Zunehmende Prekarisierung von Menschen ohne Schweizer Pass

Zu den Auswirkungen des verschärften Ausländer*innen und
Integrationsgesetzes Armutsbetroffene ohne Schweizer Pass sehen
sich seit der Revision des Ausländer:innen- und
Integrationsgesetzes (AIG) verstärkt in einer unmöglichen Position:
Prekäre Aufenthaltstitel erschweren den Zugang zum Arbeitsmarkt und
gleichzeitig werden Menschen ohne Schweizer Pass bestraft, wenn sie
nicht erwerbstätig sind. Sind sie sozialhilfeabhängig, droht ihnen
nämlich eine Herabstufung oder ein Entzug ihrer
Aufenthaltserlaubnis. Folglich haben armutsbetroffene
Nicht-Schweizer:innen Angst davor, staatliche Unterstützung
anzunehmen und sind dadurch einem viel stärkeren Armutsrisiko
ausgesetzt. Zudem laufen sie vermehrt Gefahr, auf dem Arbeitsmarkt
ausgebeutet zu werden, weil sie sich gezwungen sehen, jede noch so
schlechte Arbeit anzunehmen, um ihren Aufenthalt in der Schweiz zu
sichern. Ausserdem kommt es auch zu Rollenkonflikten für
Sozialämter, die neu dazu verpflichtet sind, den Migrationsbehörden
Auskunft über einen allfälligen Sozialhilfebezug ihrer Klient:innen
zu geben, was diese gefährdet. In dieser Veranstaltung möchten wir
aufzeigen, wie sich diese Verschärfungen in der Praxis zeigen und
wie diese migrations- und sozialpolitisch eingeordnet werden kann.