Z0131 Unser Umgang mit der Natur – Permakultur in der Zentradition, Teil 1 Teisho vom 13.3.2021 (Online Sesshin)

Z0131 Unser Umgang mit der Natur – Permakultur in der Zentradition, Teil 1 Teisho vom 13.3.2021 (Online Sesshin)

Shumon Kattoshu, Fall Nr. 210
50 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
In diesem Koan wird eine Szene aus dem Gandhavyuha Sutra ("Eintritt
in den Bereich der Wirktlichkeit"), einem Teil des Avatamsaka
Sutra, verwendet, in der Manjusri seinen Schüler Sudhana über die
möglichen Wirkungen eines Grashalms unterrichtet. Fukuoka Masanobu
(1913-2008), japanischer Mikrobiologe und später Landwirt,
entwickelte eine Form der Landwirtschaft, die mit der Natur
kooperiert, statt sie mit Hilfe von Chemie und Maschinen als
Ressource auszunutzen. Die Art seiner Landwirtschaftsmethode
bezeichnet er als Anwendung des taoistischen Wu-wei-Prinzips. Die
Natur mit ihrer Fähigkeit sich selbst zu erhalten, gilt bei ihm als
Vorbild für einen Umgang mit der Welt, der auf Zusammenarbeit statt
auf (Aus-) Nutzung basiert. Fukuoka etablierte auf seinem Land ein
ökologisches Gleichgewicht für den Schutz der Nutzpflanzen vor
Schädlingen und für die Nährstoffanreicherung des Bodens. Seine
Felder und Gärten sind reich an Tieren und Pflanzen und müssen
weder gepflügt noch chemisch gedüngt werden. Mit Hilfe dieser
Landwirtschaftsmethode ließe sich – laut der Aussage von Fukuoka –
auf vergleichbar wenig Fläche bequem die Versorgung aller Menschen
mit ausreichend Nahrung sicherstellen. Diese würde nicht nur satt
machen, sondern zugleich als Medizin eine gute Gesundheit bewirken.
Voraussetzung ist jedoch, dass sich die Menschen auf eine
jahreszeitliche und regionale (sowie fleischarme) Kost einstellen,
nicht immer mehr exotische Nahrung zu sich nehmen und diese zu
Jahreszeiten verlangen, in denen deren Grundzutaten
natürlicherweise nicht gedeihen. Seine Bücher sind Standardwerke
der Permakultur. Das Buch: Masanobu Fukuoka. "The One-Straw
Revolution: An Introduction to Natural Farming" von 1978, wurde
2009 in den USA und auf deutsch (Der Große Weg hat kein Tor.
Pala-Verlag) 2013 neu aufgelegt. Christoph Rei Ho Hatlapa weist
anhand von Fukuokas Beispiel darauf hin, dass unser Umgang mit der
Natur entweder zur gegenseitigen Ausnutzung und zum Untergang als
auch – wie eine "Medizin" für uns und für die Natur selber –
nachhaltig und heilsam wirken kann. Es kommt darauf an, wie wir mit
dieser "Medizin" – mit der Natur im Kleinen und im Großen –
umgehen. Im Tempelmanifest der Choka Sangha wurde festgehalten,
dass unsere Praxis und Übung in den jahrhundertealten Wurzeln der
Tradition des Zen-Buddhismus und in der Ökologie gründet, speziell
in der Permakultur mit ihren ethischen Prinzipien “Sorge für die
Erde, Sorge für die Menschen und Wachstumsrücknahme und faires
Teilen der Ressourcen”. Für die Verwirklichung dieser ethischen
Prinzipien brauchen wir aber auch die Übung eines heilsamen
sozialen Miteinanders, in dem Konflikte nach Möglichkeit in
WIN-WIN-Lösungen umgewandelt werden können. Masanobu Fukuoka selber
fand erst nach einer tiefgreifenden Lebenskrise zu seinem
unkonventionellen und nachhaltigen Ansatz des Umgangs mit der
Natur. Auch für uns geht es heute darum, einen nachhaltigen und
sozial verträglichen Umgang mit der Natur zu entwickeln; dabei geht
es, wie Fukuoka betont, sowohl um eine naturgemäße Wirtschaft und
Landwirtschaft als auch um die Förderung und Vervollkommnung von
Menschen.

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