#15 Die Töchter Egalias

#15 Die Töchter Egalias

41 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

In dieser Ausgabe wollen wir euch eine Lesung aus dem Roman von
Gerd Brantenberg „Die Töchter Egalias„, einem
etwa anderen Roman über den Kampf der Geschlechter,
präsentieren. „Die Töchter Egalias“ ist im Jahr 1977
erschienener und ein in Vergessenheit geratener Klassiker der
Frauenbewegung, dessen Wiederentdeckung sich durchaus lohnt.


Die norwegische Autorin Gerd Brantenberg erzählt in Ihrem Roman
»Die Töchter Egalias« eine Geschichte aus einer fiktiven Welt,
dem Land Egalien, in dem ein Matriarchat herrscht. In der
Egalia steht alles auf dem Kopf. Die Frauen sind Direktorinnen,
Ingenieurinnen, Politikerinnen, und die Männer wollen ihnen
gefallen. Die höchste Erfüllung des Mannes in Egalia besteht
darin, einen Kind von einer möglichst mächtigen und gut
gestellten Frau zu bekommen und diesen dann auch groß zuziehen.
In Egalia sind es die Männer, die für die Obsorge der Kinder
zuständig sind und die sich um den Haushalt zu kümmern haben.
Also in diesem Roman werden die in unserer Welt bestehende
Stereotypen und Genderrollen auf den Kopf gestellt.


Der Roman tuscht die Rollen – nicht nur inhaltlich, sondern auch
sprachlich um. Die Sprache  ist weiblich, es gibt kein
männliches Vokabular sondern nur weibliche Spielarten. Menschen
werden zu „Wibschen“, beherrschen zu „befrauschen“, Fräulein zu
„Herrlein“. Sogar die Zeitrechnung Egalias beruht auf der Geburt
der Propehtin und Allmutter Donna Klara. Religion und Glaube sind
ausgerichtet auf die Gottheit Luzia.


Die Geschichte des Romans dreht sich um die Familie Bram.
Hauptprotagonist ist Petronius Bram – ein 16 Jähriger Junge, der
mit seiner Mutter Rut, Direktorin, Vater Kristoffer, Hausmann und
der jüngeren Schwester Ba in einem Haushalt lebt.


Egalia wird von der Autorin aber nicht als Utopie, sondern als
eine Form von Geschlechterapartheid dargestellt. Eigentlich geht
es der Autorin darum, mit ihrem Roman dem in unserer Gesellschaft
vorherrschenden Patriarchat einen Spiegel vorzuhalten und Ihn
spürbar zumachen. Es gelingt ihr dabei auch sehr gut, sichtbar
zumache welche absurden und diskriminierenden Frauenrollen
und Bilder nach wie vor in unserer Gesellschaft existieren und
wie einseitig die Frauen in den Geschichten und Erzählungen
dargestellt sind.


Eine Lesung aus diesem Roman wollen wir heute präsentieren.
Aufgezeichnet wurde diese Lesung bei der Veranstaltung „Es ist
Zeit…“, die von dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser
und VHS Urania anlässlich des Weltfrauentags organisiert wurde.
Vorgelesen wird dieser Roman von Katharina Dungl, Saskia Normann
und Johanna Moro, von fungke – Kunstkollektiv.


fungke – Kunstkollektiv – ist ein junges
Künstler*innen-Kollektiv in Wien, das von Katharina Dungl und
Armin Ashrafi im Jänner 2018 gegründet wurde. Mit fungke
realisieren sie neue und selbst entwickelte Theaterproduktionen,
um Themen, die sie persönlich und politisch relevant erscheinen,
künstlerisch umzusetzen. Fungke ist ein Ort der Diskussion, der
einen Anstoß zum Neubedenken alter Strukturen und aktueller
gesellschaftspolitischer Entwicklungen gibt. Sie veranstalten
begleitend zu ihren Produktionen Kunstvermittlungsprogramme wie
Workshops und Publikumsgespräche, um einen kreativen Austausch zu
ermöglichen und auch Menschen zu erreichen, die in ihrem Alltag
wenig Zugang zum Theater haben. Für Mehr Info:
http://fungke.at/ 

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