Special zum internationalen Frauentag

Special zum internationalen Frauentag

53 Minuten
Podcast
Podcaster
Wir sprechen über die größten Alben der Pop- und Rockgeschichte. Jeden Montag gibt es eine neue Folge. Reinhören!

Beschreibung

vor 2 Monaten
Auch in diesem Jahr sprechen wir zum Internationalen Frauentag über
Frauen aus der Popgeschichte, die bislang viel zu wenig Beachtung
bekommen haben. Mit dieser Spezialfolge wollen wir das ändern. Zu
Gast bei Katharina Heinius ist die ehemalige Lucilectric-Sängerin
Luci van Org. Nachdem es im letzten Spezial zum Internationalen
Frauentag einen Rundumschlag gab zu Frauen, die in den
Geschichtsbüchern zu kurz gekommen sind, wie Blueserfinderin Ma
Rainey, Rock'n'Roll-Erfinderin Rosetta Tharpe oder Sylvia Robinson,
die den ersten kommerziell erfolgreichen Hip-Hop-Song überhaupt
produziert hat ("Rapper's Delight" von der Sugarhill Gang) geht es
dieses Mal um die Pionierinnen der elektronischen Musik. Auch in
diesem Jahr ist Musikerin, Produzentin, Songwriterin, Autorin und
Schauspielerin Luci van Org wieder mit dabei und spricht mit SWR1
Musikredakteurin Katharina Heinius über großartige Frauen der
Musikgeschichte. Für Luci van Org gibt es einen ganz besonderen
Punkt, der sie an elektronischer Musik fasziniert: "Die
Möglichkeit, autark ganze Musikstücke zu kreieren. Das ist gerade
für Frauen ganz wichtig gewesen, weil [...] es gab immer Männer,
die versucht haben, dir zu sagen, was du zu tun und zu lassen hast
und wie du es zu machen hast. Und an so einem Rechner kannst du
einfach sitzen und selbst bestimmen, wie etwas klingt [...]." Das
ermächtigt die Musikerinnen und auch Musiker natürlich dazu
unabhängiger von anderen zu werden. Wer möchte, kann durch diese
Technik alle Rollen, die es beim Musikmachen auszuführen gibt,
selber ausführen. Egal, ob Komponistin, Produzentin und auch
ausführende Künstlerin. Die Anfänge der elektronischen Musik
beginnen weitaus früher, als man vielleicht denkt, nämlich schon in
den 1920er Jahren mit dem Theremin. Wie dieses obskure Instrument
gespielt wird, das erklärt Musikerin Luci van Org, die selbst
stolze Theremin-Besitzerin ist, im Meilensteine Podcast. Über das
Theremin meint sie "Menschen, die Theremin spielen, wirken immer
ein bisschen wie in einer Séance. Die halten die Hände in der Luft
und machen seltsame Gesten." Und die erste große Theremin-Virtuosin
war, die eigentlich als Violinistin ausgebildete Konzertgeigerin,
Clara Rockmore. Die hat eine ganz besondere Technik erfunden, um
das Instrument zu beherrschen. Dr. Who ist eine der bekanntesten
Fernsehserien aller Zeiten und auch eine der Serien, die es schon
am längsten gibt. 1963 startete die Serie und auch heute werden
noch neue Folgen produziert. Und im Intro der Science-Fiction-Serie
gab es schon 1963 elektronische Musik, gespielt von der
Mathematikerin Delia Derbyshire auf Synthesizern. Bis zur "Dr.
Who"-Serie war elektronische Musik ganz und gar nicht "in aller
Munde", wie man so schön sagt, sondern es wurde immer eher
verächtlich darauf geschaut, da elektronische Musik "kein Herz und
keine Seele" habe. Heute wird ganz anders auf elektronische Musik
geblickt und für diesen Wandel ist auch Delia Derbyshire und ihre
Titelmelodie zu "Dr. Who" verantwortlich. Auch deshalb zählt sie
für das Musikmagazin "Musikexpress" zu den "100 wichtigsten Frauen
im Pop". Eine der ersten elektronischen Kompositionen aus einem
Computer kommen von der US-Amerikanerin Laurie Spiegel. Mit
Lochkarten, Klaviatur, Joystick und Tasten komponierte sie 1974
ihren Song "Appalachian Grove 1", mit dem sie die Melodien in die
vorher avantgardistische, elektronische Musik brachte und dadurch
auch mehr Gefühl. Während wir elektronische Musik (theoretisch)
heute mit dem Laptop gemütlich von der Couch aus machen können, war
der Computer, mit dem Laurie Spiegel Musik gemacht hat, so groß wie
ein Wohnzimmer, unglaublich teuer und stand in einer
Forschungseinrichtung. Laurie Spiegel komponierte aber nicht nur
Musik auf dem Computer, sondern sie hat mit "Music Mouse" auch
eines der ersten Computerprogramme zum Musik machen programmiert.
__________ Shownotes SWR1 Meilensteine Folge zu "Sports" von Huey
Lewis and The News:
https://www.ardaudiothek.de/episode/swr1-meilensteine/huey-lewis-and-the-news-sports/swr1/94770170/
Spezialfolge zum Internationalen Frauentag 2023:
https://www.ardaudiothek.de/episode/swr1-meilensteine/spezialfolge-zum-internationalen-frauentag-2023/swr1/12436977/
SWR1 Leute mit Luci van Org:
https://www.ardaudiothek.de/episode/swr1-leute/mehr-starke-frauen-in-einer-maennerdominierten-welt/swr1/13104787/
Clara Rockmore spielt das Theremin:
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=pSzTPGlNa5U
ARTE-Doku über "verkannte Heldinnen der elektronischen Musik:
https://www.arte.tv/de/videos/104017-000-A/sisters-with-transistors-die-verkannten-heldinnen-der-elektronischen-musik/
Demo von Music Mouse: https://www.youtube.com/watch?v=D-mmEvGOopk
SWR Artikel zu Luci van Org:
https://www.swr.de/swr1/swr1leute/luci-van-org-lucilectric-cross-media-kunstlerin-100.html
Künstlerseite zum Projekt "Luciana Soteira" von Luci van Org:
https://www.laetitium.de/artists/lucina-soteira/ __________ Über
diese Songs wird im Podcast gesprochen (08:04) – “The Swan” von
Clara Rockmore (17:45) – “Dr. Who Titelmelodie” von Delia
Derbyshire (33:02) – “Appalachian Grove 1” von Laurie Spiegel
(40:40) – “Three Sonic Spaces” von Laurie Spiegel (41:32) – “Offen”
von Meystersinger (43:18) – “Tempel” von Lucina Soteira __________
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