#139 Ulrich Müller gibt Einblicke hinter die Kulissen: Vom Maurer zu Deutschlands bekanntestem Börseninvestor

#139 Ulrich Müller gibt Einblicke hinter die Kulissen: Vom Maurer zu Deutschlands bekanntestem Börseninvestor

In dieser Folge erwartet dich eine Premiere, denn mein Gast hat nichts mit IT zu tun: Ulrich Müller ist Deutschlands Experte für alles rund um Börsenwissen und Aktien. Er gibt uns einen Einblick in seine Arbeit und erzählt uns, welcher Weg ihn...
44 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

In dieser Folge erwartet dich eine Premiere, denn mein Gast hat
nichts mit IT zu tun: Ulrich Müller ist Deutschlands Experte für
alles rund um Börsenwissen und Aktien. Er gibt uns einen Einblick
in seine Arbeit und erzählt uns, welcher Weg ihn dorthin gebracht
hat. 


mehr auch unter: www.it-founder.de/folge139


Familienmensch und Unternehmer von Haus aus


Der Hamburger ist trotz des Ruhms immer bodenständig geblieben,
eine Eigenschaft, die auch seine Freunde und Familie sehr an ihm
schätzen. Familie und Vertrauen sind mit seine größten Werte,
auch sein Start ins Berufsleben war sehr bescheiden: Ulrich ist
gelernter Maurer, den Hang zu anständiger Arbeit hat er von
seinem Vater geerbt. Mit nur 16 Jahren brachten ihn reiche Männer
wie Bill Gates & Co. zum ersten Mal in Kontakt mit Aktien:
„Wer sind die reichsten Menschen und wieso sind sie so reich“, so
oder so ähnlich lautete 1993 die Suchanfrage des damals
Jugendlichen an Googles Großmutter. Die Antwort war so simpel wie
ernüchternd: Viele von ihnen sind wirklich an der Börse reich
geworden. 


Zitat: „In meinem Körper schlagen eigentlich zwei Herzen, das
eine Herz ist Familie, meine Mutter war immer 120 % Familie, auch
heute noch, und mein Vater war immer so 150 % Unternehmer,
Vollgas, Geld verdienen. Deshalb schlagen diese zwei Herzen so
ein bisschen in meiner Brust und ja, ich habe mich dann
tatsächlich ganz früh mit dem Thema Börse beschäftigt.“


Denn sie wissen nicht, was sie tun


Für Ulrich ist der Blickwinkel entscheidend: Viele haben einfach
einen falschen Ansatz und dadurch ein unnötig hohes Risiko.
Ulrich sieht sich an der Börse als Investor und die Unternehmen
als Wert-Geber. Besitzt man eine Aktie, ist man Mitunternehmer
dieses Unternehmens. Welchen Wert gibt dir das Unternehmen?
Siehst du diesen Wert steigen? Dann wird auch der Kurs
steigen.
Ulrichs erste Aktie war Nokia, damals Weltmarktführer in der
Handywelt. Mithilfe dieser Aktie gewann er eine Menge Geld und
verlor gefühlt ebenso viel wieder, als der Hype irgendwann vorbei
war. Auch Klassiker wie Coca Cola und McDonald’s haben sich
rückblickend als Goldgruben entpuppt.
Der Gedanke an ein eigenes Business kam ziemlich direkt nach dem
Ende seiner Ausbildung. Kurz vor Beginn seines
Bauingenieur-Studiums bat Ulrich seinen Vater schließlich zum
Gespräch. Der hatte den Lifechanger unbewusst überhaupt erst auf
den Tisch gebracht: Ein von ihm gebuchtes Seminar bei Jürgen
Höller gab Ulrich die Chance, mit dem Motivationstrainer und
Autor kurz ein paar persönliche Worte zu wechseln. Dass dieses
Gespräch schließlich alles umkrempeln würde, ahnte da noch
niemand: Die beiden unterhielten sich über Ulrichs Arbeit, als
Jürgen plötzlich meinte „Du bist doch kein Maurer! Was
interessiert dich? Was liebst du wirklich?“ Und als Ulrich
erwiderte, er interessiere sich für Geld, war Jürgens simple
Antwort „Dann musst du in Geld machen.“ Diese paar Worte waren
es, die Ulrich für die Umsetzung seines Vorhabens gefehlt hatten.
Für ihn war nun ein für alle mal klar: Er würde nicht
Ingenieurwesen studieren und auch nicht die Firma seines Vaters
übernehmen. Und so kam es auch. Dass Ulrichs Vater nicht wirklich
begeistert vom Alternativplan seines Sohnes war, liegt auf der
Hand.


