorische und die sensorische Einseitigkeit
von Pferden.


Die motorische Lateralität zeige sich in der bevorzugten
Verwendung der linken oder rechten Körperteile für bestimmte
Aufgaben. Sensorische Lateralität bedeute wiederum, dass das
Pferd bevorzugt seine linken oder rechten Sinnesorgane, etwa das
linke oder rechte Auge oder Ohr einsetzt.


Das muss man wissen, damit man versteht, warum sich ein Pferd
links oder rechts lieber führen lässt oder einem lieber das linke
oder rechte Auge oder Ohr zuwendet.


Die Lateralität sagt auch viel über den Charakter eines Pferdes
aus. Bei ausgeglichenen Pferden ist die Einseitigkeit meist nicht
so stark ausgeprägt. Links motorische und sensorische Pferde sind
häufig sensibler und schreckhafter als rechtsmotorische und
rechtssensorische Vierbeiner.


Die Ausgeprägtheit der Einseitigkeit sagt auch viel über den
Gemütszustand des Pferdes aus. Mit dem Stresspegel des Pferdes
steigt auch dessen Einseitigkeit, weshalb man zunächst alles tun
sollte, damit sich das Pferd wohl fühlt.


Konstanze Krüger kennt jede Menge Tipps, wie man die Händigkeit
seines Pferdes herausfindet. Tritt es etwa meist mit dem linken
Fuß an, liegt eine linke Einseitigkeit nahe. Ein Indiz hierfür
wäre auch, wenn es sich links besser als rechts führen lässt. Vor
allem aber ist es ein Warnsignal, wenn ein Pferd immer stärker
links einseitig wird. Dann fühlt es sich aus irgendeinem Grund –
bem Training, der Haltung, Fütterung, Weidegenossen etc. nicht
wohl.


Mit einem beidseitigen Training kann man sein Pferd körperlich
wie mental in Balancezu bringen. So sollte man beim Reiten oft
die Seiten wechseln, oder auch bewusst von beiden Seiten
aufsteigen, das Pferden von beiden Seiten führen, Aufzäumen,
füttern usw. Keinesfalls sollte man das Pferd zwingen, dass es
einem etwa mit dem anderen Auge anschaut, sondern es nur
anbieten. Sonst bringt man das Pferd nur noch stärker unter
Stress, was die Einseitigkeit fördert und das Pferd verstört.


Mehr dazu, wie wir die Einseitigkeit unserer Pferde besser
erkennen, interpretieren und darauf richtig reagieren können
erfährst Du in dieser AUF TRAB-Podcastfolge und im Buch
„Lateralität bei Pferde“ von Konstanze Krüger, Isabell Marr und
Kate Farmer, erschienen im Kosmos-Verlag.


Viel Hör- und Lesevergnügen wünschen Julia Kistner und ihre
Welshies.


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Musik- und Soundrechte:
⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠


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Foto: Konstanze Krüger


 

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