#132 Warum ein Bauchgefühl zum großen Erfolg führen kann – Oliver Lorenz von Kelobit im Interview

#132 Warum ein Bauchgefühl zum großen Erfolg führen kann – Oliver Lorenz von Kelobit im Interview

Diesmal für euch dabei: Oliver Lorenz. Oliver ist 38 und kommt aus Sachsen-Anhalt. Er hat 3 Kinder und ist passionierter Basketballer – und seit dem Lockdown auch fleißiger PokemonGo-Spieler. Nach seinem Studium in Informationsmanagement ist...
50 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Diesmal für euch dabei: Oliver Lorenz. Oliver ist 38 und kommt
aus Sachsen-Anhalt. Er hat 3 Kinder und ist passionierter
Basketballer – und seit dem Lockdown auch fleißiger
PokemonGo-Spieler.
Nach seinem Studium in Informationsmanagement ist Oliver über ein
Praktikum in der IT-Branche gelandet und hat beim Aufbau eines
Systemhauses mitgearbeitet. Nach der Arbeit bei weiteren
Software-Herstellern hat er schließlich durch einen ehemaligen
Chef die Möglichkeit bekommen, ein eigenes Business mit dem Chef
und einem dritten Gesellschafter aufzubauen. Das war dann quasi
der Übergang zur Selbstständigkeit. Die Teamarbeit mit Dritten
ist dabei kein Problem für Oliver:


„Ich bin auch jemand, der sagt, naja, wenn sich jetzt die
Gelegenheit bietet (…) dann versuche ich das, auch wenn der Plan
vielleicht ein anderer war.“


Ganzheitliche IT oder spezialisiert auf ein
Thema?


Mitte der 2000er, als Olivers Weg in der IT begann, war die Sache
klar: Die Zeit war einfach noch nicht reif dafür, zu sagen, man
ist jetzt Experte für dieses oder jenes. Man konnte problemlos
ein Systemhaus aufbauen und es damit versuchen. Jahre später
hätte man vielleicht sagen können, man spezialisiert sich auf das
Cloud-Thema beispielsweise. Heutzutage ist es fast anders herum:
Wenn man eine gewisse Größe hat, kann man auch als Generalist
überzeugen und nach wie vor erfolgreich sein. Allerdings gibt es
heute mehr Nischen, für die sich eine Spezialisierung lohnt.


Der Weg „danach“ und die Chance einer fixen Idee


Nach einigen Jahren zufriedener Zusammenarbeit kam für Oliver
irgendwann der Punkt, sich weiter zu entwickeln. Er entschied
schließlich, sich im Guten zu trennen und Anteile abzukaufen.
Seinen Kollegen auch „danach“ noch in die Augen schauen zu können
war ihm wichtig.
Doch wie berechnet man so einen Anteil? Die Jungs haben es sich
leicht gemacht: Bereits bei Gründung hat man Geschäftsteile
eingebracht, welche bewertet wurden. Anhand der Umsatzentwicklung
wurde sich dann auf einen Wert geeinigt und gut war es.

Da die meisten Mitarbeiter bei Oliver geblieben sind, blieben
auch der Handelsregistereintrag und die Erfahrung – mittlerweile
blickt das Unternehmen auf 16 Jahre zurück. Hauptsächlich
befassen sich die IT-Experten mit Themen wie Doku-Snaps oder
Passwortmanagement.
Die Kelobit IT Experts, wie das Unternehmen seit 2014 heißt,
ergriffen schließlich die Chance, sich eine Expertise bezüglich
der DSGVO anzueignen, einer Sache, die plötzlich in aller Munde
war und die Kunden unruhig werden ließ. Oliver verließ sich ganz
auf sein Bauchgefühl und war bereit, das Risiko einzugehen.


„Du kannst jetzt nicht einfach zu einem ITler gehen und sagen,
Mensch, mach doch mal ein bisschen Datenschutz. Du redest über
Unternehmensprozesse, du musst dich damit auseinandersetzen.“


Die treibende Kraft dafür war einer von Olivers Kumpeln: Ein
Doktor, der jahrelang an der Uni gearbeitet hat und nun eine
Stelle in der freien Wirtschaft suchte. Schnell war beiden klar,
das DSGVO etwas für ihn sein könnte, Handlungsbedarf für die
Branche war mehr als deutlich notwendig. Auf eine Schulung folgte
dann die Bestätigung, der Mann ist der Richtige für den Job. Seit
2017 arbeitet er nun für Oliver. Mittlerweile gibt es 5
Mitarbeiter in dem Bereich und eine eigene Hotline, bereits im
ersten Jahr konnte man 75 neue Kunden gewinnen.


Wie Oliver das geschafft hat? Zum einen durch Google AdWords. Der
Begriff externer Datenschutzbeauftragter für Sachsen-Anhalt
brachte jeden Interessenten zu ihnen. Zum anderen kamen natürlich
auch Kunden über die Bestandskunden oder zufriedene
Kooperationspartner brachten jemanden mit.


Personalführung und Organisation


Im Gegensatz zu sehr vielen anderen Unternehmen hatte Oliver 2020
richtig Glück: Sein Unternehmen konnte um rund ein Viertel
wachsen. Parallel dazu hat er angefangen, Zwischenebenen zu
ziehen: Den Vertrieb erledigt er nach wie vor selbst, für
Consulting und Datenschutzinformationssicherheit hat er je einen
Abteilungsleiter. Tatsächlich hat er momentan mehr Bewerber, als
mögliche freie Plätze. Eine komfortable Situation. Für Oliver ist
die überschaubare IT-Szene daran mit Schuld: Man kennt sich
untereinander und wird oft persönlich angesprochen. Vieles läuft
auch über Empfehlungen.
Die Ziele für dieses Jahr sind auch schon gesteckt: Oliver möchte
gerne die interne Aufstellung professionalisieren und damit die
interne Kommunikation und die  Verantwortlichkeiten besser
strukturieren. Auch soll die Marketingabteilung mehr
Unterstützung bekommen.


Ein Tipp zum Schluss für alle, die weiterkommen
wollen:


Durch seine Erfahrung und seine eigene Geschichte hat Oliver
einen Tipp für all jene, die in ihrer beruflichen Entwicklung
irgendwie stehengeblieben sind: Man sollte immer die Augen und
Ohren offenhalten für neue Themen und immer im Austausch mit den
Kollegen sein. Kooperationen können dabei ebenfalls helfen. Auf
jeden Fall sollte man immer über den Tellerrand hinaus blicken
und netzwerken.

Oliver selbst ist immer offen für neue Kontakte, auch, was
Kooperationen betrifft. Am besten kontaktiert man ihn dafür über
LinkedIn oder über die Homepage  www.kelobit.de

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