Zitat: „Das Gespräch hatte natürlich noch dieses kleine
Geschmäckle, mein Vater fragte mich natürlich, was ich
stattdessen machen will. Als ich Mitte Ende der Neunziger dann
original sagte ‚ich gehe an die Börse und da werde ich reich‘,
war er erstmal stinksauer und enttäuscht und hat gut und gerne
drei Monate nicht mit mir gesprochen. Er hat nicht verstanden,
wie ein einzelner Satz so etwas auslösen könnte. Wir haben das
auch erst aufgelöst, zwei Tage, bevor er verstorben ist.“

Ulrichs Vater verstarb vor zwei Jahren und kurz vor seinem Tod
kamen sie auf die Geschichte zurück. Sie fingen an, sich über die
Werte des Vaters zu unterhalten, die er immer seinen Kindern
weitergegeben hat: ein Dach über dem Kopf, die Kinder bekommen
etwas Vernünftiges zu essen und können in Schule oder Studium
machen, was sie wollen. Auch über Geld wurde früher immer mal
gesprochen, doch dieses Mal hatte Ulrich seine Auszüge dabei. Für
die lebenslange harte Arbeit hat sein Vater eine, vielleicht zwei
Millionen bekommen. Ulrich hingegen konnte gefühlt noch eine Null
hinten dran hängen. Mit 40. Doch ihm war klar, dass sein Vater
nun in Frieden gehen konnte, wo er wusste, dass die Kinder
versorgt sind. Die Enttäuschung war weg und ein Friedensgefühl
machte sich breit. 


Vom Maurer zum Geldberater?

Börseninvestments sind nicht mehr das Hauptthema in Ulrichs
Unternehmen. Mittlerweile unterstützt er hauptsächlich andere
Menschen dabei, ihr Geld selbst in die Hand zu nehmen. Damit sind
jedoch keine Bausparverträge oder Sparbücher gemeint, denn wer
sein Geld abgibt, gibt auch die Verantwortung ab. Für Ulrich ein
Zeichen des falschen Mindsets, denn wer die Verantwortung abgibt,
der ist einfach der Ansicht, er könne das gar nicht. Mittlerweile
ist sein Unternehmen sogar ein zertifiziertes Bildungsinstitut.
Diese Hilfe beim Geldumgang ist für Ulrich eine Reise, die in den
Börseninvestments endet. Das Grundgerüst besteht aus
verschiedenen Fragen, warum will ich reich werden, wie viel Geld
gebe ich aus, was wird gespart, was ist Reisen, was ist Auto,
etc. Die Börse ist eine der sichersten und rentabelsten
Geldanlagen der Welt – wenn man weiß, was man tut. 


Zitat: „Für mich gibt es zwei Schlüsselpunkte an der Börse, um
Geld zu verdienen. Das eine ist die emotionale Seite, also dich
auch emotional im Griff zu haben. Und der zweite Punkt, den
eigentlich alle nicht haben, das ist eine glasklare Strategie.“


Die meisten Menschen haben ihre Tipps von befreundeten Bankern,
haben sie irgendwo im Internet gelesen oder finden diese und jene
Aktie ganz spannend, „da steige ich mal ein“. Was man sich laut
Ulrich aber bewusst machen muss an der Börse, ist der Unterschied
zwischen Preis und Wert. An der Börse werden Preise gehandelt,
Angebot und Nachfrage. Die Frage ist aber, wie groß ist der Wert,
der dem Unternehmen wirklich dahinter steht? Das ist genau der
Punkt, an dem Ulrich mit seinem Unternehmen ansetzt, wenn er
Leute dazu befähigt, ihr Geld an der Börse anzulegen. 


