Katharina Locher - Erbrechen war gar nicht so schlimm

Katharina Locher - Erbrechen war gar nicht so schlimm

55 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten

"Bei unserer Hochzeit fragte mich ein People-Magazin an, ob sie
Fotos machen könnten. Sie würden mir auch die Maske und den
Fotografen zahlen. Da wurde ich schon kurz schwach und dachte,
eigentlich geil." Als Katharina Locher dann ihren Mann zu Hause
fragte, ob dies allenfalls in Ordnung sei, war dieser am meisten
darüber verärgert, dass sie überhaupt auf die Idee gekommen sei,
ihn danach zu fragen. "Da wurde es mir wieder einmal klar: Die
Kinder und er sollen in der Öffentlichkeit neben mir nicht
stattfinden." Trotz dieser strikten Trennung, führen sie ein ganz
normales Familienleben. "Das ist kein Problem und ich bin froh,
ist mein Mann so konsequent - ich wäre es vermutlich nicht und
käme dann plötzlich in Schwierigkeiten." Richtig konsequent war
Kathi in ihren Teenager-Jahren. Konsequent im nicht zunehmen
wollen. "Es fing schleichend an. Das Essen war wegen meiner
Schwester, die seit zweijährig Diabetikerin ist, schon immer ein
Thema. Nach einer Party im Musiklager musste ich wegen zu viel
Alkohol erbrechen und fand: Hey, das ist ja gar nicht schlimm.
Also ass ich von da an normal und erbrach mich wieder." Nach der
Bulimie folgte die Anorexie. Die Magersucht. "Meine Schwester
erwischte mich auf dem Klo. Ich versprach ihr nicht mehr zu
kotzen, sie verriet mich dafür nicht bei den Eltern." So ass
Kathi nur noch das Nötigste. Der Wendepunkt kam dann auf der
Maturreise, als alle anderen Spass hatten, Party feierten und
Kathi, aus Angst zu zunehmen, nur daneben sass und sich nicht
amüsieren konnte. "Da ging ich nach Hause und beichtete es meiner
Mutter. Und wie Mütter eben sind, zückte sie eine Broschüre aus
der Küchenschublade und gab mir zu verstehen, dass sie schon
lange wusste, was lief." Beide Elternteile bedrängten sie nicht,
sondern liessen sie so lange gewähren, bis sie von selbst zu
ihnen kam. "Ich weiss aber auch, dass sie eingeschritten wären,
wenn ich völlig am Ende gewesen wäre. Aber ich musste es von mir
aus machen. Den ersten Schritt. Hätten sie mich zur Rede
gestellt, dann hätte ich abgeblockt." Welchen Menschen Kathi
gerne aus dem Jenseits zurückholen möchte und womit sie eine ihr
angebotene Tasse füllen würde, erzählt sie, neben ihrer
Geschichte rund um ihre Essstörung, in dieser Episode.


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