Beschreibung

vor 21 Jahren
Diese Arbeit bietet einen Einblick in die Variabilität von
Phagengenomen und die Anpassungsfähigkeit des Systems Phage. Dazu
wurde die modulare Architektur der Phagengenome unter verschiedenen
Gesichtspunkten analysiert: • In einer natürlichen Phagenpopulation
aus Naturisolaten von Salmonella typhimurium wurde die
Modulzusammensetzung innerhalb einer bestimmten Gruppe von Genen,
der Lysisgenkassette, untersucht. Hierbei existiert prinzipiell ein
großes Variationspotential, das jedoch in der Natur bei weitem
nicht in dem Maße genutzt wird, wie es auf Grund der Anzahl der
existierenden modularen Allele zu erwarten wäre. Offensichtlich
spielen auch Selektionsvor- oder -nachteile eines Allels oder einer
Allelkombination, der zeitliche Aspekt sowie die jeweilige
Isolationsbedingung des Phagen eine Rolle. • Durch Simulation von
Superinfektionen unter Laborbedingungen wurde die Häufigkeit
untersucht, mit der unterschiedliche superinfizierende Phagen durch
Rekombination auf den Genpool eines Prophagen zurückgreifen. In
diesem Zusammenhang wird die Rolle der zweiten Immunitätsregion
ImmI von P22 untersucht. • Zur Untersuchung der Evolution bei
Phagen im klassischen Sinn auf Nukleotidebene wurden die Gene 3 der
Verpackungsregion verschiedener lambdoider Phagen analysiert.
Insgesamt zeigt sich, dass trotz des enormen Variationspotentials,
das den lambdoiden Phagen aufgrund der Vielzahl der nachgewiesenen
Allele in den einzelnen Kassetten zur Verfügung steht, insgesamt
bis heute nur ein geringer Teil der theoretisch denkbaren
Modulkombinationen nachgewiesen werden konnte.

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