Reich werden, indem er andere reich macht


Das Unternehmen an sich ist gar nicht so groß, wie der Umsatz
vielleicht vermuten lässt. Ulrich hat alle für ihn
uninteressanten Dinge an sein Team abgegeben und lebt für sein
Unternehmertum. Die zweite Sache, die für ihn sehr wichtig ist,
sind seine Mission bzw. sein Ziel. Dabei lässt er Zahlen
sprechen: Ulrich möchte eine Million Menschen in Deutschland
erreichen und finanziell besser stellen oder sogar finanziell
frei machen. Gezielte Aktien nennen darf er  dabei nicht.
Aber er kann den Menschen erklären, wie er das
macht. Und diese Seminare haben schließlich den Grundstein in
2014 gelegt für etwas, das heute Millionen an Umsatz macht.
Bewerben tut sich sein Unternehmen ausschließlich über
Empfehlungen, bis heute hat er nicht einen Euro in Werbung
investieren müssen (außer einer kleinen Testung), da alle
zufriedenen Kunden ihn sofort weiterempfohlen haben. Ein
Pluspunkt: Dadurch, dass er seine eigene Strategie offenlegt,
kommt er automatisch weg vom typischen „oh, noch ein Berater, der
in seine eigene Tasche wirtschaften und nur die Provision
abstauben möchte“.

Ach guck, noch so eine Vogelkrankheit!


Auf Corona reagierte Ulrich zunächst wie viele von uns: Belächeln
und ignorieren, wird schon nicht so schlimm werden. Als dann
plötzlich alle Veranstaltungen im März ausfielen, musste er ins
Handeln kommen. Und tatsächlich: Aus dem Stand heraus 
gründete er ein Online-Seminar, fußend auf den Veranstaltungen,
die es hätte geben sollen, und feierte unaussprechliche Erfolge.


Zitat: „Und dann am Montag wurde natürlich klar, nee, das war
schon ernst gemeint, es wird keine Veranstaltungen mehr geben.
Also haben wir ein Online-Event aufgebaut, unseren
Email-Verteiler angeschrieben. Wir haben am Ende knapp über 400
Leute in dieses Seminar reingeholt und 12 Tage später den besten
Umsatz aller Zeiten gemacht mit etwas, was es 12 Tage zuvor noch
gar nicht gab.“


Trotz eigentlichem Berufsverbot konnte das Unternehmen so um 120
% wachsen, was Corona aus Unternehmersicht zu einem großartigen
Geschenk macht. Ulrich sieht es gelassen: Offenbar braucht es
manchmal einfach den Zwang von Außen, um einen ungemütlichen
Schritt zu gehen und dann weiterzukommen. Aufgeben war für ihn
nie eine Option gewesen, daher gab es nur die Flucht nach
vorne. 


Ist das echt? Oder kann das weg?


Interessant ist auch: Ulrich besitzt keinen Cent an
Kryptowährung. Und das nicht etwa, weil er den Trend verschlafen
hat.  Für ihn war es eine bewusste Entscheidung, denn der
Wert, der hinter beispielsweise Bitcoins steht, geht für Ulrich
klar ins Minus: 


„Wenn du ein Haus kaufst, schaust du dir die Lage an, die
Mieterstruktur, was du renovieren musst etc., an der Börse kann
ich mir ansehen, wie viel Gewinn macht das Unternehmen, wie viel
Umsatz? Wie viel ist dann eine faire Bewertung an der Börse? Nun
und ich würde sagen, was ist die faire Bewertung von einem
Bitcoin? Minus 793 Euro, die für Strom draufgegangen sind, um den
zu produzieren. (…) Abgesehen davon hat Bitcoin niemals jemand
gesehen. Gibt es ihn überhaupt? Auf dem Markt ist zudem alles
reguliert, Aktien, Währung, alles. Wenn der Bitcoin jetzt morgen
plötzlich als Weltwährung da stünde, wäre alles unreguliert und
das würden die EZB etc. niemals zulassen. Eher machen die eine
eigene, regulierte Krypto, die als einzige gilt.“


Für alle, die es dennoch mit Krypto versuchen wollen, hat Ulrich
nur einen Tipp: Nehmt einen Betrag, der euch nicht wehtut, falls
ihr alles verliert.


Spannend oder? Wenn du noch mehr wissen
willst… 


Falls du dich jetzt noch mehr über Aktien und die Börse
informieren oder einfach  in das Event von Ulrich
hineinschnuppern möchtest, kannst du hier Kontakt aufnehmen:


www.tag-der-finanzen.de


www.ulrichmueller.de 


 oder du kannst dir deine Tipps hier holen:
www.ulrichmueller.de/podcast 


Außerdem ist Ulrichs neues Buch jetzt erschienen: „Herr Müller
zahlt in bar“


Ansonsten wünsche ich dir noch ganz ganz viel Erfolg mit deinem
Business und bis zum nächsten Mal!

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