Episode 221: Ausgestoßen (Odd Man Out), 1947

Episode 221: Ausgestoßen (Odd Man Out), 1947

Carol Reed hat auch britischen Film Noir gemacht, also einen, der politisch in der Nachkriegszeit von GB spielt und sich hier sogar mit dem Nord-Irland-Konflikt beschäftigt. Visuell mitreißend, emotional, vielleicht sogar noch besser als DER DRITTE MANN?
57 Minuten
Podcast
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Ein Podcast über interessante und ältere Filme für die Bluray-Sammlung

Beschreibung

vor 1 Jahr
Ha, nur ein Tag zu spät! Weiter geht's im #Noirvember, dieses Jahr
mit dem Zusatz: British Edition. Nachdem wir letzte Woche bei IT
ALWAYS RAINS ON SUNDAY (1947) im Pre-Kitchen Sink-Kino waren, bei
dem Realismuseffekte groß und Melodrama klein geschrieben wurde,
wenden wir uns dieses Mal einem Film aus dem gleichen Jahr zu, der
quasi umgekehrt an das Thema Noir herangeht. Kein Wunder, Regie
führte auch Carol Reed, der mit fast gleichem Kreativ-Team auch den
Noir-Go-To-Klassiker DER DRITTE MANN gedreht hat. jetzt gibt es
also viel Schlagschatten, extreme Einstellungen, eine visuelle
Strategie, die nur mit Studiobauten in den 40ern umsetzbar war,
also: Kino mit der vollen expressionistischen Breitseite. Und es
gibt richtig viel Melodrama, also solches im eigentlichen Sinne des
Wortes, als Short-Hand für jede Form von Emotionalität. Doch
verbindet ODD MAN OUT, immerhin ein frühes Stück, dass sich mit
Nord-Irland-Konflikt beschäftigt. auch vieles mit dem
Gesellschaftsspiegel aus dem letztem Film im Archiv: das Individuum
in der Moderne als unausweichliche Sackgasse, der Blick auf die
Unmöglichkeit gesellschaftlichen Zusammenhalts, die zutiefst
schwarze Sicht auf die gemeinschaftliche Zukunft, vor allem, aber
nicht nur, im eskalierenden Konflikt zwischen den Konfessionen...
Ein echtes filmisches Schwergewicht, bei dem es nicht verwundert,
dass so einige Kenner des Kinos diesen Film in Carol Reeds
Gesamtwerk auf Platz 1 noch vor THIRD MAN schieben. Wir können das
echt verstehen...

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