#036 Menschen mit Beeinträchtigung in der Palliativversorgung – Interview mit Kristin Fellbaum und Prof. Dr. Sven Jennessen

#036 Menschen mit Beeinträchtigung in der Palliativversorgung – Interview mit Kristin Fellbaum und Prof. Dr. Sven Jennessen

17 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

In dieser Podcastfolge sprechen Kristin Fellbaum, Prof. Dr. Sven
Jennessen und ich über die Palliativversorgung von Menschen mit
Beeinträchtigung. Die beiden arbeiten an der Humboldt Universität
zu Berlin im Institut für Rehabilitationswissenschaften und
forschen dort zum Thema Palliative Care von Menschen mit
Beeinträchtigung.


Vor allem für Menschen mit Beeinträchtigung gibt es Hürden, die
den Zugang zur Palliativversorgung erschweren. Zum einen haben
sie ihr Leben lang Erfahrung mit Fremdbestimmung gemacht, so dass
es ungewohnt wird wenn sie gefragt werden wie sie ihr Lebensende
verbringen wollen. Zudem haben viele Menschen mit
Beeinträchtigung nicht die Chance sich vorher mit den Themen
Sterben und Tod auseinander zu setzen, da ihnen die
Auseinandersetzung oft nicht zugetraut.


Fachkräfte in der Hospiz- und Palliativversorgung müssen sich
kein konkretes Fachwissen aneignen, viel wichtiger ist es
Angehörige oder Mitarbeiter*innen von Wohneinrichtungen usw. in
den Prozess miteinzubeziehen, um die Bedürfnisse der Menschen mit
Beeinträchtigung adäquat adressieren zu können.


Kristin und Sven berichten von dem PiCarDi-Projekt. Dort geht es
um die palliative Versorgung und hospizliche Begleitung von
Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung. Sie schauen sich
die Versorgung gemeinsam mit zwei weiteren Universitäten aus
verschiedenen Blickwinkeln an. Im Teilprojekt der Humboldt
Universität zu Berlin geht es darum, welche Erfahrungen und
Erwartungen Fachkräfte der Palliativversorgung an die Versorgung
von Menschen mit Beeinträchtigung haben.


Die beiden teilen erste Ergebnisse des Projektes mit uns. Unter
anderem auch, dass die meisten Erfahrungen in der Versorgung von
Menschen mit Beeinträchtigung in der Kinder- und
Jugendpalliativversorgung ist.


Grundlegend unterscheidet sich die Palliativversorgung von
Menschen mit und ohne Beeinträchtigung nur im Bereich des
Symptom- und Schmerzmanagements und in der Kommunikation. Denn am
Lebensende geht es eben um die Individualität und die Bedürfnisse
des*der Einzelnen und diese sind unabhängig von einer
Beeinträchtigung. Das Sterben unterscheidet sich gar nicht so
groß, wie man vielleicht denkt.


Ich hoffe, dass du neue Infos und Impulse aus dieser Folge
mitnehmen kannst. Schau gerne mal auf meinem Instagram-Account
@palliativ.detektiv vorbei und teile deine Gedanken zum Thema
unter dem neuen Beitrag.


Website PiCarDi: www.picardi-projekt.de


Musik: www.adrian-karperien.de

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