Erfolgsfaktoren für Persönliches Wachstum 2 - Energiemanagement

Erfolgsfaktoren für Persönliches Wachstum 2 - Energiemanagement

In dieser 2. Folge meiner Serie „Die Erfolgsformel des persönlichen Wachstums“ behandeln wir den Treibstoff deiner persönlichen Weiterentwicklung, schauen also, wie du deine Energie für dein Wachstum gezielt und clever einsetzen solltest um...
19 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten

In dieser 2. Folge meiner Serie „Die Erfolgsformel des
persönlichen Wachstums“ behandeln wir den Treibstoff deiner
persönlichen Weiterentwicklung, schauen also, wie du deine
Energie für dein Wachstum gezielt und clever einsetzen solltest
um mehr umzusetzen.


 


Lernprozesse sind Energiefresser. Unser Gehirn benötigt einen
Großteil der zur Verfügung stehenden Energie und ist daher darauf
angelegt, mit allen Strukturen und Prozessen möglichst
energiesparend zu funktionieren. Da Veränderungsprozesse so viel
Energie kosten (natürlich auch auf Teamebene oder in der
Gesamtorganisation) , „möchte“ unser Gehirn diese vermeiden und
den Status Quo, den Zustand von Kohärenz, wann immer es geht,
beibehalten. Wir sind als Spezies also zwar sehr anpassungsfähig,
aber nicht darauf ausgelegt, ständig etwas zu ändern, sondern
nur, um uns auf die absolute Notwendigkeit unserer Umwelt
anzupassen.


Erinnerst du dich noch, wie du dich nach der ersten praktischen
Fahrstunde gefühlt hast? Vermutlich erschöpft. Neue
Verhaltensweisen sind so lange Energiefresser, bis sie zu
Gewohnheiten werden, mentale Abkürzungen entstehen und dadurch
eben wieder Energie eingespart wird. Nach Jahren der Fahrpraxis
ist Autofahren dann irgendwann nicht mehr sonderlich anstrengend
und kann sogar „nebenbei“ erfolgen.


Möchten wir uns persönlich weiterentwickeln, lohnt es sich,
diesen Energieaspekt zu berücksichtigen.


Die Erkenntnis, etwas im eigenen Leben anpacken und verändern zu
wollen, kann beispielsweise erstmal große Energie entfachen: du
kommst von einem Workshop oder hast mit einem Coach zum Thema
Leadership oder Themen der Selbstführung erarbeitet und bist
richtig motiviert, von nun an etwas anders zu machen. Du fährst
nach Hause und versprichst dir: “Ja, ich werde das alles anders
machen, ab morgen!“ Aber in den allermeisten Fällen kommt dann
der Alltag dazwischen. In Woche zwei oder spätestens Woche drei
denkt man dann vielleicht schon gar nicht mehr so viel da dran,
und es ist so anstrengend, die Herausforderungen im Job haben
dich wieder fest im Griff.


Dieses Zusätzliche, was man sich so fest vorgenommen hat, als man
mal ein bisschen Ruhe hat und ein bisschen Energie im Seminar?
Das ist einfach schwer durchzuziehen…


Schade oder? Schließlich hast du dich aus einem guten Grund
entschieden, etwas anzupacken.


Fazit: Ein gutes Energiemanagement ist psychologisch essentiell,
um gewünschte Veränderungen anzugehen und im Alltag
durchzuhalten.


Warum die Umsetzung von bedeutsamen persönlichen Zielen im Leben
oder in der Karriere stocken, kann die Veränderungsformel aus dem
Coaching sehr anschaulich machen: Veränderung passiert nur dann,
wenn Leidensdruck, eine positive Vision und eine Idee erster
konkreter Schritte vorhanden sind und sie alle größer sind als
die Kosten der Veränderung. Die Formel lautet also:


Veränderung passiert, wenn:


Leidensdruck x positive Vision x Idee erster Schritte > Kosten
der Veränderung


Ein Leidensdruck bedeutet, dass uns etwas aus der Komfortzone
herausschiebt. Eine positive Vision ist ein positives Ziel, das
uns magisch anzieht. Konkrete erste Schritte helfen uns, eben
dieser Schwerkraft, der Komfortzone zu entfliehen und schon mal
loszulaufen.


Wann immer wir das Gefühl haben in unseren Vorhaben und
Herausforderungen festzustecken, kann es lohnen, sich diese
aktuelle Energiegleichung mal anzuschauen. Im Coaching Prozess
ist diese Formel häufig zu Beginn sehr wertvoll, um zu
identifizieren, wo man im gemeinsamen Entwicklungsprozess
ansetzen sollte.


Der zweite Aspekt, bei dem Energie im persönlichen
Wachstumsprozess eine Rolle spielt, ist das Durchhalten. Wenn wir
im Alltag erschöpft, ausgelaugt oder gestresst sind, wird der
„innere Kritiker“, wie wir die kritische innere Stimme im
Coaching nennen, oft besonders laut. Dieser internalisierte Teil
in uns will in der Regel etwas Gutes für uns (Vergleiche auch das
Konstrukt des Über-Ich nach Sigmund Freud), ist aber bei vielen
Menschen in unserer Leistungsgesellschaft überaktiviert.


Besonders laut wird er meist, wenn wir kraftlos sind und das tut
uns nicht gut, wenn wir etwas Neues in unserem Leben etablieren
wollen. Die innere kritische Stimme sabotiert unseren
Lernprozess. Angenommen, wir nehmen uns etwas Neues vor: eine
Achtsamkeitsroutine, klarere Kommunikation im Team, mehr
Dursetzungsstärke als Führungskraft oder ähnliches. Natürlich
werden Fehler passieren auf dem Weg. Die neue Gewohnheit klappt
noch nicht perfekt. Es dauert eine Weile, bis sich die
gewünschten Effekte einstellen. So viel Geduld hat der innere
Kritiker nicht. In einem müden Moment schlägt er zu: „Ach komm,
das hilft doch alles nix, du scheiterst, lass es einfach!“ (Im
Übrigen ironischerweise derselbe innere Kritiker, der das Fehlen
der Achtsamkeitsroutine vorher bemängelt hat – innere Kritiker
widersprechen sich gerne selbst).


Zum Durchhalten von Lern-Durststrecken ist es daher essentiell
wichtig, für sein Wohlbefinden zu sorgen. Um über sich
hinauszuwachsen, benötigen wir Energie. Wer müde ist oder eine
schlechte Woche hat, tut gut daran, erst mal den eigenen
energietank wieder aufzufüllen.


Die Faustregel ist letzten Endes simpel: wer sich regelmäßig Zeit
für sich nimmt, für Schlaf, Sport, für Auftanken in der Natur
oder Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, autogenes
Training sorgt, wird alle ambitionierten Ziele im Leben besser
meistern können.


Dies ist der vielleicht wichtigste Grundsatz für erfolgreiche
Selbstführung.


 

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