#136 Was passiert, wenn man einfach mal macht: Neugründerin und Digitalexpertin Sarah Berger lässt uns hinter die Kulissen blicken

#136 Was passiert, wenn man einfach mal macht: Neugründerin und Digitalexpertin Sarah Berger lässt uns hinter die Kulissen blicken

Diesmal habe ich die liebe Sarah Berger im Interview zu Gast. Sarah ist eine ganz frische Gründerin und Digitalexpertin. Zudem hat sie Wirtschaftsinformatik studiert und unter anderem bei Daimler digitale Geschäftsmodelle verwaltet und begleitet....
50 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Diesmal habe ich die liebe Sarah Berger im Interview zu Gast.
Sarah ist eine ganz frische Gründerin und Digitalexpertin. Zudem
hat sie Wirtschaftsinformatik studiert und unter anderem bei
Daimler digitale Geschäftsmodelle verwaltet und begleitet. Hätte
sie nicht noch ihren MBA gemacht und schließlich selbst
gegründet, wäre sie Tauchlehrerin geworden. Sarah sieht sich als
Großdenker und liebt die Natur.


mehr unter: www.it-founder.de/folge136


Digitale Produkte – was ist das eigentlich?


Digitale Produkte sind nicht eindeutig definiert. Den meisten
Menschen kommt bei so etwas vermutlich ein eBook-Kurs in den Sinn
oder ähnliches, doch das ist nicht das, was Sarah meint. Digitale
Produkte sind für sie eine Kombination aus BWL und IT: Wenn man
irgendeine Art von Interface hat, was nicht nur für die
Darstellung nützlich ist, sondern auch ein Produkt mit
Kundennutzen ist. Besonders spannend ist für Sarah dabei das
breite Spektrum: dass man nicht nur die Entwicklung einer
Software mitmacht, sondern sich eben auch um die Zielgruppe, die
Implementierung und die Umsatzströme kümmert.

Zitat: „Das ist auch das, was mich so motiviert und mir so viel
Energie gibt. Wirklich Leute zu sehen, die echt struggeln bei dem
digitalen Produkt, die einfach nicht wissen, wo fange ich denn
an, weil das einfach eine sehr komplexe Welt ist. Diese Leute
dann an die Hand zu nehmen und zu sagen, okay, das ist der Weg,
da gehen wir jetzt methodisch durch und am Ende hast du auch noch
ein Ergebnis – das ist einfach ein total tolles Gefühl.“


Selbstständig oder angestellt – was willst du von deinem
Leben?


Sarah war bei einem Traditionsunternehmen fest angestellt und
hatte einen coolen Job. Doch irgendwann stellte sich die Frage,
was sie eigentlich in ihrem Leben erreichen will. Eine
Festanstellung bietet vielleicht auf den ersten Blick
Sicherheiten, doch wie sicher ist es, dass man sich in einem
Unternehmen als Angestellter frei entfalten kann? Dass nicht
irgendwann der Arbeitsplatz umgebaut wird, weil das Thema X doch
nicht den gewünschten Effekt für die Firma gebracht hat? Sarah
selbst hat in dem Buch „The Big Five for Life“ von John Strelecky
neue Fragen, aber auch Antworten gefunden. Daraufhin fasste sie
endlich den Mut, auf ihren finanziellen Puffer zu vertrauen und
es zu versuchen. Aktuell ist sie eine Woche
Vollzeit-Selbstständig und vor allem ihre Tagesstruktur hat sich
geändert: Wo früher Kollegen, Aufgaben vom Chef oder Termine
dafür sorgten, dass man nicht allzu sehr darüber nachdenken
konnte, was man macht, muss sie sich jetzt praktisch jeden Tag
konkret überlegen, was eigentlich erledigt werden muss. Was sind
die Aufgaben, damit sie ihre Ziele erreicht? Viele Selbstständige
genießen zunächst die Freiheit und fallen dann ins tiefe Chaos.
Sarah hat eine frühe Reflexion geholfen, dass gar nicht erst
Chaos ausbricht. Eine Struktur ist auch bei der Arbeitszeit
wichtig: Wo früher der Job bestimmt hat, dass man um 8 Uhr
anfängt und um 17 Uhr wieder aufhört, muss man sich jetzt
beispielsweise Zeit für einen Spaziergang nehmen, um eben
reflektieren zu können. Dieses Loslösen von gesellschaftlichen
Strukturen muss erst wieder neu gelernt werden. Das hilft auch,
zu verhindern, dass man blindem Aktionismus verfällt:


Zitat: „Ansonsten machst du nämlich irgendwann ganz viele Sachen,
die dich zwar busy machen, aber die dich eigentlich nicht
weiterbringen.“

Mit einer Dienstleistung zum Erfolg


Sarah und ihr Team bieten kein Softwareprodukt an, sondern eine
Dienstleistung: Wenn ein Kunde eine Idee von einem ersten
digitalen Produkt hat, aber keinen Anfang zur Umsetzung bzw. zur
ersten Vision findet, helfen Sarah und ihre Kollegen aus. Dazu
gehört es sowohl, erste Features runterzuschreiben, als auch eine
Technologieauswahl zu treffen. Begleitet wird der Weg zur ersten
Vision von zahlreichen Fragen: Was ist deine Zielgruppe, möchtest
du dich regional oder fachlich eingrenzen, wie möchtest du damit
Geld verdienen, etc. Ein Beispiel zu diesem Teil von Sarahs
Arbeit haben wir in der Folge durchgespielt. Der nächste Schritt
ist dann, zu schauen, was man am Anfang am schlanksten und
sinnvollsten umsetzen kann.


In unserem Beispiel ging es um eine Plattformidee, doch was sind
die häufigsten Fehler, die die Leute mit solchen Plattformideen
machen? Laut Sarah sind das nie technologische Schwierigkeiten,
sondern vor allem zwei Probleme: Zum einen braucht man eine
kritische Masse, wenn man die nicht hat, gehen die Leute auch
nicht auf die Plattform drauf. Zum anderen muss man sich klar
werden, wie man es schafft, dass die Leute langfristig auf der
Plattform bleiben.


Mensch, du Gründer, das ist total wichtig! – Ein Gedanke
zum Schluss


Saras Tipp für alle da draußen, die Ideen haben, doch nicht in
die Umsetzung kommen:
„Wenn man selber Gründer ist, dann ist mein Tipp, wirklich an der
Idee festzuhalten und einfach mal zu springen. Und vielleicht
noch ein Punkt: such dir auch gerne mal Hilfe. Egal, ob im
Digitalbereich oder in anderen Bereichen, es ist doch total
utopisch, zu denken, dass man alles alleine machen kann oder
muss. Frag aktiv nach Hilfe, dann gehen sehr viele Türen auf.“


Du findest das Thema spannend und möchtest dich gerne mit Sarah
austauschen? Du findest sie am besten über ihre Homepage
www.biberei.de oder auf LinkedIn: Sarah Berger – Biberei
Wenn du noch Fragen zu deinem IT-Business hast, buch dir gerne
einen StartUp-Call bei mir.

In der Folge empfohlene Bücher:
The Big Five for Life – John Strelecky
Deep Work – Cal Newport

Vielen Dank an Sarah für das spannende Interview und dir, liebem
Hörer, wünsche ich ganz ganz viel Erfolg mit deinem Business!

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