Weltreise unter Segeln - per Anhalter - mit Sheila Rietscher

Weltreise unter Segeln - per Anhalter - mit Sheila Rietscher

Sheila Rietscher privat: „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein...
38 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Sheila Rietscher privat:

„Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein
Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann
nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in
ihm bebt.


Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren,
übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur
Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“


Jules Verne, 20.000 Meilen unter dem Meer


Ich liebe den Ozean mit all seinen Kreaturen. Ich bin
Tauchlehrerin und Seglerin, weil ich mich im und auf dem Wasser
als Teil eines ganz wundervollen Planeten fühle. Meine
Lieblingstiere sind Haie, die ich auf möglichst vielen
Tauchgängen zu finden versuche. Aber es ist auch die Nähe zu
anderen Menschen, die ich brauche und genieße. Tauchen ist ein
Buddy-Sport und so sehr ich Einhandsegler bewundere: Für mich
machen die anderen Menschen an Bord das Segeln noch viel
spannender.


In meinem anderen Leben bin ich Marketingmanager und vermarkte
unter anderem das Seglerporzellan Magic Grip von KAHLA Porzellan.
Für diese Aufgabe lebe ich in Thüringen und reise auf viele
Messen.
Wie bist Du zum Segeln gekommen?

Angefangen habe ich mit dem Kitesurfen als man noch mit behäbigen
vierleinigen C-Kites lernte. Später kamen das Sportkat-Segeln
hinzu. 2010 nahmen mich Freunde mit auf einen Törn durch
Griechenland. Ich wusste nach einem Segeltag, dass ich Skipper
werden möchte. Meine SKS-Kurs belegte ich ein paar Jahre später
weit weg vom Meer in Sigurd Kochs Segelschule in Jena.
Charterst Du?

Ich selbst chartere nicht, aber ich war auf mehreren
Charterschiffen an Bord. Es waren Bavarias in unterschiedlichen
Größen. Ich finde es toll, dass es die Möglichkeit gibt, Schiffe
zu leihen.
Möchtest Du Dir ein eigenes Schiff kaufen oder hast Du
vielleicht bereits eins?

Natürlich träume ich von einem eigenen Schiff, aber im Moment
lebe ich nicht am Meer und würde es zu wenig nutzen und mich zu
selten kümmern. Außerdem ist es schöner, wenn man ein Schiff -
die Freuden und die Aufgaben - mit jemandem teilen kann. Diese
Person habe ich noch nicht gefunden.
Hast Du ein Traum-Schiff?

Am liebsten hätte ich eine kleine Flotte. Ein gemütliches
Hausboot, ein schönes hölzernes Tall Ship und eine große
Segelyacht, mit der ich weitgehend sicher Ozeane überqueren und
auf der ich viele Freunde unterbringen kann. Wie die meisten
Segler habe ich eine große Begeisterung für Hallberg-Rassys, aber
zuhause, wohl und sicher gefühlt habe ich mich auch schon auf
anderen Schiffen. Mit Katamaranen muss ich mich noch
beschäftigen. Downwind-Segeln kann mit einem Kat sehr reizvoll
sein und man hat mehr Platz für Kompressor, Tanks und sonstige
Tauchausrüstung.
Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten?

Das ist eine schwierige Frage für eine Weltumseglerin. "Auf der
Barfußroute" ist keine besonders präzise Antwort. Ich entscheide
mich für den Südpazifik, für Galapagos, Französisch-Polynesien
und Fiji.
Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische
Zukunft aus?

Ich würde definitiv auf ein Schiff ziehen und alle spannenden
Routen, Passagen, Kanäle - Nordwest, Kap Horn, Spitzbergen, Suez
- absegeln und mich lange in Asien - Indonesien, Mikronesien,
Melanesien - herumtummeln.
Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil
magst Du besonders und warum?

Am liebsten würde ich antworten: Der Kompass. Aber der versteht
sich von selbst. Ohne Tauchmaske und Flossen würde ich ebenfalls
niemals losziehen. Ein scharfes Fischfiletiermesser kann die
Arbeit an einem 25-Kilogramm-Thunfisch oder einer
120-Zentimeter-Goldmakrele so viel leichter machen. Ich habe
gelernt, dass ein gemeinsamer Kaffee an Bord etwas sehr soziales
und versöhnliches sein kann. Eine gute French Press ist etwas
Feines beim Segeln. Und natürlich gehören meine rutschfesten
Kaffeebecher von KAHLA dann auch mit dazu. [Schleichwerbung]


 
Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben?

Das Buch, das ich über meinen Kapitän Michael Haufe geschrieben
habe, ist leicht zu lesen und eine sehr motivierende Geschichte
für alle, die für einen Lebenstraum kämpfen. "Die
Teamgeist-Story" von Sheila Rietscher & Michael
Haufe, 280 Seiten, Hardcover, schöne Bilder inklusive.


Was jeder gelesen haben muss: "Kontiki" - Thor
Heyerdahl. Am besten eine alte Ausgabe mit den Bildern, die
später zensiert wurden.


Es gibt viele tolle Seglerinnen, die ihre Geschichten
veröffentlicht haben, einfach einmal online
schnüffeln.


Unter www.gluexpiraten.de/audiobooks bekommst Du fast
alle Titel als Gratis-Hörbuch im kostenlosen Probeabo. Gleich
hier ausprobieren!
Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und
was war die wichtigste Lektion daraus?

Ich war sicher manches Mal zu verbissen, zu perfektionistisch
oder zu streng mit mir und den anderen an Bord. Aber
grundsätzlich kann ich nicht sagen, dass mir echte Fehler
passiert sind. Ich habe Fehler von Skippern - eigenen und fremden
- beobachtet und abgespeichert. Seine Crew nicht mit
Rettungswesten auszustatten, ist absolut irrsinnig. Die
Vorbereitung durch das World ARC-Team war exzellent. Auf Gefahren
wird man gut vorbereitet. Meist sind es aber Selbstüberschätzung,
Arroganz und Beratungsresistenz, die zu Unfällen führen. Manches
Mal vielleicht einfach Müdigkeit. In unserer Flotte sind
zahlreiche Dinge passiert, die zum Glück niemandem das Leben
gekostet haben. Ich habe mich auf meinen Schiffen immer sicher
gefühlt und musste nie um meine Gesundheit fürchten.
Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder
sich weiter entwickeln möchte?

Der englische Yachtmaster oder Oceanmaster sind international
anerkannte Qualifikationen. Die Ausbildung ist weniger
theoretisch als die deutsche und für gewöhnlich geht man als
selbstbewusster Segler aus der Ausbildung heraus. Ich kann allen
empfehlen, so viel wie möglich mitzusegeln, unterschiedliche
Arten der Schiffsführung und verschiedene Schiffstypen
kennenzulernen.


 
Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit
auf dem Weg geben?

Macht Euren Traum zu Eurer Priorität.
Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder
mit Dir in Kontakt kommen möchte?

www.facebook.com/tellerrandreise oder meine Profile auf XING und
LinkedIn.


Ich halte Vorträge mit sehr schönen Bildern. Die nächsten sind in
Basel Anfang Mai und in Rostock im Oktober. Ich teile die Termine
auf meiner Facebookseite mit: www.facebook.com/tellerrandreise.
Für Unternehmen setze ich das Segeln in den Kontext von
Ressourcenmanagement, Personalmanagement und Krisenmanagement.

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